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2. Booster: Für wen sinnvoll? Wichtige Infos zur 4. Impfung

Corona-Pandemie

Zweiter Booster sinnvoll? Fragen und Antworten zur vierten Impfung

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    Wie sinnvoll ist die zweite Boosterimpfung gegen Corona? In Israel, wo dieser Mitarbeiter des Gesundheitswesens eine Spritze vorbereitet, haben viele sie schon bekommen.
    Wie sinnvoll ist die zweite Boosterimpfung gegen Corona? In Israel, wo dieser Mitarbeiter des Gesundheitswesens eine Spritze vorbereitet, haben viele sie schon bekommen. Foto: Maya Alleruzzo, dpa

    In diesem Winter sind die Infektionskrankheiten besonders stark im Umlauf. Im Fall von Corona kann eine Auffrischung der Impfung helfen. Für viele Menschen wäre das die vierte Impfung beziehungsweise die zweite Booster-Impfung.

    Zweite Booster-Impfung: Für wen sinnvoll?

    Die ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt allen Personen ab 12 Jahren eine Auffrischungsimpfung gegen COVID-19, deren zweite Impfung etwa drei, bei Jugendlichen drei bis sechs, Monate zurückliegt. Eine zweite Boosterimpfung gilt generell für Personen ab 60 Jahren und im Alter ab fünf mit einem erhöhten Risiko für schwere Covid-19-Verläufe infolge einer Grunderkrankung. Seit Oktober 2022 ist auch für Babys und Kleinkinder eine Corona-Impfung möglich. Früher im Jahr hatte die Stiko den zweiten Booster nur Menschen im Alter von über 70, Menschen in Pflegeeinrichtungen, mit Immunschwäche sowie Personen mit erhöhtem Risiko für schwere Covid-19-Verläufe ab fünf Jahren sowie Beschäftigten in medizinischen Einrichtungen und Pflegeeinrichtungen empfohlen.

    Bedingung für die zweite Auffrisch-Impfung ab 60 sei im Regelfall, dass die erste Booster-Impfung oder die letzte Corona-Infektion mindestens sechs Monate her sei. Nur in begründeten Einzelfällen könne der Abstand auf vier Monate reduziert werden, so die Stiko. Gesunden Menschen unter 60 Jahren wird vorerst kein weiterer Booster empfohlen. Eine Ausnahme bilde das Personal in medizinischen Einrichtungen und Pflegeeinrichtungen. Wer bereits vier Impfungen in einem gewissen Abstand erhalten hat, dem wird keine weitere Auffrisch-Impfung mehr empfohlen.

    Bei besonders Gefährdeten wie Hochbetagten könne individuell entschieden werden, ob eine 4. Impfung sinnvoll ist. Die Stiko spricht sich in seiner aktualisierten Empfehlung auch für den Einsatz des Proteinimpfstoffs von Novavax zur Grundimmunisierung für Jugendliche ab 12 aus. In einer weiteren Anpassung der Impfempfehlung wird zudem geraten, einen "Omikron-adaptierten bivalenten mRNA-Impfstoff" zu wählen (über die Unterschiede).

    Corona: Bringt eine vierte Impfung überhaupt zusätzlichen Schutz?

    Die Stiko begründet ihre aktuelle Empfehlung mit einem nachlassenden Schutz von Grund- und Auffrischungsimpfung: "Daten zeigen, dass der Schutz nach ersten Auffrischimpfung gegen Infektionen mit der momentan zirkulierenden Omikronvariante innerhalb weniger Monate abnimmt", heißt es in der Stiko-Erklärung. Studienergebnisse aus Israel deuteten etwa darauf hin, dass der Nutzen zwar da, aber nur von kurzer Dauer sein könnte. Ausgewertet wurden für das Fachblatt NEJM Daten von gut 1,2 Millionen Menschen ab 60 Jahren. Eine Woche nach dem zweiten Booster traten sowohl weniger Infektionen als auch weniger schwere Krankheitsverläufe auf.

    Aber: Nach sechs Wochen war der Vorteil der vierfach gegenüber den nur dreifach Geimpften beim Schutz vor einer Infektion nahezu verschwunden. Immunologe Andreas Radbruch, wissenschaftlicher Direktor des Deutschen Rheuma-Forschungszentrums in Berlin, ließ daraufhin wissen: "Der Schutz ist mickrig im Vergleich zur Wirkung der ersten Impfungen."

    Optimistischere Töne kommen aus den USA. Der Impfstoffhersteller Moderna hatte Mitte April bekannt gegeben, dass bisherige Tests eines neuen Boosterimpfstoffes Wirksamkeit gegen nahezu alle Coronavirus-Varianten gezeigt haben. Das Wichtige ist, wie bewertet die Ständige Impfkommission die Sachlage? Die angepassten Impfstoffe (neben Moderna auch von Pfizer) sind seit Herbst 2022 in der EU zugelassen.

    Macht eine zweite Booster-Impfung auch für Corona-Infizierte Sinn?

    Diese Frage kann laut dem Immunologen Andreas Radbruch (Stand Frühjahr 2022) nicht eindeutig beantwortet werden. Einen Schwellenwert bei der Immunität, anhand dessen man festlegen könne, wann eine weitere Impfung sinnvoll sei und wann nicht, gebe es bislang nämlich nicht. Immerhin zeigen Tests laut Radbruch, dass nach Infektion und Impfung langfristig ein guter Schutz der Schleimhäute bestehe. Im Herbst 2022 beantwortet die Stiko diese Frage in ihren Empfehlungen hingegen eindeutig: "Personen mit gesicherter symptomatischer SARS-CoV-2-Infektion (durch einen PCR-Test bestätigt) empfiehlt die STIKO eine Impfstoffdosis mindestens 3 Monate nach der Erkrankung." Eine Corona-Erkrankung zählt mittlerweile genauso als "immunulogisches Ereignis" wie eine einfache Impfung.

    Dritter Booster: Kommt eine fünfte Corona-Impfung?

    Das Bundesministerium für Gesundheit teilt im Januar 2023 mit: Bei besonders gefährdeten Personen wie älteren Menschen oder Personen mit Immundefizienz könne es sinnvoll sein, noch eine weitere, also fünfte Impfung zu verabreichen, wenn der zweite Booster mehr als ein halbes Jahr zurückliegt. Das könne dann ein Arzt entscheiden.

    Corona-Impfung: Novavax zur Grundimmunisierung für Jugendliche?

    Zu Beginn war das proteinbasierte Vakzin erst ab einem Alter von 18 empfohlen. Mittlerweile ist Novavax ab dem Alter von zwölf Jahren zugelassen. Für die Grundimmunisierung sind zwei Impfungen im Abstand von mindestens drei Wochen erforderlich. Für die Auffrischimpfung ist er erst ab einem Alter von 18 Jahren zugelassen.

    In vielen Bereichen ist die Testpflicht weggefallen. Wie realistisch ist die Inzidenz noch?

    Gesundheitsminister Lauterbach geht davon aus, dass die Zahl der tatsächlichen Neuinfektionen wesentlich höher ist, als bekannt. Wie hoch die Dunkelziffer bei der Inzidenz genau ist, weiß niemand. Experten führen sie unter anderem darauf zurück, dass viele Gesundheitsämter überlastet sind und längst nicht alle Infizierten einen PCR-Test machen lassen. Nur diese zählen jedoch in der Statistik. Es gibt bereits Gesundheitsämter in Deutschland, die tägliche Veröffentlichungen über Corona-Zahlen eingestellt haben, mit der Begründung, dass die offizielle Statistik kaum Aussagewert habe.

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