Die größten Schmerzen kommen manchmal erst nach dem Kampf. So wie im Dezember 2019, kurz vor Weihnachten: Tina Rupprecht, Profiboxerin aus Augsburg, hat gerade einen Kampf in Hamburg gewonnen und eine blutende Wunde am Kopf. Sie geht in die Umkleide, jemand kommt mit Nadel und Faden – und näht die Wunde. Sechs Stiche, direkt am Haaransatz. Ohne Betäubung.
Boxerin Tina Rupprecht im Podcast "Augsburg, meine Stadt"
In einer neuen Folge unseres Podcasts "Augsburg, meine Stadt" spricht Tina Rupprecht über Momente wie diese. Über Szenen aus dem Berufsleben einer Boxerin. Die Augsburgerin erzählt von Schlägen ins Gesicht, großen Siegen und ihrem nächsten Kampf.
Dieser nächste Kampf ist zugleich ihr "wichtigster und wahrscheinlich schwerster", erzählt die 28-Jährige im Podcast. Zunächst sollte er im Dezember in Berlin stattfinden. Wegen der Corona-Krise muss sie noch bis zum 16. Januar 2021 warten – und dafür nach Costa Rica fliegen, das Heimatland ihrer Gegnerin Yokasta Valle.
Warum dieser Boxkampf so wichtig wird? Neben den WM-Titeln von drei der vier wichtigsten Boxverbände geht es auch um den renommierten Titel der Fachzeitschrift Ring Magazine, um den nur die besten Boxer der Welt kämpfen dürfen. Nur ein Deutscher gewann den Titel bislang: die Box-Legende Max Schmeling im Jahr 1930.
Boxen statt Plätzchenessen: Tina Rupprecht im Interview-Podcast
Die Verschiebung bereite Rupprecht keine Probleme. Schade sei nur, dass auch über Weihnachten fast jeden Tag trainieren müsse – statt "faul daheim zu sitzen und Glühwein und Plätzchen zu essen", wie sie im Gespräch mit Digital-Redakteur Axel Hechelmann verrät.
Außerdem spricht Rupprecht im Podcast "Augsburg, meine Stadt" über ihren Zweitberuf als Lehrerin – und darüber, wie die Schülerinnen und Schüler darauf reagieren, wenn sie ab und zu mit einem blauen Auge in die Schule kommt.
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