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Podcast: Abgasaffäre: Wie schlimm ist die Krise im Autoland Bayern?

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Abgasaffäre: Wie schlimm ist die Krise im Autoland Bayern?

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    Auch der bayerische Autobauer Audi ist vom Abgasskandal betroffen. Der beurlaubte Konzernchef Rupert Stadler sitzt in Untersuchungshaft.
    Auch der bayerische Autobauer Audi ist vom Abgasskandal betroffen. Der beurlaubte Konzernchef Rupert Stadler sitzt in Untersuchungshaft. Foto: Christoph Schmidt, dpa

    Der gute Ruf der deutschen Autobauer leidet massiv unter der Abgasaffäre - zigtausende Fahrzeuge auf der ganzen Welt mussten zurückgerufen werden, aktuell sitzt Audi-Chef Rupert Stadler sogar in Untersuchungshaft. Die Ermittler befürchten Verdunklungsgefahr und die Beeinflussung von Zeugen. Was bedeutet das für den Standort Bayern mit der Autobranche als Kernindustrie? Welche Auswirkung hat der Skandal auf die zahlreichen Mitarbeiter in der Region?

    Podcast "Bayernversteher": Jetzt reinhören!

    Darüber unterhält sich der Chefredakteur der Augsburger Allgemeinen, Gregor Peter Schmitz, im aktuellen "Bayern-Versteher"-Podcast mit Stefan Stahl, Leiter des Ressorts Wirtschaft. Gerade am Fall des nun beurlaubten Audi-Chefs Stadler waren sie besonders nah dran - zusammen führten sie das letzte Interview mit dem Konzernchef vor dessen Festnahme. Hat man Stadler zu diesem Zeitpunkt schon etwas angemerkt? Stefan Stahl beantwortet die Frage im Podcast.

    Alle Folgen des Podcasts „Bayern-Versteher“ finden Sie unter anderem bei Spotify und Apple Podcasts:

    Ein Blick über die Landesgrenze darf gerade bei diesem Thema nicht fehlen. Auch die vermeintlichen Saubermänner von Daimler in Stuttgart mussten nun Autos zurückrufen - ebenfalls ein Thema in der aktuellen Folge unserer Podcasts.

    Neben der aktuellen Situation in der Autoindustrie blicken wir im "Bayern-Versteher" auch in die Zukunft, zu der ganz entscheidend die Ausrichtung in der E-Mobilität gehört. Wie müssen sich die Unternehmen dafür aufstellen - und vor allem: was muss in den Führungsetagen der Autohersteller passieren? Stefan Stahl hat darauf eine überraschende Antwort.

    Der Diesel-Skandal bei Audi - eine Chronologie

    18. September 2015: Die amerikanische Umweltbehörde EPA deckt auf, dass der VW-Konzern bei Dieselfahrzeugen die Ermittlungen der Abgaswerte manipuliert hat. Sie geben auf dem Prüfstand geschönte Werte aus. Auch der Audi A3 ist betroffen.

    2. November 2015: Der Skandal weitet sich aus. Die EPA findet heraus, dass auch bei anderen Dieselmodellen die Abgasreinigungsanlage manipuliert wurde. Unter anderem beim Audi A6 Quattro, A7 Quattro, A8, A8L und Q5. Nun ist auch die Rede davon, dass Porsche Abgaswerte schönrechnet. Denn die Porsche-Diesel-Motoren werden von Audi entwickelt.

    4. November 2015: Nach den neuen Vorwürfen der EPA stoppen VW, Porsche und Audi den Verkauf der betroffenen Autos in den USA.

    21. November 2015: Die EPA teilt mit, dass Vertreter des VW-Konzerns eingeräumt haben, bei sämtliche Diesel-Fahrzeuge der Marken VW und Audi mit 3,0-Liter-Motoren aus den Modelljahren 2009 bis 2016 Schummelsoftware eingebaut zu haben.

    23. November 2015: Audi räumt ein, zumindest in den USA in 3,0-Liter-Diesel-Autos Betrugssoftware eingebaut zu haben.

    4. Januar 2016: Die USA verklagen VW, Audi und Porsche wegen des Einsatzes von Betrugssoftware.

    6. November 2016: Es wird bekannt, dass wohl noch mehr Audi-Modelle mit einer Betrugssoftware ausgestattet worden sind. Diesmal soll der Autohersteller auch bei den CO2-Werten geschummelt haben.

    15. März 2017: Während der Jahrespressekonferenz von Audi durchsuchen mehr als 100 Polizisten die Audi-Zentrale in Ingolstadt, weitere Standorte und die Wohnungen von Mitarbeitern. Grund ist ein Ermittlungsverfahren der Staatsanwalt München II gegen Unbekannt wegen des Verdachts des Betrugs und der strafbaren Werbung.

    1. Juni 2017: Das Verkehrsministerium findet heraus, dass Audi auch in Deutschland illegale Abschalteinrichtungen in Autos eingebaut hat. 24000 Fahrzeuge sind betroffen.

    2. Juni 2017: Die Staatsanwaltschaft München II weitet ihr Ermittlungsverfahren gegen Audi aus. Nun geht es auch um Fahrzeugverkäufe in Deutschland und Europa

    7. Juli 2017: Bei den Ermittlungen in der Diesel-Affäre wird zum ersten Mal in Deutschland ein Beschuldigter festgenommen. Dem Ex-Audi-Manager aus Neckarsulm werden Betrug und unlautere Werbung vorgeworfen.

    4. August 2017: Die Münchner Staatsanwaltschaft leitet im Zusammenhang mit der Diesel-Affäre ein Bußgeldverfahren gegen mehrere Audi-Vorstände ein. Wegen möglicher Verletzung von Aufsichtspflichten laufe ein solches Verfahren gegen noch unbekannte Vorstände des Autobauers, teilt die Behörde mit.

    28. September 2017: Im Zusammenhang mit der Abgasaffäre gibt zwei weitere Durchsuchungen. Ein weiterer Audi-Mitarbeiter kommt in Untersuchungshaft.

    2. November 2017: Audi ruft weitere 5000 Diesel-Autos mit unzulässiger Abschalteinrichtung zurück.

    21. Januar 2018: Das Kraftfahrtbundesamt ordnet einen weiteren Zwangsrückruf an. Diesmal müssen 130 000 Audis zurück in die Werkstätten.

    6. Februar 2018: Die Staatsanwaltschaft München II durchsucht Geschäftsräume in der Audi-Zentrale in Ingolstadt und im Werk in Neckarsulm. Auch eine Privatwohnung wird durchsucht.

    8. Mai 2018: Audi stoppt die Auslieferung des A6 und A7. Bei einer Überprüfung hätte sich herausgestellt, dass eine falsche Software zur Abgasreinigung in den Wagen verbaut worden sei. Allerdings wäre dies aus Versehen geschehen und nicht zum Zweck der Manipulation, sagt der Ingolstädter Konzern.

    11. Juni 2018: Die Staatsanwaltschaft München II gibt bekannt, dass sie nun auch gegen Audi-Chef Rupert Stadler und den Beschaffungsvorstand Bernd Martens ermittelt.

    18. Juni 2018: Audi-Chef Rupert Stadler sitzt in Untersuchungshaft. Es bestehe Verdunklungsgefahr.

    Abgasskandal im Podcast: Welchen Schaden nimmt Deutschlands Wirtschaft?

    Wie in jeder Folge des "Bayern-Verstehers" blicken wir auch diesmal auf eine Umfrage, die in Zusammenarbeit mit dem Meinungsforschungsinstitut Civey ausgewertet wurde. Digitalredakteurin Ida König erklärt, ob die Deutschen denken, dass die Skandale in der Autoindustrie den Wirtschaftsstandort Deutschland gefährden. Viel Spaß beim Zuhören!

    Wir wollen wissen, was Sie denken: Die Augsburger Allgemeine arbeitet daher mit dem Umfrageinstitut Civey zusammen. Was es mit den repräsentativen Umfragen auf sich hat und warum Sie sich registrieren sollten, lesen Sie hier.

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