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Zu gefährlich: Bayern verbietet Verkauf von "Hot Chips"

Internet-Trend

Zu gefährlich: Bayern verbietet Verkauf von "Hot Chips"

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    Der Verkauf des "Hot Chips" ist in Läden in Bayern verboten. Wegen der "Hot-Chip-Challenge" landeten mehrere Jugendliche im Krankenhaus.
    Der Verkauf des "Hot Chips" ist in Läden in Bayern verboten. Wegen der "Hot-Chip-Challenge" landeten mehrere Jugendliche im Krankenhaus. Foto: Doreen Garud, dpa

    Etwa 1,6 Millionen Scoville hat der Chip, den viele Jugendliche aufgrund einer Internet-Challenge essen. Das entspricht der Schärfe, die die schärfte Chilisorte der Welt - die Carolina Reaper - hat. Der Social-Media-Trend sorgte schon für mehrere Notarzteinsätzen. In den USA starb ein Jugendlicher sogar an den Folgen des Chips. Bayern nimmt das Produkt nun endgültig aus den Regalen.

    Grund sind extrem hohe und teils schwankende Capsaicin-Werte in dem "Hot Chip" und die daraus folgenden Risiken. Capsaicin ist einer der Hauptscharfstoffen in Chilischoten und bei übermäßigem Konsum gesundheitsschädlich. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) wies kürzlich auf das Risiko einer ernsthaften gesundheitlichen Beeinträchtigung bei so scharfen Mutproben hin. Das Institut geht davon aus, "dass die Schärfe, die traditionell von Erwachsenen bei einer Mahlzeit akzeptiert wird, maximal einer Dosis von 5 mg Capsaicin je kg Körpergewicht zugeordnet werden kann." Das entspreche bei einem 60 Kilogramm schwerem Erwachsenen einer Aufnahme von maximal 3000 Milligramm Capsaicin.

    "Hot Chip" in Bayern verboten: "Hot-Chip-Challenge" hat gesundheitliche Risiken

    Ein "Hot Chip" wiegt drei Gramm und käme bei 1,6 Millionen Scoville auf einen Capsaicingehalt von etwa 300 Milligram pro Chip - zu viel für die überwiegend sehr jungen Menschen, die an der "Hot-Chip-Challenge" teilnehmen. Laut BfR kann durch den Konsum die Magenschleimhaut beschädigt werden.

    Bayern stoppt nun den Verkauf des scharfen Produktes. Es sei aufgrund der bisherigen Untersuchungsbefunde davon auszugehen, dass keine Charge, die im Handel ist, als sicher eingestuft werden könne, sagt ein Sprecher des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) unserer Redaktion.

    In bayerischen Läden kann man den "Hot Chip" nicht mehr kaufen

    In Deutschland kam es bereits zu gefährlichen Zwischenfällen wegen der Mutproben. Mehrere Teenager landeten im Krankenhaus. In Bayern mussten zwei junge Mädchen in der Notaufnahme behandelt werden. Das Bayerische Landesamt hat deshalb entschieden, die Produkte chargenunabhängig aus dem Verkehr zu ziehen. In Baden-Württemberg gab es davor bereits ein Verkaufsverbot des "Hot Chips". 

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