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Zeitumstellung für Kinder: So bereiten Sie sie darauf vor

Zeitumstellung

Zeitumstellung: So bereiten Sie Ihre Kinder am besten darauf vor

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    Kinder tun sich manchmal schwer mit der Zeitumstellung. Aber es gibt einige Tipps, wie man Kinder besser darauf vorbereiten kann.
    Kinder tun sich manchmal schwer mit der Zeitumstellung. Aber es gibt einige Tipps, wie man Kinder besser darauf vorbereiten kann. Foto: Patrick Seeger, dpa (Symbolbild)

    Zweimal im Jahr - im Frühling und Herbst - werden in Deutschland die Uhren umgestellt. Eigentlich sollte die Zeitumstellung abgeschafft werden, passiert ist das aber bisher nicht. Im März ist es daher wieder so weit und vom 30. auf den 31. März 2024 wird der Zeiger eine Stunde nach vorn gedreht. Diese Umstellung auf die Sommerzeit macht sowohl einigen Kindern, als auch Erwachsenen zu schaffen. Warum das so ist und wie Sie Ihre Kinder und auch sich selbst bestmöglich darauf vorbereiten können, erfahren Sie hier.

    Wie wirkt sich die Zeitumstellung auf den Körper aus?

    Die Zeitumstellung belastet den Körper, denn dadurch, dass die Uhr von Samstag auf Sonntag eine Stunde nach vorn gestellt wird, wird uns eine Stunde geklaut, sagt Schlafforscher Hans-Günter Weeß. Er leitet das Interdisziplinäre Schlafzentrum am Pfalzklinikum Klingenmünster. "Das mag am Sonntag noch nicht das Thema sein, weil viele Leute länger schlafen können, aber spätestens am Montag macht sich die Stunde bemerkbar."

    Die vergangenen Jahre hätten gezeigt, dass die Unfallgefahr am Montag nach der Zeitumstellung deutlich gestiegen sei, sagt Weeß. Und auch die Gesundheitsrisiken würden steigen. So seien in der darauffolgenden Woche deutlich mehr Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Krankenhäuser eingeliefert worden, als im Vergleich zu den restlichen Wochen des Jahres. "Die Zeitumstellung macht die Menschen müde, unaufmerksamer und nicht mehr so leistungsfähig", erklärt der Schlafforscher.

    Außerdem werden die Menschen auch in der Jahreszeit um drei bis vier Wochen zurückverschoben, denn um 7 Uhr morgens ist es dann plötzlich wieder dunkel, sagt Weeß. Allgemein sei die Sommerzeit nicht besonders gut für den Hell-Dunkel-Rhytmus des Menschen, denn abends ist es bis 22 Uhr hell, sodass Menschen da der körpereigene Schlafbotenstoff Melatonin fehlt, der nur gebildet wird, wenn es dunkel ist. "Das führt dazu, dass wir nicht zur Ruhe kommen. In der Früh klingelt der Wecker aber trotzdem und so entsteht eine unausgeschlafene Gesellschaft", erklärt der Schlafforscher.

    Wer ist besonders von den Folgen der Zeitumstellung betroffen?

    Grundsätzlich sind alle Menschen betroffen, sagt Weeß. Die einen merken es weniger, die anderen mehr. Aber besonders diejenigen, die einen festen Schlaf-Wach-Rhytmus haben, würden die Zeitverschiebung spüren. Denn wer an feste Zeiten gewöhnt ist, dem werde so die innere Uhr verstellt. Darunter fallen besonders Kinder, ältere Menschen und Personen mit Schlafstörungen.

    Dabei fällt uns die Umstellung auf die Sommerzeit deutlich schwerer als die Winterzeit, da "uns im Herbst nicht eine Stunde gestohlen, sondern geschenkt wird".

    Wie können Kinder auf die Zeitumstellung vorbereitet werden?

    Bei Kindern sei es das A und O, die Zeitumstellung vorwegzunehmen. Am besten funktioniert das dem Schlafforscher zufolge, indem Kinder bereits vier bis fünf Tage vorher zwischen zehn und 15 Minuten früher ins Bett gebracht werden. Die gleiche Zeitspanne sollten sie dann morgens auch früher aufstehen.

    Damit das gelinge, sollten Kinder abends rechtzeitig runterkommen und nicht bis zum Schluss toben. Am besten sei dafür ein Zubettgeh-Ritual geeignet, wie zum Beispiel eine Gute-Nacht-Geschichte. Dazu sollte das Licht gedämpft werden. Außerdem sollten Kinder schon etwa eine Stunde vor der Schlafenszeit weniger Licht ausgesetzt sein, vor allen Dingen sollte blaues Licht von Bildschirmen und LEDs gemieden werden. So könne sich dann auch Melatonin im Körper bilden und die Müdigkeit setzt ein.

    Weeß rät dazu, Kindern, die bereits die Uhr lesen können, zu erklären, warum sich die Einschlaf- und Aufwachzeit verändert. Bei kleineren Kindern halte er das nicht für nötig und sollte einfach in die Routine übernommen werden.

    Wie können sich Erwachsene auf die Zeitumstellung vorbereiten?

    Auch Erwachsene sollten etwa vier Tage vor der Zeitumstellung zehn bis 15 Minuten früher ins Bett gehen und dann auch zehn bis 15 Minuten früher aufstehen.

    Außerdem rät der Schlafforscher zu kleinen Mittagsschläfchen, die allerdings nicht länger als zehn bis 20 Minuten dauern sollten, sonst könne es passieren, dass man sich danach noch müder fühle, als vorher. Diese kurze Ruhepause reiche aber schon, um wieder leistungsfähiger und kreativer zu sein.

    Beachtet werden sollte laut Weeß allerdings, dass der Mittagsschlaf nicht nach 15 Uhr gemacht wird, da dann der Schlafdruck abgebaut wird und es abends schwerer fällt einzuschlafen. 

    Auch für Erwachsene eignen sich Geschichten zum schnellen Einschlafen, zum Beispiel Hörbücher, geführte Fantasiegeschichten, aber auch Märchen und Erzählungen für Kinder. Das gebe ein Gefühl der Geborgenheit und "rollt so den roten Teppich für den Schlaf aus". Allerdings sollte man sich beim Schlafen nie unter Druck setzen, denn: "Wer schlafen will, bleibt wach."

    Auch unabhängig von der Zeitumstellung rät der Schlafforscher zu den kurzen Mittagsschläfchen, da diese sehr gesund seien. Sie lassen sich etwa in die Mittagspause integrieren. Wenn das schnelle Einschlafen nicht gleich klappen sollte, sollte man entspannt bleiben: "Wer regelmäßig einen Mittagsschlaf machen möchte, lernt das mit der Zeit."

    Wie lange dauert es, bis man sich an die Zeitumstellung gewöhnt hat?

    Dem Schlafforscher zufolge brauchen Erwachsene, die einen gesunden Schlaf haben, ein bis zwei, höchstens drei Tage, um sich auf die neue Zeit einzustellen.

    Kinder, ältere Menschen und Personen mit Schlafstörungen hingegen brauchen dafür rund eine Woche, in Ausnahmefällen bis zu zwei Wochen.

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