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Zecken: Zeckenschutz: Wie schütze ich mich vor einem Zeckenbiss?

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Zeckenschutz: Wie schütze ich mich vor einem Zeckenbiss?

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    Wer so ein Schild beim Wandern sieht, sollte sich am Abend besonders gut nach Zecken absuchen.
    Wer so ein Schild beim Wandern sieht, sollte sich am Abend besonders gut nach Zecken absuchen. Foto: Sven Hoppe, dpa (Archivbild)

    Wenn der Frühling vor der Tür steht und der Sommer von der Ferne winkt, strömen die Menschen wieder nach draußen, viele zieht es ins Grüne, in die Parks und Wälder. Dort sind sie nicht allein. Kleine, spinnenartige Insekten sitzen in Lauerstellung auf Blättern und im hohen Gras. Die Rede ist von Zecken, einer Milbenart, die sich von Wirtsvölkern, von Tier- aber auch von Menschenblut ernährt. Häufig merkt man nicht einmal, dass sich die Krabbeltiere am Körper befinden, um sich eine geeignete Stelle zu suchen und sich dann vollzusaugen. Gefährlich wird es vor allem, wenn Zecken die gefährlichen Borreliose- oder FSME-Viren in sich tragen. 

    Wer Vorsorge treffen möchte, kann zu verschiedenen Maßnahmen wie der richtigen Kleiderwahl, dem umsichtigen Verhalten in der Natur, insektenabweisenden Sprays oder einer Zeckenimpfung greifen. Wir erklären Ihnen im Überblick, wie Sie sich am besten vor einem Zeckenbiss schützen können.

    Zecken: Warum sind sie so gefährlich?

    Zeckenbisse, die laut Zecken.de fälschlicherweise so genannt werden, bei denen es sich nämlich eigentlich um Stiche handelt, sind eine nicht zu unterschätzende Gefahr für den Menschen. Denn die kleinen Milbentierchen können gefährliche Infektionskrankheiten wie Borreliose oder FSME übertragen, die wiederum Kopfschmerzen oder hohes Fieber verursachen und in den schlimmsten und seltensten FSME-Fällen zu bleibenden Folgeschäden und sogar zum Tod führen können. 

    Was sind FSME und Borreliose?

    Zu den bedeutendsten durch Zecken übertragenen Infektionskrankheiten in Deutschland gehört die Borreliose, laut Robert-Koch-Institut (RKI) eine Bakterieninfektion, die bundesweit vorkommt und zu Gelenk-, Haut, Herz- und Nervengewebe-Schädigungen führen kann. Eine ebenfalls gefährliche Krankheit, die von Zecken übertragen werden kann, ist die sogenannte Frühsommer-Meningoenzephalitis, oder auch FSME genannt. FSME-Viren können zu einer Gehirn-, Hirnhaut- oder Rückenmarksentzündung führen. Sie kommen vor allem im süddeutschen Raum vor. Hierzu veröffentlicht das RKI jährlich eine Risiko-Karte der Haupt-Endemiegebiete

    Ist eine Infektion mit Borreliose- oder FSME-Viren eingetreten, hat die Medizin nur bedingte Möglichkeiten. Bei einem Ausbruch von FSME gibt es noch keine wirksamen Medikamente, sondern bislang nur eine Impfung, die das Risiko einer FSME-Erkrankung nach einem Zeckenstich verringern kann. Umgekehrt verhält es sich bei einer Borreliose. Eine Borreliose-Infektion kann wirksam mit Antibiotika behandelt werden, einen zugelassenen Impfstoff gibt es dagegen noch nicht, so das Portal Zecken.de.

    Wie schütze ich mich gegen Zeckenstiche?

    Die beste Vorsorge gegen Zeckenstiche ist ein umsichtiges Verhalten in der Natur. Halten Sie sich darum möglichst nicht im hohen Gras oder im Unterholz auf. Auch in der Laubstreu im Wald fühlen sich Zecken besonders wohl und können dort wegen der milden Temperaturen sogar überwintern. Prinzipiell gilt: Abseits der befestigten Wald-Wege besteht immer eine erhöhte Zeckengefahr. Auch auf nicht gemähten Wiesen, in Parks, am Wegesrand oder am Flussufer können Zecken auf ihre Wirte lauern. 

    Geschlossene Kleidung tragen

    Auch Ihre Kleidung kann ein wichtiger Zeckenschutz-Faktor sein. Wie Sie sich nach einer Empfehlung des RKI beim Gang in den Wald anziehen sollten und welche Tipps es zur Erkennung von Zecken gibt, lesen Sie hier: 

    • Tragen Sie vor allem geschlossene Kleidung mit langen Ärmeln und langen Hosenbeinen.
    • Auch wenn es merkwürdig aussieht: Ziehen Sie die Socken über die Hosenbeine. Denn Zecken sind nicht die besten Kletterer, mehr als 1,50 Meter sind für gewöhnlich nicht drin, und klammern sich daher mit Vorliebe an den Hosenbeinen fest.
    • Auch Gummistiefel können ein akkurates Mittel sein, Zecken den Weg zur Haut zu erschweren.
    • Ganz wichtig ist zudem helle Kleidung. Denn hierauf lassen sich Zecken besser erkennen. So können Sie sie womöglich noch rechtzeitig bemerken und entfernen, bevor sie zusticht.

    Helfen Insektensprays gegen Zecken?

    Ebenfalls ratsam zur Zeckenstich-Prävention sind insektenabweisende Mittel gegen Zecken, sogenannte Repellentien. Diese halten etwa als Spray Zecken für eine Weile vom Leib. Stiftung Warentest hat vor ein paar Jahren 14 Produkte getestet, bei denen sich eine Reihe von Insektensprays als wirksamer Schutz gegen Zeckenstiche herausgestellt haben.

    Wann ist eine Zeckenimpfung angebracht?

    Eine Zeckenimpfung ist bisher nur gegen die gefährlichen FSME-Viren möglich. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt hierzu allen Personen, die sich regelmäßig in FSME-Risikogebieten aufhalten oder dort wohnen und von Zecken gestochen werden könnten, einen Impfschutz gegen FSME als den sichersten Schutz vor der Krankheit.

    Zeckenstich: Wann muss ich zu einem Arzt gehen?

    Helfen alle Vorkehrungen nicht und man wird trotzdem von einer Zecke gestochen, sollte man den Stich dringend im Blick behalten. Am besten ist es, man macht regelmäßig Fotos von der Einstichstelle, um Veränderungen besser beobachten zu können. Laut dem Robert-Koch-Institut sollte man dann einen Arzt aufsuchen, sollte nach einigen Tagen bis Wochen eine deutliche ringförmige Hautrötung, typischerweise im Zentrum blasser als am Rand, entstehen und sich ausweiten.

    Auch wenn man in den sieben bis 14 Tagen nach einem Zeckenstich und einem Aufenthalt in einem FSME-Risikogebiet grippeähnliche Symptome wie Fieber, Abgeschlagenheit, Unwohlsein, Kopfschmerzen oder Gliederschmerzen verspüren, sollte man zum Arzt gehen. Besonders Baden-Württemberg ist von FSME stark betroffen.

    Lesen Sie auch: Welche Insekten erwachen zuerst aus dem Winterschlaf?

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