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Zecken: ALS-Virus in der Schweiz entdeckt

ALSV

Forscher entdecken neues Virus in Schweizer Zecken

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    In Schweizer Zecken wurde ein neues Virus gefunden.
    In Schweizer Zecken wurde ein neues Virus gefunden. Foto: Bernd Weißbrod, dpa (Symbolbild)

    2017 wurde das Alongshan-Virus (ALSV) in China entdeckt. Jetzt haben Forscherinnen und Forscher der Universität Zürich das Virus erstmals in Schweizer Zecken nachgewiesen. "Es scheint mindestens genauso verbreitet zu sein wie das Frühsommer-Meningoenzephalitis-Virus und führt zu ähnlichen Symptomen", heißt es in einer Mitteilung der Universität. Einige Patienten zeigten ähnlich wie bei einer Infektion mit FSME-Viren Symptome wie Fieber und Kopfschmerzen. Das FSME-Virus konnte bei ihnen jedoch nicht nachgewiesen werden. Stattdessen hätten Forscher das bis dato unbekannte ALS-Virus gefunden.

    In mehreren Regionen der Schweiz waren in den Jahren 2021 und 2022 zahlreiche Zeckenproben gesammelt worden. "Erstaunt hat uns, dass wir ALS-Viren in den Zeckenproben weit häufiger nachweisen konnten als FSME-Viren", sagte Cornel Fraefel, Direktor des Virologischen Instituts.

    Zecken: Machen ALS-Viren Menschen krank?

    Trotz des Fundes in der Schweiz gebe es in Deutschland keinen Grund für eine erhöhte Alarmbereitschaft, meinte Ute Mackenstedt von der Universität Hohenheim in Stuttgart. "Da ist eine Kaskade von Fragen, die erst ganz klar untersucht werden müssen", sagte die Parasitologin. Es sei noch gar nicht geklärt, ob das Virus Menschen tatsächlich krank mache. Ergebnisse einer Studie aus Finnland aus dem Jahr 2019 sprechen dagegen. Dort wurden zwar ALS-Viren in Zecken, aber keine Erkrankungen bei Menschen festgestellt.

    Es sei ohnehin sehr wahrscheinlich, dass auch in Deutschland Zecken das ALS-Virus in sich tragen, sagte Jonas Schmidt-Chanasit von der Universität Hamburg. Er war an der Untersuchung in Finnland beteiligt gewesen. Bisher gibt es hier noch keine umfangreichen Forschungsprojekte zur Verbreitung dieses Virus. Laut dem Virologen müssten diese Forschungsprojekte nun starten. Diese können mehrere Monate oder sogar Jahre dauern.

    Der Forscher sieht dem gelassen entgegen. "Es deutet nichts darauf hin, dass das hier ein neues, akutes Geschehen ist", sagt er. Diese Viren gebe es schon länger in den Zecken. Ein "Explosivausbruch" mit schweren Krankheitsfällen oder Todesfällen sei jedoch ausgeblieben.

    Schweizer Forscher entwickeln Test zur Erkennung von ALS-Viren

    Anders als beim FSME-Virus gibt es für das ALS-Virus noch keine Impfung oder ein Nachweisverfahren. Deshalb entwickelt das Schweizer Forschungsteam nun einen Test, mit dem Infektionen mit ALS-Viren im Blut von Patienten nachgewiesen werden können.

    Zecken können Infektionskrankheiten übertragen

    Zecken können mehrere Infektionskrankheiten übertragen, Borreliose und FSME zählen in Deutschland zu den am meisten verbreiteten. Laut der Krankenkasse Barmer drohen bei einer Borreliose schwerwiegende Erkrankungen wie Hirnhautentzündungen, Gelenkentzündungen oder Herzprobleme. Das RKI empfiehlt deshalb, auf rote Infektionsringe um die Einstichstelle zu achten. FSME kommt hauptsächlich im Süden Deutschlands vor, Berlin zählt nicht zum Risikogebiet. Gegen FSME gibt es eine Impfung. (mit dpa)

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