Mit Stars wie dem amerikanischen Schauspieler Harrison Ford meldet sich der ZDF-Showklassiker "Wetten, dass..?" an diesem Samstag in Bremen aus der Sommerpause zurück. Nachdem Moderator Markus Lanz mit seiner Sendung aus Mallorca nur noch 6,74 Millionen Zuschauer erreicht hatte, arbeitete das ZDF am Konzept. Nach der niedrigsten Quote in der 32-jährigen Geschichte der Show soll es nun mit einem neuen Redaktionsleiter, verändertem Bühnenbild und mehr hochkarätigen Gästen wieder aufwärtsgehen.
Die Konkurrenz zum Auftakt der neuen Staffel ist hart. Zeitgleich zur ZDF-Show (20.15 Uhr) boxt IBF- und IBO-Schwergewichtsweltmeister Wladimir Klitschko in Moskau um den WM-Titel gegen den Russen Alexander Powetkin. RTL beginnt mit der Übertragung um 20.15 Uhr, der Kampf ist für 21.30 Uhr angesetzt. RTL erreicht mit Klitschko-Kämpfen auch zur späteren Stunde zwischen 23 und 24 Uhr samstags gewöhnlich bis zu zehn Millionen Zuschauer.
Harrison Ford und Sylvester Stallone bei Lanz
Aber starke Männer kann auch Lanz bieten: Neben Harrison Ford (71), der als "Indiana Jones" Filmgeschichte schrieb, hat sich "Rocky"- und "Rambo"-Star Sylvester Stallone (67) angekündigt. Für ein musikalisches Highlight will die amerikanische Popsängerin Cher (67, "Believe") sorgen. Als deutsche Prominente werden die Schauspieler Matthias Schweighöfer (32, "Soloalbum"), Ruth Maria Kubitschek (82, "Die Guldenburgs"), Anja Kling (43, "Das fliegende Klassenzimmer") und die Schlagersängerin Helene Fischer (29, "Für einen Tag") erwartet.
Cindy aus Marzahn ist raus bei Lanz
Unterstützung von einer Assistentin bekommt Markus Lanz am Samstag nicht. Nachdem die Komikerin Cindy aus Marzahn als Co-Moderatorin ausgestiegen ist, soll der 44-Jährige künftig alleine durch die Sendung führen. "Dabei wollen wir ihn noch stärker mit der Wettdramaturgie verbinden", teilte der neue Redaktionsleiter Oliver Heidemann mit. Eine Ausnahme wird es bei einer der kommenden Sendungen allerdings geben, denn die frühere Co-Moderatorin von Lanz-Vorgänger Thomas Gottschalk, Michelle Hunziker, hat aus der Mallorca-Sendung noch eine Wettschuld zu begleichen.
Bislang viel Kritik für "Wetten, dass..?"
"Wetten dass..?": Zahlen und Fakten
Insgesamt gab es schon über 200 Sendungen "Wetten dass..?".
Die meisten Sendungen wurden von Thomas Gottschalk moderiert, 39 von Frank Elstner, 9 von Wolfgang Lippert. Jetzt moderiert Markus Lanz.
Knapp 1000 Wetten wurden bis heute realisiert.
Das ZDF-Team umfasst etwa 250 bis 300 Mitglieder.
Für den Aufbau der Bühne wird eine Fläche von etwa 48 mal 27 Metern benötigt.
8 Kameraleute sind beim Dreh im Einsatz.
Etwa 1000 Wettvorschläge werden nach jeder Sendung beim ZDF eingereicht.
Über 10.000 Kartenanfragen gibt es pro Sendung.
Je nach Halle gibt es etwa 1500 bis 3500 Zuschauerplätze. Auf Mallorca sind es mehr.
Augsburg war schon fünf Mal Gastgeber für "Wetten dass..?", zuletzt im Dezember 2013.
Im April 2014 wurde das Aus für "Wetten, dass..? zum Jahresende verkündet.
Vorerst gestrichen ist auch der Programmpunkt "Lanz-Challenge", bei der ein Gast aus dem Publikum gegen den Moderator antritt. Ob der Showmaster dauerhaft auf den Wettstreit verzichtet, steht allerdings noch nicht fest. "Wir werden weiter über der Idee brüten", sagte Lanz jüngst in einem Gespräch mit der TV-Zeitschrift "Hörzu".
Seit Lanz im Oktober 2012 die Moderation von "Wetten, dass..?" übernommen hat, muss sich der gebürtige Italiener viel Kritik anhören - auch von Vorgänger Thomas Gottschalk, der das Format inzwischen als überholt empfindet. "Gewisse Dinge haben sich erledigt, und das muss man ohne Groll zur Kenntnis nehmen", sagte er im September. Am deutlichsten äußerten sich allerdings die Zuschauer: Schalteten zur ersten Sendung noch 13,62 Millionen Menschen ein, waren es bei der jüngsten Ausgabe aus Mallorca nur noch etwa halb so viele.
Redaktionsleiter Heidemann gibt sich dennoch selbstbewusst. "Wir sind immer noch die erfolgreichste Show im deutschen Fernsehen", sagte er der "Hörzu". Auch Lanz nimmt die Kritik offenbar sportlich: "Wir sind uns einig, dass wir an der einen oder anderen Stelle etwas zu mutig waren. Andererseits: Wären wir es nicht gewesen, hätte man uns zu Recht Mutlosigkeit vorgeworfen." dpa