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ZDF: Vernichtende Kritiken, schwache Quoten: Konsequenzen für "Wetten, dass...?"

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Vernichtende Kritiken, schwache Quoten: Konsequenzen für "Wetten, dass...?"

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    "Limbo mortale" titelte die SZ nach dem "Wetten, dass...?"-Debakel am Samstagabend.
    "Limbo mortale" titelte die SZ nach dem "Wetten, dass...?"-Debakel am Samstagabend. Foto: Sascha Baumann/ZDF/dpa

    Es kam, wie es kommen musste. Am Samstagabend hatte Moderator Markus Lanz, 44, in Palma de Mallorca seine erste Sommerausgabe von „Wetten, dass . .?“ sprichwörtlich in den Sand gesetzt. Jetzt zieht das ZDF offenbar die Notbremse. Wie die „Mainzelmänner“ am Montag mitteilten, wird es im nächsten Jahr womöglich kein Sommer-„Wetten, dass . .?“ geben.

    ZDF: "Wetten, dass...?" weicht der WM

    Der Sender begründete dies aber offiziell nicht mit der Kritik an der Show, sondern mit der parallel stattfindenden Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien. Es sei bisher nicht geplant, eine Sommerausgabe zu machen. Es sei aber auch nicht auszuschließen, erklärte eine ZDF-Sprecherin vielsagend.

    Groß sind die Chancen wahrscheinlich nicht. Denn die Kritiken waren unisono vernichtend. Im Berliner Kurier hieß es: „Lanz, Wurst der Nation“. Die Süddeutsche Zeitung schrieb: „Limbo mortale“. Und selbst die ansonsten für Werbezwecke gerne eingespannte und wohlgesonnene Bild-Zeitung urteilte: „So schlecht war ,Wetten, dass . .?‘ noch nie“. Auch die Fernsehzuschauer scheinen entsetzt über den Niveauverfall des Samstagabend-Flaggschiffs: „Das ZDF kann ,Wetten, dass . .?‘ doch an RTL verkaufen und die ganzen überbezahlten Talkshow-Fuzzis dazu“, heißt es in einem noch eher freundlicheren Internetbeitrag.

    Quoten: Minusrekordfür "Wetten, dass...?"

    Mit ihren Verrissen waren die Medien nicht allein, das Fernsehpublikum in Deutschland zog ebenfalls die Konsequenzen: 6,74 Millionen Zuschauer bedeuteten einen Minusrekord für die Show. Und von denen, die den lauen Abend doch vorm TV-Gerät verbrachten, zogen viele die Notbremse. Wie eine Media-Control-Sonderauswertung vom Montag zeigt, schalteten vor allem junge Männer verstärkt ab. Und: Zappten bei Thomas Gottschalk Mitte Juni 2011 noch 160  000 14- bis 19-Jährige rein, so waren jetzt nur noch 50  000 Jüngere dabei – ein Minus von 70 Prozent. Ältere Zuschauer 65 Jahre aufwärts (minus 37 Prozent) halten „Wetten, dass . .?“ noch am ehesten die Treue, wobei sich der Zuschauerschwund (über 1,5 Millionen) aufgrund der Gruppengröße am deutlichsten auswirkt.

    Immerhin scheint die Kritik angekommen: Programmdirektor Norbert Himmler räumte ein, es gebe „noch einiges zu verbessern“. Er kündigte an, bis zur nächsten Show Anfang Oktober am Konzept der Sendung arbeiten zu wollen.

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