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ZDF-Show: „Wetten, dass ..?“: Am Tiefpunkt angelangt

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„Wetten, dass ..?“: Am Tiefpunkt angelangt

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    Von Diane Keaton geküsst, von den Zuschauern verschmäht: Markus Lanz fuhr am Samstagabend die schwächste Quote in der Geschichte der Show ein.
    Von Diane Keaton geküsst, von den Zuschauern verschmäht: Markus Lanz fuhr am Samstagabend die schwächste Quote in der Geschichte der Show ein. Foto: Hendrik Schmidt (dpa)

    Es ist kein gutes Zeichen, wenn man „Wetten, dass ..?“ sieht und an Loriot denken muss. Am Samstagabend fiel einem jener Lottogewinner Erwin Lindemann ein, dessen Tochter bekanntlich mit dem Papst eine Herrenboutique in Wuppertal eröffnet. Weil der in Loriot-Diktion sprechende Forstingenieur Detlev Jarchow die merkwürdigsten Mausefallen an ihrem Schnappgeräusch erkannte, kanadische Versionen inklusive. „Wenn ich Wettkönig werde, kaufe ich mir eine Tauchausrüstung“, sagte Jarchow. Wurde er aber nicht.

    Denn sonst war wenig geboten in Erfurt bei der drittletzten Ausgabe von „Wetten, dass ..?“ Selbst die leicht überkandidelte Hollwood-Schauspielerin Diane Keaton, die gekleidet war wie in einem ihrer Woody-Allen-Filme, konnte die Show nicht retten. Obwohl sie reihum die Männer küsste. Da hatte der Filmstar bei der Verleihung der „Goldenen Kamera“ eine weitaus witzigere Show abgezogen.

    "Wetten, dass...?": 5,48 Millionen Zuschauer bedeuten Minusrekord

    Nur noch 5,48 Millionen Zuschauer wollten die Sendung sehen. Der Auftakt des „Wetten dass ..?“-Endes mit drei Shows im Herbst sank in der Zuschauergunst noch unter den bisher schlechtesten Wert, der in der diesjährigen Februarsendung gemessen wurde.

    Markus Lanz merkte man an, dass er die Schlussrunden routiniert zu Ende bringen will und so etwas wie den Aufpasser spielte. Was so schwer nicht war: Ralf Schmitz war auf brave Art komisch, Fußball-Nationalspieler Benedikt Höwedes schüchtern und Megan Fox, die für ihren Film „Teenage Mutant Turtles“ werben sollte, verzog keine Miene und rauschte bald ab.

    Wie schnell die Zeit vergeht, sah man an den Tokio-Hotel-Brüdern Bill und Tom Kaulitz, die von ihrer Zeit in den USA berichteten und sich wunderten, dass die Fans Autogramme inzwischen zugunsten von Selfies verschmähten. Über den Pokal des Wettkönigs konnten sich vier junge Münchner freuen, die in vier Minuten ein Surfbrett aus Plastikflaschen und Klebeband zusammenbauten und es im zehnsekündigen Praxistest erprobten.

    Verlorene Stadtwette: Markus Lanz moderiert in Graz in Tracht

    Irgendwie als Surfbrett verwendbare Gegenstände mussten auch 100 als Surfer zurechtgemachte Erfurter für die Stadtwette mitbringen. Weil sie das schafften, wird Lanz die vorletzte „Wetten, dass ..?“-Ausgabe aus Graz am 8. November in Tracht moderieren. Mit dem Finale am 13. Dezember in Nürnberg ist dann nach 33 Jahren die Uhr für den Showklassiker abgelaufen.

    Den Abend, an dem auch ein Zwölfjähriger mit Rückwärtssalti Bälle in Mülltonnen schleuderte und Feuerspucker Mais zu Popcorn brutzelten, kommentierte Lanz wie nebenbei mit dem Satz: „Diese Sendung hat nicht richtig viel Sinn, aber Spaß macht sie schon.“ (mit dpa)

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