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ZDF: Der Tag, als Samuel Koch bei "Wetten, dass..?" startete

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Der Tag, als Samuel Koch bei "Wetten, dass..?" startete

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    Samuel Koch kommt noch einmal zu «Wetten dass..?».
    Samuel Koch kommt noch einmal zu «Wetten dass..?». Foto: Christoph Schmidt (dpa)

    Es war ein ganz gewöhnlicher Fernsehabend, ein Show-Samstag wie er sich seit fast drei Jahrzehnten mehrfach im Jahr ereignete. Millionen Menschen hatten es sich in Deutschland an jenem 4. Dezember 2010 zu Hause gemütlich gemacht, als das Unfassbare geschah. Ein "Wetten, dass..?"-Kandidat blieb nach seinem missglückten Versuch, mit Sprungfedern über entgegenkommende Autos zu hüpfen, regungslos liegen.

    Der Name des damals 23-Jährigen, der fortan querschnittsgelähmt blieb, wurde später zu einer tragischen Symbolfigur im deutschen Unterhaltungsfernsehen. Denn Samuel Koch ist eng mit der Geschichte der berühmtesten deutschen Fernsehshow, "Wetten, dass..?", verknüpft und gleichzeitig mit dem Schicksal des ewigen Sonnyboys Thomas Gottschalk (64), der Samuel Kochs verhängnisvollen Unfall in Düsseldorf zum Anlass nahm, um im Februar 2011 seinen Rücktritt zu erklären.

    Ein Jahr danach war es soweit. Gottschalk ließ sich mit glänzenden Augen und unter minutenlangem Applaus des Saalpublikums für fast 25 Jahre "Wetten, dass..?" feiern. "Ich habe es für Sie gemacht", sagt er nach drei Stunden Show. "Und ich habe es gern gemacht." Die Sendung werde weitergehen, auch ohne ihn. "Wir alle sind nur Spuren im Sand. Es läuft Wasser drüber und es kommen andere Spuren. Es kommen andere und mit denen wird das Publikum auch Spaß haben." 

    Sein Nachfolger, der glücklose Markus Lanz (45), hielt nur gut zwei Jahre durch, die Quoten brachen ein. Jetzt ist Schluss mit der Show. Und der Mann, der Deutschlands größten TV-Entertainer zu seinem Rückzug vom Show-Aushängeschild bewegte, sitzt zum Abschied bei Lanz. "Das Ende von "Wetten, dass..?" ist auch das Ende für einen Lebensabschnitt von mir. Wir verabschieden uns voneinander", sagte Koch der "Bild"-Zeitung (Mittwochsausgabe).

    Auf Gottschalk wird Koch nicht treffen. Der hatte schon vor Monaten signalisiert, dass er nicht beim Finale des Klassikers mitmachen werde. Auch bei Koch war es wohl nicht so ganz klar. Er habe "eigentlich am Samstag eine Theatervorstellung gehabt", sagte der 27-Jährige, inzwischen Schauspieler geworden. "Doch die ist auf Sonntag verlegt. Damit gingen mir die Ausreden aus." Koch ist gerade im Staatstheater Darmstadt in einer Kleist-Inszenierung als kriegsversehrter "Prinz von Homburg" auf der Bühne zu sehen. 

    Auf Gottschalk wird Samuel Koch nicht treffen

    Er habe mit sich gerungen und mit seinem Vater darüber gesprochen, sagte Koch über die letzte "Wetten, dass..?"-Sendung. Der Vater hatte bei dem missglückten Stelzensprung den Wagen gefahren, über den er sprang. Er habe sich an seine Zeit als Kunstturner erinnert. Bei einem Sturz könne man den Wettkampf wegen der Punktabzüge eigentlich vergessen. "Aber Ehrensache: Man sammelt sich, meldet sich erneut an und turnt seine Übung zu Ende."

    Im Frühjahr hatte Koch, kurz nachdem das Ende von "Wetten, dass..?" bekanntgeworden war, dazu gesagt: "Schade". Er bedauerte in einem Gespräch mit "Bild.de", dass sein Unfall immer wieder als Wendepunkt in der Geschichte der Show bezeichnet wird: "Sollte tatsächlich jemand denken, dass "Wetten dass..?" durch meine Teilnahme einen Bruch erlebt hat, tut mir das sehr leid." Aber er brachte auch klar zum Ausdruck: "Dennoch hat die Sendung danach ganz klar jegliches Niveau verloren."

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