Ein Gerichtsprozess bringt neue Details ans Licht – und nährt den Verdacht, dass Prinz Harry nicht ganz freiwillig aus dem britischen Königshaus ausgeschieden ist. Die Aussagen vor dem Berufungsgericht werfen ein neues Licht auf den „Megxit“ im Jahr 2020. Ging es wirklich um persönliche Freiheit – oder stand der Herzog von Sussex unter Druck, weil ihm Schutz und Unterstützung verweigert wurden?
Prinz Harry: Prozess um Polizeischutz bringt den Royal nach London
Prinz Harry hat in London persönlich vor dem Berufungsgericht seine Klage gegen das britische Innenministerium unterstützt – ein Zeichen, wie ernst ihm die Angelegenheit ist. Dabei geht es der British Broadcasting Company (BBC) zufolge um die Entscheidung der royalen Sicherheitskommission „RAVEC“, ihm nach dem sogenannten „Megxit“ im Jahr 2020 keinen automatischen Polizeischutz mehr zu gewähren, wenn er sich im Vereinigten Königreich aufhält.
Laut seiner Anwältin Shaheed Fatima KC – das „KC“ steht übrigens für „King‘s Council, also einen Top-Juristen – sei Harry „für eine ungerechtfertigte und minderwertige Behandlung“ herausgegriffen worden, zitiert die BBC aus dem Prozessgeschehen vom 8. April 2025. Die Entscheidung, ihm nur noch fallweise Schutz zu gewähren, sei ohne Risikoanalyse getroffen worden – entgegen der üblichen RAVEC-Verfahrensweise.
Prinz Harry über Drohungen und Verfolgungen - Gefahr für seine Kinder?
Bereits im Januar 2020 gaben Prinz Harry und Herzogin Meghan ihren Rücktritt als „Senior Royals“ bekannt. Der Grund, so Fatima nun vor Gericht: Das Paar habe sich „zum Rücktritt gezwungen gefühlt, weil sie sich vom System des Königshauses nicht geschützt fühlten“, zitiert die AP.
Die britische Regierung hingegen vertritt laut BBC eine andere Sicht: Sir James Eadie KC erklärte, es sei „nichts Ungewöhnliches“ an der Entscheidung gewesen, denn Harry habe sich selbst entschieden, „nicht länger als vollwertiges Mitglied der königlichen Familie zu fungieren und im Ausland zu leben.“
Prinz Harry argumentiert hingegen, dass die Bedrohungslage für ihn real sei. Seine Anwältin verwies auf zwei konkrete Vorfälle: Einen Aufruf von Al-Qaida zur Ermordung des Prinzen im Jahr 2020 sowie eine „gefährliche Verfolgungsjagd durch Paparazzi“ in New York im Jahr 2023. Schon im Dezember 2024 sagte Harry vor dem High Court: „Das Vereinigte Königreich ist ein zentraler Teil der Herkunft meiner Kinder. Das kann aber nur so sein, wenn sie dort auch sicher sind.“ Harrys Kinder, Archie und Lilibet, hatten das Vereinigte Königreich zuletzt im Sommer 2022 besucht. Dies geht aus mehreren Berichten über das damalige Thronjubiläum der inzwischen verstorbenen Königin Elizabeth II. hervor.
Prozess in London - Kein Wiedersehen zwischen Prinz Harry und König Charles III.
Während Harry vor dem Gericht kämpfte, reisten König Charles III. und Königin Camilla zu einem Staatsbesuch nach Italien. Laut der Daily Mail kam es trotz Harrys Aufenthalt in London nicht zu einem Treffen mit seinem Vater – obwohl sich beide zur selben Zeit im Land aufhielten.
Der Monarch verbrachte das Wochenende vor der Abreise zurückgezogen auf Highgrove und ließ laut Medienberichten offenbar am Sonntagabend eine Krebsbehandlung durchführen. Charles III. war jüngst wegen Nebenwirkungen der Krebsbehandlung ins Krankenhaus eingeliefert worden. Ein offizielles Wiedersehen zwischen Vater und Sohn blieb demnach aus – wie schon so oft seit dem Bruch innerhalb der „Royals“.
Öffentliche Aussagen zu Harrys Bruder, Prinz William oder Prinzessin Kate, gab es im Rahmen des aktuellen Prozesses nicht. Doch Beobachter verweisen darauf, dass das Verhältnis zwischen den Brüdern angespannt bleibt.
Ob Harry tatsächlich „gezwungen“ wurde, sich von seinem royalen Dasein zurückzuziehen, bleibt Interpretationssache. Fest steht: Er und Meghan fühlten sich offenbar dazu gedrängt – und genau das sagte seine Anwältin nun erneut vor Gericht.
Übrigens: Nicht nur das Verhältnis zwischen Harry und seinem Bruder, William, gilt als zerrüttet. Offenbar ist auch Harrys Verhältnis zu seiner Stiefmutter, Königin Camilla, angespannt. In seiner Biografie beschrieb der Royal die neue Frau seines Vaters als „böse Stiefmutter“.
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