Großer Wirbel um Lanz-Interview: Der neue "Wetten, dass ..?"-Moderator Markus Lanz habe seinen Vorgänger Thomas Gottschalk kritisiert, hatte die Deutsche Presse-Agentur (dpa) am Sonntagmittag vermeldet. "Ich bin mir ganz sicher, dass er "Wetten, dass ..?" schaden will", habe Lanz im Interview mit dem Nachrichtenmagazin "Focus" in Bezug auf Gottschalks Engagement bei "Das Supertalent" gesagt.
Lanz und das fehlende Wort
Doch am Sonntagnachmittag stellte sich heraus: Markus Lanz hatte offenbar genau das Gegenteil gesagt. Das ZDF stellte per Presseerklärung klar, in einer früheren Fassung des Interviews sei in diesem Satz von Lanz das Wort "nicht" im Zuge der Autorisierung des Interviews "aus nicht nachvollziehbaren Gründen gelöscht worden".
Markus Lanz: "Ich bin mir ganz sicher, dass er "Wetten, dass..?" nicht schaden will"
Der Fehler sei leider zunächst nicht aufgefallen. In Wirklichkeit habe der Satz gelautet: "Ich bin mir ganz sicher, dass er "Wetten, dass..?" nicht schaden will". Zu seiner Rolle als Gottschalks Nachfolger sagte Lanz in dem Interview: "Ihn ersetzen zu wollen, wäre vermessen. Ich erinnere mich gut an seine ersten Auftritte: eine Naturgewalt! Deshalb ist er einer der Helden meiner Jugend und wird es immer bleiben."
Lanz wird die erfolgreiche ZDF-Show "Wetten, dass ..?" erstmals am 6. Oktober moderieren. Zu möglichen Änderungen am Konzept sagte er: "Vielleicht geht es jetzt darum, ihren Kern wieder freizulegen. Der Schwerpunkt hatte sich etwas verlagert. Die Hollywood-Prominenz stand zuletzt stärker im Vordergrund als am Anfang." Laut Lanz wird es pro Sendung eine Wette mehr geben. Außerdem ist sein Ziel, dass die Wettpaten ihre Wetten präsentieren und erklären.
Der Druck der Einschaltquote
Den Druck der Einschaltquote empfindet der 43-Jährige als "sehr hoch, ich versuche also tapfer, ihn zu ignorieren". Die Sorge, auszubrennen, hat der vielbeschäftigte ZDF-Moderator nicht. Mit Attacken und Schmähungen müsse er leben, weil er die "große "Wetten, dass..?"-Bühne" betrete, sagte Lanz dem "Focus": "Ich muss ja nicht alles lesen. Deswegen gehört zu meiner Abwehrstrategie: kein Facebook, kein Twitter." Wenn eine Grenze überschritten werde, "die meiner Familie, aber auch mir nicht mehr zuzumuten ist, dann würde ich nicht zögern und sagen: Ich bin dann mal weg", sagte der Moderator. (dpa, AZ)
Die Absagen für «Wetten, dass..?»
«Ich arbeite mit dem ZDF an einer Reihe von neuen Shows, aber »Wetten, dass..?» ist dabei kein Thema.» (Jörg Pilawa)
«RTL, Das Erste und ZDF - drei Sender wären nicht nur für mich einer zu viel. Ich möchte mich weiter auf »Wer wird Millionär?» und meine Gesprächssendung am Sonntagabend konzentrieren.» (Günther Jauch)
«Ich bin für eine Castingshow mit dem Titel »Wir finden einen Moderator - Wetten, dass..?» - und die würde ich gern moderieren.» (Inka Bause)
«Natürlich kitzelt es die Eitelkeit, wenn man bei solch einem bedeutenden Format im Gespräch ist. Aber man muss doch eine gesunde, professionelle Distanz zu sich und seiner Arbeit haben, und ich habe in den letzten Jahren einen Weg eingeschlagen, der von der großen Showbühne eher wegführt.» (Markus Lanz)
«Ich möchte nicht Nachfolgerin von Thomas Gottschalk werden. Das ist der schwerste Job der Welt.» (Barbara Schöneberger)
«Ich spiele gern Sketche, co-moderiere gern ein Event wie den Eurovision Song Contest, aber ich bin keine Rampensau.» (Anke Engelke)
«Ich kann mir schwer vorstellen, dass es ohne Thomas Gottschalk funktioniert. Das Beste wäre, wenn das ZDF »Wetten, dass..?» nicht fortführen würde.» (Bastian Pastewka)
«Ich bin mit Leib und Seele Sportreporter, da hatte ich die große Bühne wie Fußball-Weltmeisterschaft und habe jetzt die Champions League. Das ist meine Welt. Ich hätte übrigens den perfekten Nachfolger für Thomas Gottschalk: Thomas Gottschalk. Er hat ja schon mal aufgehört und wieder angefangen. Es gibt eben bestimmte Leute, die passen wie Faust aufs Gretchen auf eine Sendung. Das ist bei Thomas Gottschalk und »Wetten, dass..?» eben so.» (Johannes B. Kerner)