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Wie viel Vitamin B1 am Tag sollten Sie maximal nehmen?

Vitamine

Wie viel Vitamin B1 am Tag sollten Sie maximal nehmen?

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    Vitamin B1 ist wichtig für den Energiestoffwechsel. Die maximale Dosierung ist weit entfernt vom nötigen Tagesbedarf.
    Vitamin B1 ist wichtig für den Energiestoffwechsel. Die maximale Dosierung ist weit entfernt vom nötigen Tagesbedarf. Foto: Canva.com

    Vitamin B1, chemisch auch als Thiamin bezeichnet, ist ein wasserlösliches Vitamin, das zum Vitamin-B-Komplex gehört. Es ist an vielen Prozessen im Körper beteiligt, ist aber hauptsächlich für den Energiestoffwechsel, den Abbau von Homocystein und die Bildung roter Blutkörperchen wichtig. Wie viel Vitamin B1 sollte am Tag maximal eingenommen werden?

    Vitamin B1: So hoch ist der Tagesbedarf bei gesunden Erwachsenen

    Der Körper kann Vitamin B1 in nur sehr geringen Mengen speichern, es muss deshalb täglich über die Nahrung zugeführt werden. Gute Vitamin-B1-Quellen sind unter anderem Schweinefleisch, Sonnenblumenkerne und Sojabohnen. Wie viel Vitamin B1 täglich gebraucht wird, hängt vom Alter und Geschlecht ab, da es abhängig vom Energiestoffwechsel ist. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt folgende Mengen:

    Säuglinge

    • 0 bis unter 4 Monate: 0,2 mg
    • 4 bis unter 12 Monate: 0,4 mg

    Kinder und Jugendliche

    • 1 bis unter 4 Jahre: 0,6 mg
    • 4 bis unter 7 Jahre: 0,7 mg
    • 7 bis unter 10 Jahre: Jungen: 0,9 mg; Mädchen: 0,8 mg
    • 10 bis unter 13 Jahre: Jungen: 1,0 mg; Mädchen: 0,9 mg
    • 13 bis unter 15 Jahre: Jungen: 1,2 mg; Mädchen: 1,0 mg
    • 15 bis unter 19 Jahre: Jungen: 1,4 mg; Mädchen: 1,1 mg

    Erwachsene

    • 19 bis unter 25 Jahre: Männer: 1,3 mg; Frauen: 1,0 mg
    • 25 bis unter 65 Jahre: Männer: 1,2 mg; Frauen: 1,0 mg
    • 65 Jahre und älter: Männer: 1,1 mg; Frauen: 1,0 mg

    Wie viel am Tag darf man maximal nehmen?

    „Vitamin-B1-Therapie ist sicher [...]. Erst bei Dosierungen von 3000 mg täglich soll es in Einzelfällen Beschwerden geben. Das ist weit weg von dem, was in der Nährstofftherapie an Dosierungen verwendet wird“, schreibt Internistin Helena Orfanos-Boeckel in ihrem Ratgeber „Nährstofftherapie - der Praxisleitfaden“. Auch das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) geht von einer geringen Toxizität von Vitamin B1 aus. „Selbst bei Verzehr von Mengen weit oberhalb der Zufuhrempfehlungen (wurden) keine nachteiligen gesundheitlichen Effekte beobachtet“, heißt es in einer Stellungnahme des Instituts.

    Allerdings gibt es keine umfassenden Studien zur Dosis und Wirkung von Vitamin B1, daher ist auch die Datenlage über mögliche Nebenwirkungen von Thiamin schwach. Eine offiziell festgelegte Obergrenze gibt es trotzdem nicht. „Was man an B1 maximal geben könnte, um auch Krankheiten zu behandeln, müsste mehr erforscht werden“, schreibt Orfanos-Boeckel. 

    Maximale Tageszufuhr: Die Dosierungen hängen von den Blutwerten ab

    Ab Dosen von 5 Milligramm am Tag kann der Körper Vitamin B1 laut dem BfR nicht mehr aufnehmen, überschüssige Mengen werden über den Urin ausgeschieden. Derart hohe Mengen werden aber selbst bei einem schweren Mangel nicht benötigt. Orfanos-Boeckel empfiehlt etwa 20 bis 150 Milligramm Thiamin täglich, das sei laut ihr auch ohne Labor möglich. Besser sei es aber zu messen.

    Sie rät bei Blutwerten von weniger als 60 Mikrogramm pro Liter eine Vitamin-B1-Therapie mit einer Dosierung von 150 bis 300 Milligramm täglich zu beginnen, gegebenenfalls sei die nötige Menge sogar noch höher. Wer aufgrund der Blutwerte mehr als 300 Milligramm am Tag nehmen muss, sollte diese laut Orfanos-Boeckel lieber über den Tag verteilt nehmen. Der Zeitpunkt ist egal. B1 gehört nicht zu den Vitaminen, die lieber morgens oder abends eingenommen werden sollten.

    So zeigt sich ein Mangel an Vitamin B1

    Ein erhöhter Bedarf an Vitamin B1 besteht im Alter, während des Wachstums, bei akuten Infekten oder Stress. Auch chronische Erkrankungen und chronischer Alkoholmissbrauch können den Bedarf erhöhen. Wird der Körper dann nicht ausreichend mit Vitamin B1 versorgt, kann ein Mangel entstehen. Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) ist zum Beispiel die Krankheit Beriberi auf einen Thiaminmangel zurückzuführen.

    Hugo Schurgast und Professor Michael Zimmermann von der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich erwähnen in ihrem Ratgeber „Burgerstein Handbuch Nährstoffe“, dass die Krankheit hauptsächlich in Entwicklungsländern vorkommt und sich durch Störungen des Zentralnervensystems zeigt. Unbehandelt kann sie zum Tod führen. Ein Mangel an Vitamin B1 kann sich unter anderem auch durch eine gestörte Wundheilung und ein geschwächtes Immunsystem bemerkbar machen.

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