Vitamin D spielt eine entscheidende Rolle im Calcium- und Phosphatstoffwechsel und trägt somit maßgeblich zur Härtung der Knochen bei. Streng genommen handelt es sich bei Vitamin D gar nicht um ein Vitamin, sondern um ein Hormon. Es kann vom Körper selbst produziert werden und fungiert als Botenstoff in zahlreichen Stoffwechselprozessen. Aber wie oft sollte man Vitamin D einnehmen?
Vitamin D: Häufigkeit und Dosierungen
"Auf kaum einem Gebiet gibt es so viele unterschiedliche Angaben und Empfehlungen zum Normbereich wie bei 25-OH-Vitamin D", erklärt Kai-J. Lüthgens, Facharzt für Labormedizin in Stuttgart auf Anfrage. Insbesondere die tägliche Dosierung wirft Fragen auf. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt 800 IE am Tag, auch in den Leitlinien der Endokrine Society wird gesunden Erwachsenen 600 bis 800 IE empfohlen. Laut Internistin und Stoffwechselexpertin Helena Orfanos-Boeckel ist die Spannweite bei Vitamin D allerdings groß. In ihrem Ratgeber "Nährstofftherapie - der Praxisleitfaden" schreibt sie, dass benötigte Dosierungen zwischen 500 und 20.000 IE liegen können. "Der präventive Bedarf ist individuell, das muss ausgemessen werden", betont sie.
Übrigens: Gesunden Erwachsenen rät die Endocrine Society in ihren Leitlinien zur Prävention von Krankheiten von regelmäßigen Routinetests ab, da sie laut der Organisation nur bei spezifischen medizinischen Indikationen sinnvoll sind. Deshalb zahlt auch in Deutschland die Krankenkasse einen Test meist nur, wenn der Arzt eine Notwendigkeit sieht.
Wie oft sollte man Vitamin D einnehmen?
"Bei Menschen, die täglich wenig Vitamin D brauchen (...) hat es sich bewährt, die Dosis täglich einzunehmen", schreibt die Ärztin. Auch die Endocrine Society bevorzugt eine tägliche Supplementierung gegenüber selteneren, hoch dosierten Gaben, um stabile Blutspiegel zu gewährleisten und das Risiko von Überdosierungen zu minimieren.
Wer sich mit einer täglichen Einnahme schwertut, kann Vitamin D aber auch seltener in höheren Mengen einnehmen. "Wenn Sie 3000 IE täglich brauchen, dann können Sie auch umstellen auf 1 x 20.000 IE pro Woche", schreibt Orfanos-Boeckel. Laut der Verbraucherzentrale sind höher dosierte Präparate als Arzneimittel anzusehen. Vor der Einnahme solle deshalb ein Arzt konsultiert werden. Das ist allein deshalb sinnvoll, weil die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit für Vitamin D eine Höchstmenge formuliert hat: Sie liegt bei 4000 IE. Keine Angst: Wer einen Mangel hat, muss anfangs höhere Dosierungen einnehmen - aber eben nur, bis dieser ausgeglichen ist und die tägliche Erhaltungsdosis - also die Menge, die nötig ist, um gesunde Blutwerte zu halten - bekannt ist.