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Wie lange kann man ohne Schlaf überleben?

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Wie lange kann man ohne Schlaf überleben?

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    Schlafmangel hat schwer Folgen und kann indirekt auch zum Tod führen.
    Schlafmangel hat schwer Folgen und kann indirekt auch zum Tod führen. Foto: Christin Klose, dpa

    Schlaf ist für uns Menschen überlebenswichtig, daran gibt es keinen Zweifel. Schlafmangel kann sich schon nach einer kurzen Nacht bemerkbar machen - und zwar physisch wie psychisch. Je länger der Schlafentzug anhält, desto schwerer die Folgen. Doch wie lange können wir ohne Schlaf aushalten, bevor es ernst wird und wir die Augen nicht mehr offenhalten können? In den letzten Jahrzehnten wurden zahlreiche Experimente durchgeführt, um diesen Fragen umfassend nachzugehen.

    Wie lange ohne Schlaf? Erste Anzeichen sind schnell zu erkennen

    Zunächst stellt sich die Frage, wie viel Schlaf ausreichend ist. Allgemein kann diese nicht beantwortet werden, denn „der Schlafbedarf ist individuell verschieden“, wie Hans-Günter Weeß sagt. Der Leiter des Schlafzentrums des Pfalzklinikums macht im Gespräch mit unserer Redaktion klar, dass der Wert stark von der Genetik abhängt.

    Wer eine oder zwei Tage unter seinem individuellen Schlafbedarf liegt, der merkt zunächst die Müdigkeit. Bei einer Woche steigt laut Schlafmediziner Dieter Riemann die Wahrscheinlichkeit für Sekundenschlaf. „Auch unsere Konzentrationsfähigkeit und Leistungsfähigkeit lassen nach“, verrät der Vorstandsreferent der dt. Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin unserer Redaktion. Langfristiger Schlafmangel wirkt sich nicht nur auf die Leistungsfähigkeit, sondern auch auf den Stoffwechsel aus. Zudem steige das Risiko für ernsthafte Erkrankungen und Bluthochdruck.

    Wer unter Schlafentzug leidet, geht in der Regel freiwillig so schnell wie möglich ins Bett. Im Dienste der Wissenschaft und auf der Jagd nach Rekorden haben allerdings immer wieder Menschen versucht, so lange wachzubleiben, wie möglich.

    Längste Zeit ohne Schlaf: Rekordhalter stammt aus den USA

    Den offiziellen Rekord für die längste Zeit am Stück ohne Schlaf hält ein US-Amerikaner. Zwischen Dezember 1963 und Januar 1964 blieb der damals 17 Jahre alte Randy Gardner 11 Tage und 24 Minuten (264,4 Stunden) wach. Während der schlaflosen Zeitperiode wurde er von Lieutenant Commander John J. Ross und dem Schlafforscher William C. Dement überwacht. Zwei Klassenkameraden Gardners führten Protokoll.

    Gardner wollte mit seinem Versuch ins Guiness-Buch der Rekorde kommen, was er auch schaffte. Bis heute hält der US-Amerikaner den offiziellen Rekord, denn das Guiness-Buch führt derartige Rekorde wegen gesundheitlicher Bedenken nicht mehr. Gardner steckte seinen Versuch allerdings gut weg. Er schlief 14 Stunden und 46 Minuten am Stück und blieb dann wieder etwa 24 Stunden wach, ehe er rund zehneinhalb Stunden schlief. Durchgeführte Experimente legten keine signifikanten Folgen seines Versuchs offen. Allerdings erklärte Gardner später, dass er jahrzehntelang unter extremer Schlaflosigkeit litt.

    In der Folge gab es immer wieder Versuche, Gardners Rekord zu brechen. Im Mai 2007 gelang dies wohl dem Briten Tony Wright, der offenbar 266 Stunden am Stück wach blieb. Allerdings ist sein Experiment nicht so gut protokolliert wie das von Gardner und er bekam den Rekord nie von offizieller Seite bestätigt.

    An beiden Versuchen gibt es Zweifel. William Dent, ein Schlafforscher aus den USA, erklärte beispielsweise, dass er nicht glaube, dass ein solch langer Schlafentzug möglich sei. Er vermutet, dass sich Mikroschlafphasen und Episoden von Sekundenschlaf einschleichen, die kaum zu bemerken sind. Bei Schlafforschern ist es zudem Tenor, dass ein derartiges Experiment mit Blick auf die Gesundheit bedenklich ist.

    Wie lange kann ein Mensch ohne Schlaf überleben?

    Weeß und Riemann sind sich einig: Zu wenig Schlaf ist nicht gesund und akuter Schlafmangel kann ernsthafte Konsequenzen für die Gesundheit haben und zu tödlichen Krankheiten führen. Ob und wann Schlafmangel indirekt zum Tod führt, ist allerdings unmöglich zu sagen. Die Konsequenzen von Schlaflosigkeit haben zunächst mit der Genetik, der individuellen Verfassung und weiteren Faktoren zu tun.

    Der Körper hat zudem eine Schutzfunktion eingebaut, um ein direktes Ableben wegen Schlaflosigkeit zu verhindern. Wenn es gar nicht mehr geht, dann findet einen der Schlaf. Das mussten auch Gardner und Wright erfahren.

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