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Bettwanzen: Wie groß ist eine Bettwanze?

Bettwanzen

Wie groß ist eine Bettwanze?

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    Ein Befall der lästigen Bettwanzen ist nur schwer nachzuweisen. Aber wie groß sind die winzigen Tiere eigentlich?
    Ein Befall der lästigen Bettwanzen ist nur schwer nachzuweisen. Aber wie groß sind die winzigen Tiere eigentlich? Foto: Piotr Naskrecki/CDC/Harvard University, dpa (Symbolbild)

    Haustiere sind für viele Deutsche gern gesehene Mitbewohner. Ob Hund, Katze, Kaninchen oder Meerschweinchen – manche Vierbeiner werden sogar als richtiges Familienmitglied angesehen und entsprechend verwöhnt.

    Bei Tieren im Haushalt gilt aber keineswegs: je kleiner, desto putziger. Denn viele winzige Arten gelten als ungebetene Besucher, die es schnellstens loszuwerden gilt. Dazu zählen etwa Spinnen, wie die hierzulande heimisch gewordene Nosferatu-Spinne. Aber auch Kellerasseln, Kakerlaken, Silberfischchen, Holzwürmer, Fliegen oder Mäuse. Um nur ein paar Beispiele zu nennen.

    Auf diese Liste gehört zweifelsohne auch die Bettwanze. Das Problem bei den winzigen Tieren: Sie sind oft nur schwer zu entdecken. Wie groß die Tiere sind, erfahren Sie im Artikel.

    Bettwanze: Wie groß ist sie?

    Wie das Umweltbundesamt mitteilt, gibt es bei den Bettwanzen hinsichtlich der Größe Unterschiede zwischen Männchen und Weibchen. Letztere messen zwischen 4,5 und 8,5 Millimetern und sind damit größer. Denn die männlichen

    Laut Ärzteblatt unterscheidet man zwischen nüchternen Bettwanzen und solchen, die sich voller Blut gesaugt haben. Demnach sind sie im ersten Fall vier bis fünf Millimeter groß, vollgesogen bis zu neun Millimeter.

    Bettwanze: Was gibt es über sie außerdem zu wissen?

    Bettwanzen haben laut Umweltbundesamt keine Flügel, ihr Körper ist stark abgeplattet. Ausgewachsene Tiere sind rötlich-braun, laut dem Schädlingsbekämpfungs-Portal insectacon.de verfärbt sich der Körper nach dem Blutsaugen ins Dunkelrote.

    Sie werden etwa sechs Monate alt. Im Laufe eines Lebens produziert ein Weibchen bis zu 150 Eier, die im Versteck oder in unmittelbarer Umgebung auf eine Unterlage geklebt werden.

    Bettwanze: Ist sie eine Gefahr für den Menschen?

    Da es sich bei Bettwanzen um blutsaugende Insekten handelt, könnten sie laut dem Umweltbundesamt theoretisch auch Krankheitserreger übertragen. Allerdings konnte ein solcher Fall noch nicht nachgewiesen werden, ebenso gebe es noch keine Berichte über Krankheitsausbrüche, die mit den Tieren in Verbindung stehen.

    Das Risiko einer Übertragung von Krankheiten durch Bettwanzen wird daher als "äußerst gering" eingeschätzt.

    Ein Stich der Bettwanze führt meistens zu juckenden und geröteten Pusteln, auch Blasen oder Quaddeln können entstehen. Es gibt aber auch Menschen, die gar keine Reaktion auf diese Stiche zeigen.

    Interessant ist, dass die Hautreaktionen auch erst mehr als eine Woche später auftreten können. Außerdem heißt es, dass diese Folgeerscheinungen nicht klar zuzuordnen sind, weil sie so verschieden ausfallen und auch andere Insekten als Verursacher infrage kommen.

    Das Portal gesundheitsinformation.de rät dazu, die Haut an betroffenen Stellen sauber und trocken zu halten, sich nicht zu kratzen und mit einer nicht rezeptpflichtigen juckreizhemmenden Salbe, Creme oder Lotion aus der Apotheke nachzuhelfen.

    Sollten die Hautstellen stark jucken, könnten für einige Tage Kortisonsalben oder Antihistaminika genommen werden, diese müssten jedoch in vielen Fällen ärztlich verordnet werden. Bei entzündeter Haut können auch Antibiotika eine Option werden.

    Bettwanze: Wo tritt sie vor allem auf?

    Bettwanzen gibt es weltweit. Dies hängt damit zusammen, dass sie quasi als blinde Passagiere umherreisen. Das Umweltbundesamt verweist etwa darauf, dass sich die Tiere beim Transport von befallenen Gegenständen ausbreiten. Sie fühlen sich nämlich trotz ihres Namens nicht nur in Betten wohl.

    Auch in Gepäckstücken können sie auftauchen. Somit finden sich die Insekten nicht nur in Privathaushalten wieder, sondern auch in Gebäuden mit hoher Personenfluktuation, wie Hotels, Hostels oder Wohnheimen. Ebenso in Flugzeugen oder Bahnen. Zuletzt hat die starke Verbreitung in Frankreich Schlagzeilen gemacht.

    Schon ein einziges befruchtetes Weibchen kann demnach einen Befall in einem Haushalt auslösen.

    Bettwanze: Welche Hinweise gibt es für einen Befall?

    Neben den beschriebenen Stichen können dem Umweltbundesamt zufolge auch Kotspuren in Form von schwarzen Punkten ein Hinweis auf Bettwanzen sein. Außerdem hinterlassen sie in ihren Verstecken Häutungshüllen und in einigen Fällen nach dem Blutsaugen auch winzige Blutflecken auf der Kleidung oder Bettwäsche.

    Frei herumlaufend sind Bettwanzen nur in Ausnahmefällen zu sehen – etwa, wenn sie auf Nahrungssuche sind. Gerade ein leichter Befall lässt sich demnach aber nur sehr schwierig nachweisen.

    Bettwanze: Sollte man einen Befall selbst bekämpfen?

    Das Umweltbundesamt rät davon ab, im Falle eines Bettwanzen-Befalls selbst aktiv zu werden. Die Bekämpfung sei in aller Regel sehr aufwendig und könne selbst für erfahrene Schädlingsbekämpfer eine große Herausforderung darstellen. Voraussetzung ist eine eindeutige Befallsdiagnose des Experten.

    Bettwanze: Wie können betroffene Gegenstände vom Befall befreit werden?

    Das Portal gesundheitsinformation.de liefert vier Vorschläge, um betroffene Gegenstände vom Bettwanzenbefall zu befreien. Unempfindliche Kleidung sollte bei 60 Grad gewaschen und möglichst heiß im Trockner getrocknet werden. Kleinere Gegenstände und empfindliche Kleidung können in Plastiktüten verschlossen und für mehrere Tage eingefroren werden.

    Bei größeren Gegenständen wie Koffern oder Rollstühlen hilft eine Behandlung mit heißem Dampf, etwa mithilfe eines haushaltsüblichen Dampfreinigers. Auch Staubsaugen kann helfen, allerdings müsste der Beutel anschließend fest verschlossen und im Idealfall für einige Tage im Gefrierschrank aufbewahrt werden.

    Martin Sander, Geschäftsführer des auf die Bekämpfung von Bettwanzen spezialisierten Unternehmens Thermokill, warnt allerdings vor dem Einsatz von heißem Dampf oder haushaltsüblichen Dampfreinigern. Bereits fünf Zentimeter neben der Düse sei die Temperatur nicht mehr in dem Bereich, um die Bettwanzen zu töten.

    Allerdings sei der Dampfdruck "so stark, dass die überlebenden Eier, Larven und adulten Tiere im Raum (oder schlimmer tiefer in die Gebäudestruktur) verwirbelt werden und sich so weiter ausbreiten können".

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