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Wie entstehen Gletscher? Einfach erklärt

Naturwunder

Imposante Eismassen der Erde: Wie entstehen Gletscher?

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    Blick auf die Gletscher der Barre des Ecrins in den französischen Alpen.
    Blick auf die Gletscher der Barre des Ecrins in den französischen Alpen. Foto: Thomas Muncke, dpa

    Gletscher haben im Verlauf von hunderten Millionen Jahren massiv die Erdoberfläche geprägt. Sie sind beeindruckende, überlebenswichtige Naturwunder und beliebte Anlaufstellen für Wanderer und Sportler. Jedoch drohen die Eisgiganten langsam aber stetig von unserem Planeten zu verschwinden:

    Der (menschengemachte) Klimawandel lässt darauf schließen, dass Gletscher die mit Abstand längste Zeit auf der Erde hinter sich haben. Die folgenschwere Erderwärmung, auch in Bayern längst zu spüren, lässt die imposanten Eismassen zunehmend schmelzen. Mit bedrohlichen Auswirkungen für Mensch und Natur.

    Gletscher: Für die Entstehung gelten drei Eiszeiten als maßgeblich

    Dabei gab es immer wieder Phasen, in denen das Klima der Erde für eine gewisse Zeitspanne verhältnismäßig kalt oder auch warm war. Maßgeblich für die Bildung von Gletschern sind die Eiszeiten, von denen Wissenschaftler im Jahr 2022 annehmen, dass es davon bislang drei verschiedene Perioden gab. Die "Vergletscherung", so wie wir sie heute kennen, nahm dort ein maßgebliches Ausmaß ein, so die Theorie:

    • Proterozoikum: Die erste Eiszeit auf dem Planeten Erde vermuten Forscher für die Zeitspanne vor rund 2,3 Milliarden Jahren. 400 Millionen Jahre später haben die ersten Einzeller die Erde besiedelt.
    • Paläozoikum: Eine sehr starke Vergletscherung der Erde entstand vor etwa 250 Millionen Jahren.
    • Pleistozän: Die letzte Eiszeit liegt wissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge in der verhältnismäßig jungen Vergangenheit unseres Planeten. Dieses Erdzeitalter begann vor rund 1,7 Millionen Jahren und endete ca. vor 10.000 bis 15.000 Jahren.

    Wir beantworten die wichtigsten Fragen zum Thema Gletscher:

    Was ist ein Gletscher?

    Gletscher sind große Eismassen, die langsam aber stetig von den Bergen in Richtung Tal strömen. Wissenschaftliche Erkenntnisse besagen, dass die Entstehung der meisten Gletscher während der letzten Eiszeit (siehe oben) vollzogen wurde. Über ein Drittel der Erde war in jener Zeit von mächtigen Eismassen bedeckt. Gletscher bestehen aus einer massiven Verschmelzung von Firneis: verdichtete Schneeschichten, die irgendwann zu Gletschereis mutieren. Konkret beinhaltet ein Gletscher drei Schichten: Schnee, der die alten Flocken darunter zu einem festem Firn zusammendrückt. Unter diesem Gemisch befindet sich schließlich Eis. Durch die Schwerkraft und ab einer bestimmten Dicke beginnen Gletscher, sich abwärts zu bewegen.

    Wo und wie entstehen Gletscher?

    Ab einer Höhe von über 2600 Meter über dem Meeresspiegel können sich Forschungsergebnissen zufolge Gletscher bilden. Sie entstehen in Regionen, in denen es über einen langen Zeitraum äußerst kalt ist. In hoch gelegenen Bereichen werden Gletscher mit Schnee überzogen, im unteren Teil verlieren sie aufgrund der Gletscherschmelze an Masse. Für den Fortbestand setzt dieser natürliche Prozess voraus, dass insgesamt mehr Schnee fällt, als unten verdunstet. Die These über den Zusammenhang mit der jüngsten Eiszeit: Sie war geprägt von enormen Niederschlägen, welche die Schneekristalle der Eisschichten immer weiter aneinanderdrückten, so die imposanten Naturwunder hervorgebracht haben.

    Warum sind Gletscher wichtig?

    Gletscher sind nach den Weltmeeren die größten Wasserspeicher und beherbergen knapp drei Viertel der weltweiten Süßwasserreserven. In den Polargebieten des Planeten bilden sie große Teile der Landflächen, daher bilden Gletscher eine wichtige Lebensgrundlage auch für bedrohte Tierarten wie den Eisbären. Dazu sind sie maßgeblicher Wasserlieferant für Lebewesen und zahlreiche Flusssysteme der Erde.

    Warum werden Gletscher immer kleiner?

    Als Hauptursache für die Gletscherschmelze gilt der menschengemachte Klimawandel. Gletscher verlieren typischerweise im Sommer an Masse. Der kontinuierliche Anstieg der durchschnittlichen Temperatur beschleunigt diesen Prozess, das Eis schmilzt auch an der Oberfläche. In kalten Winterperioden gleichen Niederschläge den Verlust optimalerweise wieder aus. Jedoch werden schätzungsgemäß bis zum Jahr 2100 die Gletscher der Welt zusammen über ein Drittel (36 Prozent) an Masse verlieren.

    Was ist die Folge, wenn Gletscher verschwinden?

    Schon länger sind die dramatischen Auswirkungen des Klimawandels offensichtlich. Die Folge von (übermäßiger) Gletscherschmelze sind Naturkatastrophen wie Überschwemmungen durch den Anstieg des Meeresspiegels, Erdrutsche und damit einhergehend Lawinen mit Schlamm und Geröll. Die Ursache: Dauerhaft gefrorene Böden wie zum Beispiel die Alpen werden langsam aber sicher instabil. Warum diese Entwicklung auch mit Trinkwasserknappheit verbunden ist: Ein Großteil der weltweiten Süßwasserreserven befindet sich im Gletschereis und droht verloren zu gehen.

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