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Was ist ein Monsun? Entstehung, Bedeutung und Definition

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Was ist ein Monsun? Entstehung, Bedeutung und Definition

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    Überflutete Straßen in Mumbai: Indien zählt zu den besonders vom Monsun betroffenen Ländern.
    Überflutete Straßen in Mumbai: Indien zählt zu den besonders vom Monsun betroffenen Ländern. Foto: Shashank Parade, dpa

    Das Wort Monsun hört man in Deutschland in der Regel nur im Zusammenhang mit Wetterkapriolen in weit entfernten Ländern. Oder wenn die Popband "Tokio Hotel" mal wieder ihren ersten großen Hit auspackt. Doch was ist überhaupt ein Monsun? Wie entsteht er und welche Folgen bringt er mit sich?

    Monsun: Was steckt dahinter?

    Das Portal wetteronline definiert das Wetterphänomen so: "Als Monsun werden großräumige Winde in den Tropen und Subtropen bezeichnet, die alle sechs Monate ihre Richtung ändern." Besonders in Indien seien sie ausgeprägt.

    Als Monsun würden aber auch "alle großräumigen, jahreszeitlich wechselnden Luftströmungen mit einer drastischen Änderung der Windrichtung um mindestens 120 Grad" bezeichnet. Der Begriff stammt aus dem Arabischen und bedeutet im Deutschen "Jahreszeit".

    Voraussetzung sei, dass "der Wind von November bis Februar und von Juni bis September aus einer Richtung" beständig wehen muss. In Indien kommt der Wind in den Wintermonaten vor allem aus Nord bis Nordost, dagegen weht er im Sommer fast durchgängig aus Südwesten.

    Monsun: Welches Verbreitungsgebiet gibt es?

    Als Einflussbereich des Monsuns nennt die Wissensplattform Erde und Umwelt Südostasien und Westafrika. Dort sind laut der Plattform insgesamt knapp drei Milliarden Menschen betroffen. Bei wetteronline werden auch Regionen in Mittel- und Südamerika, Arabien, im Süden Afrikas und in Nordaustralien dazugezählt. Besonders betroffen seien küstennahe Gebiete.

    Zurückzuführen ist das auf die Innertropische Konvergenzzone (ITC), eine Zone von Tiefdruckgebieten. Diese wird laut wetteronline in den Sommermonaten "von den aufgeheizten Landmassen auf der Nordhalbkugel quasi angesaugt", im Winter liegt sie hingegen südlich des Äquators.

    Besonders zu leiden hat demnach die indische Ortschaft Mawsynram. Dort sollen infolge des Monsuns pro Jahr durchschnittlich 11.870 Liter Wasser pro Quadratmeter niedergehen – ein Weltrekord.

    Monsun: Ist er auch in Europa möglich?

    Zumindest nicht der Wortdefinition nach. Zwar werde laut wetteronline bei regenreichern Sommern auch in Mitteleuropa von einem "Sommermonsun" gesprochen, doch sei dies mit einem wirklichen Monsun nicht vergleichbar, "denn die Luftzirkulation ändert sich regelmäßig auch im Sommer. Zudem sind die Regenmengen in den tropischen Regionen mit denen in Europa nicht vergleichbar."

    Als Auslöser wird hier die Schafskälte genannt, die gerade im Juni "zu einem abrupten Temperatursturz" führen kann. Wenn die Luftmassen über dem Land und über dem Meer deutlich unterschiedlich warm sind, entsteht entsprechend ein Tiefdruckgebiet über dem Kontinent.

    Monsun: Wie entsteht er?

    Hier beginnt wetteronline bei den im Sommer durch die starke Sonneneinstrahlung erhitzten Landmassen. Somit steigt warme Luft auf und der Luftdruck sinkt. Im Gegensatz dazu herrscht auf dem kühlen Meer hoher Luftdruck. In der Folge entwickelt sich "ein Wind, der vom Meer zum Land weht".

    In dieser Jahreszeit verlagert sich, wie schon erwähnt, auch die ITC nordwärts – weil es auf der Nordhalbkugel deutlich mehr Landmassen gibt. Der Monsunwind nimmt dann auf seinem Weg vom Ozean zum Kontinent feuchte und warme Luft auf. Müssen Hindernisse wie Gebirge überwunden werde, steigt die Luft auf und kühlt dabei ab.

    Dadurch entstehen dicke und schwere Wolken, die die Feuchtigkeit nicht mehr halten können. Folglich regnet es. Der Sommermonsun wird daher auch als Regenzeit bezeichnet.

    Anders verhält es sich im Winter, dann strömen die Luftmassen weg vom Land und hinaus aufs Meer. Deshalb herrscht da in der Regel eine Trockenzeit. Wie wetteronline weiter schreibt, entspricht der Nordostpassat dem Wintermonsun. Dieser "weht über Halbwüsten und Wüsten und wirbelt Staub und feinen Sand auf".

    In der Folge können besiedelte Gebiete in Staubwolken eingehüllt werden, wenn die Winde den Sand weit südwestwärts transportieren. Der Wintermonsun sorgt auch gerade in Ostasien für Kaltlufteinbrüche – so sind Temperaturen von minus 20 Grad keine Seltenheit.

    Bei der Wissensplattform Erde und Umwelt werden regionale und überregionale Wetter- und Klimaphänomene und deren Fernwirkungen als Triebkraft genannt. Ein Beispiel sei dabei auch das El-Niño-Phänomen. Eine Rolle spielt auch die Zunahme an Treibhausgasen und Aerosolen.

    Es gibt bei der Entstehung und Ausprägung aber grundsätzlich Unterschiede zwischen den verschiedenen Monsunregionen. So wird bei wetteronline von einem indischen, einem westafrikanischen und einem amerikanischen Monsun gesprochen.

    Für den hiesigen Winter nennt die Wissensplattform Erde und Umwelt auch einen australischen Monsun, denn dort setze dann die Regenzeit ein, wenn die ITC südwärts wandert und womöglich sogar die südliche Hemisphäre erreicht.

    Monsun: Wie wird er sich künftig entwickeln?

    Im sechsten Sachstandsbericht des Weltklimarates (IPCC) wird auch auf Veränderungen des Monsuns infolge des Klimawandels eingegangen. Dort heißt es: "Die fortschreitende globale Erwärmung wird voraussichtlich den globalen Wasserkreislauf weiter verstärken, einschließlich seiner Variabilität, der globalen Monsun-Niederschläge und der Schwere von Regen- und Trockenperioden."

    Ähnlich wurde im vorigen Sachstandsbericht aus dem Jahr 2017 über den Monsun geschrieben. Demnach würde sich die Zahl der betroffenen Gebiete "bis zum Ende dieses Jahrhunderts wahrscheinlich ausweiten".

    Monsun: Wie sehen die Folgen aus?

    Der Monsun beeinflusst das Klima laut wetteronline in den betroffenen Regionen wegen der feuchtwarmen und damit regenreichen Luft stark. Daher werde auch von "Monsunklima" gesprochen. Typisch sei der sogenannte "Monsunwald": Eine halbwüstenartige Landschaft verwandelt sich durch Monsunregen in fruchtbares grünes Land.

    Pflanzen wachsen infolge der heftigen Regenfälle schnell. Allerdings besteht die Gefahr, dass sie weggeschwemmt werden, wenn die Wurzeln nicht fest genug im Boden ankern. Die Landwirtschaft kann von Monsunregen profitieren, bei zu wenig oder zu spätem Niederschlag drohen hingegen Missernten.

    Die andere Seite der Medaille: Auch Überschwemmungen sind nicht auszuschließen. So stehen selbst Millionenstädte wie Mumbai oder Kalkutta zeitweise unter Wasser, betont wetteronline.

    Die Wissensplattform Erde und Umwelt verweist zudem auf Wechselwirkungen zwischen Monsunsystemen, die das globale Wetter und Klima beeinflussen können. Denn auch tropische Wirbelstürme wie Hurrikane und Taifune hängen mit dem Monsun zusammen.

    Neben der Rolle für die Ernte wird auch die Versorgung der Bevölkerung mit sauberem Wasser erwähnt, denn der Monsunregen füllt den Grundwasserspiegel wieder auf, wie beispielsweise in Indien.

    Hinsichtlich des Milliarden-Volkes gibt es aber auch einen negativen Effekt zu erwähnen: So fanden Forscher der Max-Planck-Gesellschaft heraus, "dass gefährliche chlorierte Kohlenwasserstoffe wie DDT (Dichlordiphenyltrichlorethan), die in Indien bereits vor vielen Jahren in der Landwirtschaft verwendet wurden, Jahr für Jahr aus den kontaminierten Böden durch den Monsun durch Ausdünsten wieder freigesetzt werden und über die Monsunwinde großflächig verteilt werden".

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