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"Wetten, dass..?": ZDF will Konsequenzen aus Wettunfall ziehen

"Wetten, dass..?"

ZDF will Konsequenzen aus Wettunfall ziehen

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    Thomas Gottschalk - Feste TV-Größe und Vollprofi
    Thomas Gottschalk - Feste TV-Größe und Vollprofi Foto: DPA

    Nach dem Unfall in Thomas Gottschalks Sendung "Wetten, dass..?" will das ZDF Konsequenzen ziehen. Man könne nicht "zur Tagesordnung übergehen", sagte Programmdirektor Thomas Bellut.Der Zustand von Samuel Koch ist weiter sehr kritisch.

    Aus dem dramatischen Wett-Unfall bei "Wetten, dass..?" will das ZDF wohl Konsequenzen ziehen. "Klar ist natürlich, dass wir bei "Wetten, dass..?" nicht einfach zur Tagesordnung übergehen", erklärte der ZDF-Programmdirektor Thomas Bellu.

    "Wir müssen und wir werden bei der Auswahl der Wetten die Lehren aus dem Unfall ziehen." Bellut versprach eine detaillierte Untersuchung des Unfalls seitens des ZDF. Während der Live-ZDF-Show vor Millionenpublikum am Samstagabend hatte sich der Wettkandidat Samuel Koch sehr schwer verletzt. Der 23-Jährige war mit Federschuhen an den Beinen über auf ihn zufahrende Autos gesprungen und ist dabei auf sein Gesicht gestürzt.

    29 Jahre lang habe es bei "Wetten, dass..?" immer wieder riskante Wetten gegeben, erklärte Bellut weiter. "Und es ist nichts Schwerwiegendes passiert." Bei jeder Sendung sei stehts ein Sicherheitsingenieur dabei. Auch am Samstag habe es in den Proben zur Sendung keine Hinweise darauf gegeben, dass diese Wette nicht realisierbar oder zu gefährlich sei.

    Kurt Beck fordert nach "Wetten, dass..?"-Unfall Quotendebatte

    ZDF-Verwaltungsratschef und rheinland-pfälzischer Ministerpräsident Kurt Beck fordert jetzt eine Quotendebatte. Das ZDF dürfe speziellen Fragen nicht ausweichen. "Natürlich müssen wir über die Themen sprechen: Wann werden die Grenzen des Verantwortbaren überschritten? Wie viel Risiko darf man eingehen? Und natürlich müssen wir auch über die Themen Nervenkitzel, Waghalsigkeit und Quote reden", sagte Beck der Zeitung "Die Welt".

    Der medienpolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Martin, Dörner, forderte ein neues Konzept der Sendung. "Bestimmte Risikowetten sollten in Zukunft nicht mehr stattfinden", sagte Dörner der Zeitung "Ruhr Nachrichten" (Montag). Er sprach sich ebenfalls für eine neue Quotendebatte in den Medien aus und sagte: "Ich wäre sehr dafür, dass wir von der Sensationslust ein Stück weit wieder wegkommen."

    Nach Samuel Kochs Unfall: Kritik an gefährlichem Buhlen um Zuseher

    Die Grünen-Medienpolitikerin Tabea Rößner warnte vor einem gefährlichen Buhlen um Fernsehzuschauer. Sie appellierte an das Verantwortungsbewusstsein der Fernsehmacher, "im Kampf um bessere Quoten das Maß nicht zu verlieren". Die Zuschauer müssten sich fragen, ob sie den Druck des Höher, Schneller, Weiter wollten.

    Der Medienexperte Christoph Neuberger warnte davor, nach dem Unfall von einer Tendenz zu immer spektakuläreren Eventshows zu sprechen. "Ein gewisser Druck durch das Schielen auf Zuschauerquoten ist sicher da. Aber pauschal würde ich auf keinen Fall eine Verschlimmerung in dieser Hinsicht bei den öffentlich-rechtlichen Sendern in Konkurrenz zu den privaten behaupten", sagte der Kommunikationswissenschaftler der Universität Münster am Sonntag der dpa.

    Samuel Koch liegt weiter im künstlichen Koma und zeigt Lähmungserscheinungen

    Kochs Zustand war am Sonntag nach Angaben der Klinik sehr kritisch, aber nicht lebensgefährlich. Er lag im künstlichen Koma. Er hatte laut Klinik eine komplexe Verletzung an der Halswirbelsäule erlitten und zeigte Lähmungserscheinungen. AZ

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