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"Wetten, dass..?" Nachfolger: Jauch sagt ab, Gottschalk empfiehlt Schöneberger

"Wetten, dass..?" Nachfolger

Jauch sagt ab, Gottschalk empfiehlt Schöneberger

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    Moderator Günther Jauch (links) trägt am Sonntag (04.12.11) in Koeln beim Jahresrueckblick "2011! Menschen, Bilder, Emotionen" neben Moderator Thomas Gottschalk einen blauen Anzug, ein Outfit von Gottschalk, das er in einer "Wetten, dass..?"-Sendung trug.
    Moderator Günther Jauch (links) trägt am Sonntag (04.12.11) in Koeln beim Jahresrueckblick "2011! Menschen, Bilder, Emotionen" neben Moderator Thomas Gottschalk einen blauen Anzug, ein Outfit von Gottschalk, das er in einer "Wetten, dass..?"-Sendung trug. Foto: Roberto Pfeil

    Es wurde viel spekuliert, jetzt ist wenigstens eines klar: Auch Günther Jauch  wird die ZDF-Show "Wetten, dass..?" nicht übernehmen. "Ich glaube einfach, dass ich das nicht gut kann. Und als Nachfolger von dir könnte ich es schon gar nicht", sagte er am Sonntag im RTL-Jahresrückblick zu seinem langjährigen Freund Thomas Gottschalk. "Ich glaube, alle Beteiligten können damit leben", fügte Jauch hinzu.

    In seiner letzten "Wetten, dass...?"-Show am Samstagabend in Friedrichshafen hatte Gottschalk Jauch gefragt, ob er Moderator der Sendung werden wolle. Jauch lud den 61-Jährigen daraufhin als Gast in seine Sendung ein. Jauch zog zum Ende der Sendung Gottschalks blauen Anzug an, kombiniert mit Boots in Leoparden-Optik. Dies hatte er dem Showmaster in dessen Sendung versprochen, verbunden mit der Zusage, sein Angebot zu prüfen.

    Eine Absage, die mit Hochspannung erwartet worden war: Denn wenn die beiden TV-Alphatiere Jauch und Gottschalk sich gegenseitig die Bälle zuspielen, handelt es sich um Unterhaltung auf höchstem Niveau. Und viele Fernsehzuschauer nahmen Witterung auf: Nachdem Gottschalk bei seinem "Wetten, dass..?"-Abschied im ZDF am Samstagabend schon 14,73 Millionen Zuschauer hatte, lockte sein Besuch einen Tag später bei Jauchs RTL-Jahresrückblick noch einmal 8,39 Millionen Zuschauer vor die Bildschirme.

    Gottschalk bezeichnet Schöneberger als geeignete Nachfolgerin

    Gottschalk sagte einerseits, er wolle sich aus der Debatte heraushalten. Andererseits bezeichnete er Moderatorin Barbara Schöneberger als geeignete Nachfolgerin. "Sie ist wirklich furchtlos, sie ist schnell und ich glaube, sie wäre auch ein Statement, was Frauen betrifft. Die hat das Zeug, es zu können", sagte Gottschalk. Er wisse aber nicht, ob sie bereits gefragt worden sei. Schöneberger selbst hatte zuvor in Jauchs Sendung gesagt, ihre Ankündigung, die Sendung zusammen mit Kai Pflaume zu übernehmen, sei nur ein Spaß gewesen.

    Nach Thomas Gottschalk: Mögliche Nachfolger für "Wetten, dass..?"

    Michelle Hunziker (34): Die Nummer zwei Plus: Charmant, elegant und nach zwei Jahren Co-Moderation «Wetten, dass..?»-erfahren. Minus: Wohl nicht jeder traut ihr zu, das ZDF-Unterhaltungsflaggschiff allein führen zu können.

    Johannes B. Kerner (46): Der Last Man Standing Plus: Nach den zahlreichen Absagen der vergangenen Wochen ist er fast der Einzige, der noch übrig ist. Könnte auch gleichzeitig die Champions League moderieren, deren Free-TV-Rechte im Sommer 2012 von Sat.1 zum ZDF wechseln. Minus: Der «nette Herr Kerner» ist bei Kritikern etwa so beliebt wie Til-Schweiger-Komödien oder RTL-II-Dokusoaps. Lässt auch den leicht anarchischen Witz von Gottschalk vermissen.

    Günther Jauch (55): Der Vertrauenswürdige Plus: Ihm gelingt einfach alles. Ob Sport, Politik, Quiz oder Gala, die Zuschauer sehen Jauch überall gern. Würde der Samstagabendunterhaltung Seriosität mit spitzbübischem Witz geben. Minus: ARD-Talk, RTL-Quiz und ZDF-Show würden kaum zusammenpassen. Außerdem vielleicht etwas zu bieder nach dem bunten Hund Gottschalk.

    Jörg Pilawa (46): Die Allzweckwaffe Plus: Pilawa gilt schon lange als feste Größe der deutschen Familien-Unterhaltung im TV. Und nach seinem Wechsel von der ARD zum ZDF fehlt ihm da noch die richtige große Aufgabe. Minus: Hat schon sehr oft mit den Worten «kein Thema» abgewunken. Will wohl nach Hape Kerkelings Absage auch nicht gern zweite Wahl sein.

    Stefan Raab (45): Das Multitalent Plus: Mit seiner ProSieben-Show «Schlag den Raab» hat er eine Art modernes «Wetten, dass..?» entwickelt. Ist als Tausendsassa immer für Überraschungen gut. Minus: Raab ist mit seinen «TV Total»-Events wie Wok-WM, Promi-Turmspringen oder Stockcar-Rennen fest im ProSieben-Geflecht verankert.

    Anke Engelke (45): Die Witzige Plus: Sie hat Humor, ist weltgewandt und polyglott. Kann die große Gala, wie sie zuletzt beim Eurovision Song Contest in Düsseldorf bewies. Minus: Glänzt vor allem in ihren Figuren und mag bissige Ironie - nichts für eine weichgespülte Samstagabend-Familienshow.

    Barbara Schöneberger (37): Die Diva Plus: Groß, blond, wortgewaltig - irgendwie Gottschalk in weiblich. Minus: Manchmal etwas aufbrausend, gerne mal leicht zickig im Ton. Außerdem fühlt sie sich in Fernsehnischen wohl.

    Ina Müller (46): Die Aufgedrehte Plus: Ist selbst so lustig und quirlig, dass sie kaum Gäste braucht. Und wenn diese dann richtig mitmischen, erlebt das Fernsehen kleine Sternstunden. Minus: Manchmal sehr überdreht und kaum zu bremsen. In einer zweieinhalbstündigen Show wohl zu viel des Guten.

    Kai Pflaume (44): Plus: Der perfekte Schwiegersohn. Ihn mögen einfach (fast) alle: Kinder, Mütter, Großmütter. Kann ebenso gut mit normalen Kandidaten wie mit Prominenten umgehen. Minus: Sehr brav, hat kaum Ecken und Kanten. Ist außerdem erst von Sat.1 zur ARD gewechselt und hat dort mehrere Projekte am Laufen.

    Jóko Winterscheidt (32) und Klaas Heufer-Umlauf (28): Das ewige Duo Plus: Das wäre eine Art Fernsehrevolution. Die Ex-Viva- und derzeitigen ZDFneo-Moderatoren sind jung, frech, unkonventionell und risikofreudig. Minus: Das wäre eine Art Fernsehrevolution. Sie sind jung, frech, unkonventionell und risikofreudig - vermutlich zu viel für das gesetzte ZDF-Publikum.

    Gottschalk sagte, er habe keinen Zweifel daran, dass "Wetten dass..?" auch ohne ihn funktionieren könne und weitergeführt werden solle. "Ich glaube, das steht fest. Die Sendung soll weitergehen", sagte er. Sein Nachfolger müsse "sich das Ding zurechtrücken", fügte er hinzu. "Man darf vor so etwas nicht davon laufen."

    Gottschalk erzählte, er habe sich schon vor der Bekanntgabe seines Abschieds nach dem schweren Unfall seines Kandidaten Samuel Koch  gefragt, wie lange er die Sendung noch durchziehen könne. Die Konkurrenz habe zugenommen und es sei schwerer geworden, der Erwartungshaltung gerecht zu werden, sagte der 61-Jährige. Sein Ausstieg aus der Sendung sei daher nicht nur eine moralische, sondern auch eine praktische Entscheidung gewesen. AZ, dapd

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