Beim Fernsehen kochen sie auch nur mit Wasser. Das aber in Containerladungen. Gemeint ist der große Aufwand, der seit jeher offenbar zur großen Samstagabendunterhaltung gehört. Belegbar an dem ZDF-Klassiker „Wetten, dass ..?“, der am Samstag zum dritten Mal in Augsburg gastiert.
Und eines gilt noch immer: Welche Arbeit rund 200 Mitarbeiter in den Unterhaltungs-Dino stecken, sieht der Zuschauer zu Hause nur in Ansätzen. Perfektion, große Bühne und eine Mischung aus Realität und Illusion – da denkt man auf dem Sofa nicht daran, dass eine Show, in der die Chemie stimmen muss, auch rein physikalisch einiges zu stemmen hat.
Bei einem Rundgang durch Messehalle sieben zählt Sicherheitsingenieur Uwe Kraus auf, was die Sendung so braucht. Vor allem sind dies Scheinwerfer und Lautsprecherboxen, die auf schweren Trägern montiert sind. „Wir haben ungefähr 50 bis 55 Tonnen Gesamtgewicht in die Decke gehängt. Das sind 600 bis 650 Scheinwerfer. Der Energiebedarf läge bei einer Million Watt, wenn wir alles einschalten würden.“
Damit der Untergrund auch repräsentativ rüberkommt, verlegt die „Wetten, dass ..?“-Truppe 2000 Quadratmeter Boden. Wichtig sei vor allem, so Kraus, dass die drei Spielstätten reibungslos ins Geschehen integriert werden. Das geschieht durch Drehbühnen, die die Sitzgruppe, die Austragung der Wetten und die Auftritte der Showstars ermöglichen. Handgemacht als Gütesiegel.
Das ZDF gibt sich alle Mühe, ihre Stars ins rechte Licht zu setzen
Früher hatte die Produktion häufig das Problem, dass noch während der Sofa-Runde die Teenies aufsprangen und aus dem Blickwinkel des Zuschauers daheim in ein optisches Nirgendwo winkten, wenn ein Popsänger sich bereits auf der Nebenbühne platziert hatte.
Inzwischen bleibt der Künstler verdeckt, um die Aufmerksamkeit nicht schon verfrüht auf sich zu lenken. Dafür gibt sich das ZDF alle Mühe, den Star ins rechte Licht zu setzen. Da schweben hinter einer riesigen Projektionswand Raubvögel durchs Bild, geben Geparden im Vordergrund Rätsel auf. Wer in dieser Kulisse wohl auftritt? Der Samstagabend wird es zeigen.
Allerdings scheint der berühmte Spruch der Showbranche „Mach es groß, mach es gut und gib ihm Klasse“ das Publikum draußen an den Bildschirmen nicht mehr so recht zu überzeugen. In der November-Sendung fuhr Moderator Markus Lanz die niedrigste Quote in der Geschichte der Sendung ein.
Lanz sieht sich als Opfer eines "Shitstorms"
Spekulationen, „Wetten, dass ..?“ in Augsburg könnte seine letzte Ausgabe sein, weist er in einem Interview mit dem Stern von sich. Er kritisiert die Medien und sieht sich auch als Opfer eines „Shitstorms“ der sozialen Netzwerke.
Diesmal soll es besser werden: Vor allem die Fans aus der Region hoffen, dass Nina Kaimer, Redakteurin von hitradio.rt1 in Augsburg, sich nicht am „Buchstabensalat“ verschluckt. Zu den Stargästen gehören unter anderem Tennis-Legende Boris Becker, Abba-Star Björn Ulväus sowie die Sängerin und Moderatorin Ina Müller.