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Wetten, dass..?: 33 Jahre "Wetten, dass...?": Skurrile Momente

Wetten, dass..?

33 Jahre "Wetten, dass...?": Skurrile Momente

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    Spitze Bemerkungen hat es auf dem "Wetten, dass...?"-Sofa schon öfter gegeben. Götz George wurde 1998 vom Publikum ausgebuht, nachdem er sich unpassend über vergangene Filmprojekte Gottschalks geäußert hatte.
    Spitze Bemerkungen hat es auf dem "Wetten, dass...?"-Sofa schon öfter gegeben. Götz George wurde 1998 vom Publikum ausgebuht, nachdem er sich unpassend über vergangene Filmprojekte Gottschalks geäußert hatte.

    Der ZDF-Showklassiker steht nun endgültig vor dem Aus. Doch 33 Jahre lang füllten die Sendungen Samstagabende. Dabei gab es viele denkwürdige Augenblicke. Von Zoff auf der Couch, spektakulären Kunststücken, Protesten bis zu einem Besuch des Kanzlers war alles dabei.

    Schmatzende Kühe und riesige Papierboote: Die Wettkandidaten waren kreativ

    Unglaubliche Wetten verblüfften die Zuschauer immer wieder. 2007 erkannte Achim Jehler seine Kühe - und zwar an dem Schmatzgeräusch, dass die Tiere beim Apfelessen machten. Rico, ein Bordercollie, unterschied 1999 77 verschiedene Hundespielzeuge am Namen.

    "Wetten dass..?": Zahlen und Fakten

    Insgesamt gab es schon über 200 Sendungen "Wetten dass..?".

    Die meisten Sendungen wurden von Thomas Gottschalk moderiert, 39 von Frank Elstner, 9 von Wolfgang Lippert. Jetzt moderiert Markus Lanz.

    Knapp 1000 Wetten wurden bis heute realisiert.

    Das ZDF-Team umfasst etwa 250 bis 300 Mitglieder.

    Für den Aufbau der Bühne wird eine Fläche von etwa 48 mal 27 Metern benötigt.

    8 Kameraleute sind beim Dreh im Einsatz.

    Etwa 1000 Wettvorschläge werden nach jeder Sendung beim ZDF eingereicht.

    Über 10.000 Kartenanfragen gibt es pro Sendung.

    Je nach Halle gibt es etwa 1500 bis 3500 Zuschauerplätze. Auf Mallorca sind es mehr.

    Augsburg war schon fünf Mal Gastgeber für "Wetten dass..?", zuletzt im Dezember 2013.

    Im April 2014 wurde das Aus für "Wetten, dass..? zum Jahresende verkündet.

    Die drei Wettkandidaten Andrea Schager, Monika Schrak und Andreas Reiser falteten 1990 innerhalb von vier Minuten ein Papierboot und paddelten auf diesem in einem Schwimmbecken 50 Meter weit. Einem anderen Kandidaten gelang es im Jahr 1987, den Reifen seines Fahrzeugs zu wechseln - während der Fahrt.

    1994 gab es außerdem einen Weltrekord bei "Wetten, dass..?": Die Motorrad-Sportgruppe der Berliner Polizei bildete mit 84 Polizisten auf neun Motorrädern eine Pyramide, mit dieser sie dann 100 Meter weit fuhren.

    Zoff auf der Couch: Götz George legte sich mit Thomas Gottschalk an

    Auch der ein oder andere Streit stand bei "Wetten, dass..?" schon auf dem Programm. So entrüstete sich 1998 Götz George, weil er der Meinung war, Moderator Thomas Gottschalk sei ungenügend über seinen neuen Film informiert gewesen.

    Fünf Jahre später, wieder auf der Couch von "Wetten, dass..?" versöhnten sich die beiden Streithähne aber wieder. Zuvor spielten sie dem Publikum aber noch kurz eine erneute Auseinandersetzung vor.

    Verdacht der Schleichwerbung: 2013 verschärft das ZDF die Richtlinien

    Die Unterhaltungsshow wurde auch von Skandalen nicht verschont. Über die Jahre wurden immer wieder Vorwürfe laut, in der Sendung gäbe es Fälle von Schleichwerbung.

    Anfang 2013 berichteten Der Spiegel und das Handelsblatt, die Firma Dolce Media von Christoph Gottschalk, dem Bruder des damaligen Showmasters, biete seit Jahren die Möglichkeit verbotene Reklamen für Millionensummen in "Wetten, dass..?" zu platzieren.

    Das ZDF wies den Vorwurf der Schleichwerbung stets zurück, verschärfte nach den Anschuldigungen jedoch seine Regeln für Gewinnspiele.

    Schummelei bei der Wette: Satiriker veräppelte "Wetten, dass..?"

    Obwohl auch immer wieder Wettkandidaten des Betrugs verdächtigt wurden, konnte in der Geschichte von "Wetten, dass..?" in all den Jahren nur ein einziger Betrüger entlarvt werden.

    1988 schlich sich Bernd Fritz, Redakteur des Satiremagazins Titanic, als Kandidatin in die Sendung ein und behauptete, die Farben von Buntstiften am Geschmack erkennen zu können. In Wirklichkeit erkannte Fritz die Farben durch eine Lücke unter seiner Augenbinde.

    Kanzler Schröder auf dem Sofa und als Chauffeur

    Interessante und prominente Gäste gab es in jeder der bislang 212 Ausgaben von "Wetten, dass..?". Der Schauspieler Heinz Rühmann nahm noch mit 91 Jahren im Januar 1994 Platz auf der Couch der ZDF-Show, die im österreichischen Linz gastierte.

    Bei der Sendung in Münster 1999 schaute sogar der Bundeskanzler Gerhard Schröder höchstpersönlich vorbei. Als Wetteinsatz bot Schröder an, die älteste Zuschauerin nach der Sendung mit seinem Dienstwagen nach Hause zu fahren.

    Benefiz: Schauspieler Böhm animierte Zuschauer zum Spenden

    Die Show trug nicht nur zur Unterhaltung von Menschen bei. Am 16. Mai 1981 veränderte die dritte Ausgabe von "Wetten, dass...?" das Leben von Millionen Menschen in Äthiopien.

    Der Schauspieler Karlheinz Böhm, der bis dato vor allem für seine Rolle in den "Sissi"-Filmen bekannt war, wettete, dass nicht "jeder dritte Zuschauer eine Mark, einen Schweizer Franken oder sieben österreichische Schilling für die Menschen in der Sahelzone spendet".

    Böhm behielt mit dieser Behauptung zwar Recht, doch trotzdem kamen auf Anhieb 1,2 Millionen D-Mark zusammen. Seitdem leistet Böhm mit seiner Stiftung "Menschen für Menschen" in Äthiopien Entwicklungshilfe.

    Demonstration live im Fernsehen: Proteste bei "Wetten, dass..?"

    Mehr als einmal wurde die Sendung auch als Plattform für Proteste zweckentfremdet. Umweltaktivisten rannten 1984 mit einem Transparent vor die Kamera und verursachten eine Rangelei mit dem Sicherheitspersonal. Moderator Frank Elstner ließ die Demonstranten dann aber ihr Anliegen vortragen.

    Im Mai 2007 wurde ein Mann aus Berlin wegen einer Störung der Sendung zu einer Geldstrafe verurteilt. Bei einer Aktion im Oktober 2004 habe er Gottschalk dazu aufrufen wollen, aus der katholischen Kirche auszutreten. Der als "Kirchenstörer" bekannte Mann erklärte vor Gericht, die katholische Kirche verbreite Irrlehren. dpa

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