Startseite
Icon Pfeil nach unten
Panorama
Icon Pfeil nach unten

Weltweites IT-Chaos trifft Flughäfen: Was Reisende jetzt wissen müssen

Weltweite IT-Störung

IT-Störung verursacht Chaos an Flughäfen: Was Flugreisende wissen müssen

    • |
    • |
    Am Berliner Flughafen BER fallen die Störung und der Ferienbeginn zusammen.
    Am Berliner Flughafen BER fallen die Störung und der Ferienbeginn zusammen. Foto: Christoph Soeder, dpa

    Die weltweiten IT-Probleme haben neben zahlreichen Unternehmen und Krankenhäusern, auch mehrere Flughäfen hart getroffen und teils sogar komplett lahmgelegt. Besonders schwer war der Flugbetrieb am Flughafen Berlin Brandenburg beeinträchtigt, hier konnten teilweise keine Flüge mehr abheben und landen. Die meisten Flughäfen in Deutschland kämpfen aktuell mit Problemen beim Check-In und dem Boarding, weswegen es weitläufig zu Verspätungen und ausgefallenen Flügen kommt. Die Auswirkungen der IT-Panne an den deutschen Flughäfen im Überblick.

    Weltweites IT-Chaos – so ist die Lage an deutschen Flughäfen

    Flughafen Berlin Brandenburg: Am BER in Schönefeld kam es wegen der weltweiten IT-Störung gegen 7 Uhr zu Problemen in den Betriebsabläufen, zeitweise war der Flughafen komplett lahmgelegt. Seit dem späten Vormittag werden die Systeme am Flughafen wieder hochgefahren und versucht, sukzessive wieder in den Normalbetrieb zu kommen, wie der Flughafen-Betreiber mitteilt. Es komme weiterhin zu langen Wartezeiten, dazu mussten einige Flüge gecancelt werden. Passagieren wird geraten, sich bei ihren Fluggesellschaften und über die offiziellen Kanäle des Flughafens zu informieren. Außerdem werden Flugreisende, deren Flug gecancelt wurde, dringend gebeten nicht zum Flughafen zu kommen.

    Flughafen : Am Hamburger Flughafen laufen zwar alle Systeme, sagte eine Sprecherin am Vormittag dem NDR. Allerdings seien in Hamburg die Fluggesellschaften Eurowings, Ryanair, Vueling, Turkish Airlines von der IT-Panne betroffen, weswegen es auch hier zu Verspätungen und Flugstreichungen kommt. Die Fluggesellschaften würden die Tickets zunächst händisch ausstellen, dementsprechend sollen sich Flugreisende auf längere Wartezeiten einstellen und sich bei ihren Fluggesellschaften informieren.

    Betroffene Reisende tummeln sich am Flughafen Hamburg
    Betroffene Reisende tummeln sich am Flughafen Hamburg Foto: Bodo Marks, dpa

    Flughafen : Der Flughafen in München ist nach derzeitigen Erkenntnissen kaum von den IT-Problemen betroffen. Laut Informationen der Süddeutschen Zeitung gebe es laut einem Sprecher des Flughafens zwar vereinzelt Verspätungen und Flugausfälle zu Flughäfen, die von der IT-Panne stärker betroffen sind, wie Berlin und Amsterdam, in München selbst seien jedoch keine Probleme aufgetreten.

    Flughafen : Auch der Flughafen Frankfurt blieb nach ersten Erkenntnissen weitestgehend verschont von den weltweiten IT-Problemen, der Betrieb läuft derzeit stabil. Ein Sprecher sagte der Frankfurter Rundschau, dass Frankfurt nur gering betroffen sei und lediglich Verbindungen von und nach Berlin gestrichen worden seien. Im Gegensatz zu anderen deutschen Flughafen habe es in Frankfurt keine Probleme mit den Computersystemen gegeben.

    Flughafen : Der Flughafen Nürnberg hatte Probleme mit der Abfertigungssoftware, weswegen es auch hier zu teils langen Wartezeiten und Verspätungen kommt. Ein Sprecher des Flughafens sagte gegenüber InFranken, dass bislang alle Flüge auf „grün“ stünden, es aber durch die Software-Probleme bei einigen Fluggesellschaften im Laufe des Tages zu Störungen des Flugplans und längeren Abfertigungszeiten kommen könne. Auf der Internetseite des Flughafens Nürnberg werden Passagiere gebeten, ihren Flugstatus zu checken.

    Flughafen Düsseldorf: Eine Sprecherin des Düsseldorfe Flughafens bestätigte gegenüber der dpa, dass es auch am größten Flughafen Nordrhein-Westfalens zu Beeinträchtigungen bei den Check-Ins und beim Boarding der Fluggesellschaft Eurowings kommt. Abflüge der Airline werden derzeit händisch eingecheckt. Die genauen Auswirkungen auf den allgemeinen Flugbetrieb seien jedoch noch unklar. Servicekräfte kümmerten sich um die betroffenen Fluggästen im Terminal, die Fluggesellschaften informierten vor Ort die Passagiere, heißt es der Internetseite des Flughafens.

    Weltweite Computer-Probleme treffen auch den Flugverkehr in Köln.
    Weltweite Computer-Probleme treffen auch den Flugverkehr in Köln. Foto: Thomas Banneyer, dpa

    Flughafen : Auch in Köln komme es zu Wartezeiten beim Check-In und der Abfertigung von Flügen, auch hier sei noch unklar, wie lange die Beeinträchtigungen dauern würden, teilte der Flughafen am Vormittag mit. Einige Flüge, die Flughäfen mit größeren Problemen ansteuern, mussten abgesagt werden. Flugreisende können sich auf der Internetseite aktuell informieren, der Betreiber bittet Passagiere um Geduld.

    Flugausfälle und Verspätungen wegen IT-Problemen – diese Rechte haben Passagiere

    Viele Reisenden verpassen derzeit wegen den technischen Störungen ihre Flüge oder müssen sich auf lange Verspätungen einstellen. Die Airlines haben allerdings Betreuungspflichten und müssen für die Verpflegung aufkommen. Ab zwei Stunden Verspätung stehen Betroffenen Getränke und Snacks zu, etwa in Form von Gastronomie-Gutscheinen. Verzögert sich der Flug bis zum nächsten Tag, muss auch die Hotelübernachtung von der Airline übernommen werden.

    Fällt ein Flug aus oder hat er mehr als fünf Stunden Verspätung, können Reisende das Ticket zurückgeben und ihr Geld zurückverlangen. Doch Vorsicht: Verlangt man sein Geld zurück, ist man selbst dafür verantwortlich, wie man weiterkommt. Gerade in Ferienzeiten kann das teuer werden, falls es kurzfristig überhaupt noch freie Plätze Richtung Urlaubsziel gibt. Schon ab drei Stunden Verspätung müssen Airlines eine alternative Beförderung zum Ziel anbieten. Bei innerdeutschen Flügen werden oft Bahnfahrkarten als Alternative angeboten. 

    Bei Pauschalreisen ist der Veranstalter in der Pflicht, sich um eine alternative Beförderung zu kümmern. Er ist auch für alle anderen Forderungen die erste Anlaufstelle für Urlauber. Wer aufgrund eines Flugausfalls erst einen Tag später in den Urlaub fliegen kann, kann den Reisepreis beim Veranstalter anteilig mindern. Das bedeutet, man zahlt dann für einen Tag weniger.

    Keine Entschädigung bei außerordentlichen Umständen wie dem IT-Ausfall

    Schlecht sieht es in dem Fall mit zusätzlichen Entschädigungszahlungen aus: Wenn es technische Probleme an dem Flughafen sind, die für die Verspätung oder Flugstreichung ursächlich sind, ist das ein außerordentlicher Umstand – die Airlines seien somit von der Verpflichtung zu Ausgleichszahlungen befreit, so der Reiserechtler Paul Degott.

    Ganz allgemein hängt die Frage von Entschädigungen davon ab, ob die Airline für die Probleme verantwortlich zu machen ist oder nicht - lägen die IT-Probleme beispielsweise innerhalb der Airline-Systeme, könnte eher eine Aussicht auf Ausgleichszahlungen bestehen. Das wäre dann im Einzelfall zu klären.

    Zum Hintergrund: Die EU-Fluggastrechte-Verordnung sieht bei Verspätungen ab drei Stunden sowie kurzfristigen Flugabsagen unter gewissen Voraussetzungen Entschädigungen in Höhe von 250 bis 600 Euro pro Passagier vor - für die Höhe ist unter anderem die Länge der Flugstrecke maßgeblich. (mit dpa)

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare

    Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.

    Registrieren sie sich

    Sie haben ein Konto? Hier anmelden