Dass die Erde eine begrenzte Menge an Ressourcen besitzt, ist bekannt. Seit Jahrzehnten werden die Ressourcen, die uns rechnerisch für ein Jahr zur Verfügung stehen, früher aufgebraucht. „Erdüberlastungstag“ (Englisch: „Earth Overshoot Day“) heißt dieser Stichtag, an dem die Erde nicht mehr reproduzieren kann, als die Menschheit verbraucht. Heuer sind die weltweiten Ressourcen für das Jahr 2024 bereits an diesen Donnerstag, den 1. August, aufgebraucht – und damit einen Tag früher als im Vorjahr.
Rein rechnerisch lebt die Menschheit auf der Erde heuer so, als stünden 1,7 Erden zur Verfügung. Das berichtet die Organisation Germanwatch unter Berufung auf Berechnungen des Global Footprint Network. Dabei handelt es sich um eine Non-Profit-Organisation aus der Schweiz und den USA, die auch die Messung des „ökologischen Fußabdrucks“ entwickelt hat.
Weltweiter Erdüberlastungstag 2024: So wird er berechnet
Der Erdüberlastungstag wird auf Basis dessen berechnet, was die Natur in einem Jahr ohne Verluste hergeben und aufnehmen kann. Dazu zählen einerseits Ressourcen wie Ackerland, Rohstoffe, Trinkwasser und Nahrungsmittel, andererseits Schadstoffe wie Treibhausgase oder Müll. Die Organisation vergleicht diese Werte mit dem, was die Bevölkerung mit ihrer Lebens- und Wirtschaftsweise verbraucht.
Ein wesentlicher Treiber: der Flugverkehr weltweit. Laut Jacob Rohm von Germanwatch sei nur ein kleiner Teil der Weltbevölkerung für diesen wesentlichen Aspekt verantwortlich. In Deutschland gibt laut Rohm 60 Prozent der Bevölkerung an, nur selten oder gar nicht zu fliegen. Weltweit hätten rund 80 Prozent der Bevölkerung sogar noch nie ein Flugzeug bestiegen.
Der Erdüberlastungstag 2024 in Deutschland war bereits am 2. Mai
Seit den 1980er-Jahren ist zu beobachten, wie der Erdüberlastungstag regelmäßig auf ein früheres Datum im Jahr fällt. Im 1981 fiel er noch auf 11. November, im Jahr 1991 bereits auf den 9. Oktober. Der früheste weltweite Erdüberlastungstag der Geschichte wurde vor zwei Jahren erreicht: Er fiel auf den 28. Juli 2022.
Zusätzlich misst die Organisation auch für einzelne Länder, wann der „Earth Overshoot Day“ erreicht ist. Deutschland zählt neben den USA, Russland, Australien und Frankreich zu den Ländern, die die Erdüberlastung besonders vorantreiben. Hierzulande war der Tag bereits am 2. Mai erreicht. (mit dpa)
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