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Welches Brot sollte man bei Diabetes essen?

Diabetes

Welches Brot sollte man bei Diabetes essen?

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    Es gibt viele verschiedene Brotsorten. Manche sind gesünder als andere.
    Es gibt viele verschiedene Brotsorten. Manche sind gesünder als andere. Foto: Sina Schuldt, dpa (Archivbild)

    Brot gehört zu den beliebtesten Grundnahrungsmitteln von Menschen. So gibt es auch hierzulande unzählige Varianten, die von gesund und nahrhaft bis fetthaltig und ungesund reichen. Die Deutsche Diabetes-Hilfe (DDH) erläutert, dass ein Brot je nach Sorte und Belag entweder ballaststoffreich und lange sättigend sein kann, oder aber eine nährstoffarme Kalorienbombe - wovon gesundheitlich abzuraten ist. Worauf kommt es bei Brot im Fall einer Diabetes-Erkrankung an und was ist zu beachten? Wir schildern, was Experten raten - und welche Zutaten die Empfehlungen beinhalten. Dazu gibt es Rezepte für gesundes Brot.

    Brot bei Diabetes: Wovon gesundheitlich abzuraten ist

    Zucker in Lebensmitteln ist allgegenwärtig und vielfach verarbeitet. Das gilt auch für Brot und daher ist es insbesondere für Diabetiker nicht unbedeutend, für welche Brotsorte man sich entscheidet. Dr. Jens Kröger, Vorstandsvorsitzender der DDH, erklärt: "Etwa 95 Prozent der etwa 11 Millionen Menschen mit Diabetes in Deutschland haben einen Typ-2-Diabetes, der unter anderem durch hyperkalorische Ernährung und Übergewicht entstehen kann." Ein Kardinalfehler bei der Kombination von Diabetes und Brotverzehr sind ihm zufolge Brotsorten aus Weißmehl, die dann noch mit fett- und zuckerhaltigen Belägen wie Butter und Marmelade bestrichen werden. Es handele sich um "leere Kalorienbomben" mit wenig Energiegehalt, so dass man schnell wieder hungrig wird.

    Beliebt zum Frühstück - oder auch später - ist der Verzehr von Toastbrot. Davon ist gerade Menschen mit Diabetes jedoch abzuraten. Die Apotheken-Umschau zitiert Ökotrophologin Julia Meier-Gebert: "Für Menschen mit Diabetes ist es nicht gut geeignet." Der Expertin zufolge besteht diese Brotvariante zumeist aus fein vermahlenem Weißmehl, was sich mit schnellem und starkem Blutzuckeranstieg bemerkbar macht. Dazu kommen zahlreiche Zusatzstoffe bei industriell hergestelltem Toastbrot.

    Und wie bewertet die Expertin Vollkorntoast? Auch das sieht die Ernährungswissenschaftlerin kritisch. Stattdessen sei das Rösten eines groben Vollkornbrots zu empfehlen.

    Welches Brot für Diabetiker? Diese Sorten empfehlen Experten

    In Deutschland wird Brot geschätzt und stellt eine der wichtigsten Quellen für Kohlenhydrate dar. Laut dem Verein Diabetiker Niedersachsen e.V. werden hierzulande jährlich etwa 58 Kilogramm Brot pro Person verzehrt. Es gibt leckeres Brot, das dazu noch gesund ist und wenig künstliche Zusatzstoffe sowie Kohlenhydrate beinhaltet. Diese Eigenschaft stellt sicher, dass nach dem Essen keine (oder nur eine geringe) Gefährdung besteht, dass der Blutzuckerwert in die Höhe schnellt:

    • In Vollkornbrot stecken reichlich Vitamine, Mineral- und auch Ballaststoffe, was für ein längeres Sättigungsgefühl sorgt. Dabei gibt es eine Besonderheit: Damit ein Brot überhaupt Vollkornbrot genannt werden darf, muss der Vollkornanteil mindestens 90 Prozent betragen. Bei verpacktem Brot ist der Blick auf die Zutatenliste hilfreich, an der Bäckertheke kann persönlich nachgefragt werden. Worauf die Apotheken-Umschau hinweist: Je feiner das verarbeitete Mehl, desto schneller landen die Kohlenhydrate im Blut, das gilt auch bei Vollkornbrot.
    • Sauerteigbrot: Studien verdeutlichen, dass Sauerteigbrote den Blutzucker weniger ansteigen lassen als Brote, die mit anderen Triebmitteln gebacken wurden. Zumeist werden Sauerteigbrote aus Weizen-, Roggen- oder Dinkelmehl gemacht, oder einer Mischung daraus, erläutert Meier-Gebert. Ihr zufolge sei Roggen bei Diabetes am geeignetsten, das gelte jedoch lediglich für die Variante aus Vollkorn. Den Angaben zufolge sei Sauerteigbrot generell für viele Menschen gut verdaulich, was an der vorverdauten Eigenschaft des Brotes liege - insbesondere den Milchsäurebakterien. Das mache dieses Brot auch für Diabetiker gut geeignet.
    • Eiweißbrot: Hierbei handelt es sich zweifellos um eine gute Wahl für Diabetiker - denn es sind weniger Kohlenhydrate und mehr Eiweiß als in herkömmlichem Weißbrot enthalten, erläutert Fitforfun.de. Das trägt dazu bei, den Blutzuckerspiegel stabiler zu halten. Weiterführend ist in diesem Zusammenhang die sogenannte "Düsseldorfer Brotstudie": Forscher des dort beheimateten Diabetes- und Gesundheitszentrums untersuchten, inwieweit verschiedene Sorten von Brot die Insulinausschüttung anregen. Bei der Auswertung zeigten sich teils deutliche Unterschiede zwischen den verschiedenen Brotsorten, hinsichtlich Glukosewert und Insulinantwort. Eiweißbrot löste demnach bei ähnlichem Kaloriengehalt, einen offenbar deutlich geringeren Anstieg von Insulin aus, als Sorten von Vollkornbrot. Diabetikern wird geraten, bei den Zutaten auf den glykämischen Index zu achten, da Eiweißbrot mitunter versteckte Zutaten enthält, die den Blutzuckerspiegel nach oben treiben.

    Brot für Diabetiker: Rezepte zum Selbermachen

    Genießen in Maßen - heißt die Devise: Das gilt für Diabetiker umso mehr als für Menschen ohne die Zuckerkrankheit. Viele Menschen probieren sich selbst beim Brot backen, im Fall von Diabetes lassen sich im Netz zahlreiche spezielle Diabetes-Rezepte finden. Dabei spielen auch Haferflocken eine Rolle. Wie der Verbraucherservice Bayern erläutert, wird bei Eiweißbrot das im herkömmlichen Brot enthaltene Weizen- beziehungsweise Roggenmehl größtenteils durch Weizen-, Soja- und Lupineneiweiß ersetzt, teilweise auch durch Erbsen- und Ackerbohneneiweiß. Weitere Zutaten:

    • Sojamehl und -schrot
    • Leinsaat
    • Speisekleie
    • Flohsamenschalen
    • Sonnenblumenkerne
    • Sesam
    • Obstfasern

    Ein wirkungsvolles Eiweißbrot-Rezept für Diabetiker stellt die Seite Diabetiker-nds.de bereit.

    Der Verbraucher Service Bayern weist derweil auf einen wichtigen Aspekt hin: Der Fettanteil in verschiedenen Eiweißbroten kann bis zu fünfzehnmal höher sein, als in einem normalen Vollkornbrot. Jedoch sind den Angaben zufolge überwiegend ungesättigte Fettsäuren enthalten. Die Apotheken-Umschau empfiehlt: Wer Insulin spritzt, muss dann natürlich die Dosis an die Kohlenhydratmenge im Brot anpassen.

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