Bei einem Herzinfarkt zählt jede Sekunde – je schneller er erkannt und behandelt wird, desto größer ist die Chance, ohne bleibende Schäden oder lebensbedrohliche Konsequenzen davonzukommen. Dennoch scheuen viele Menschen, den Notruf zu wählen, und verlieren dadurch wertvolle Zeit. Dabei gibt es eindeutige Warnzeichen, die auf einen Herzinfarkt hinweisen.
Was passiert bei einem Herzinfarkt?
Ein Herzinfarkt kann laut Informationen der Deutschen Herzstiftung plötzlich und unerwartet auftreten. Dabei wird eine bestimmte Region nicht mehr ausreichend mit Blut und Sauerstoff versorgt. Das passiert, wenn ein Herzkranzgefäß verstopft ist. Da diese Blutgefäße das Herz mit Blut und Sauerstoff versorgen müssen, führt ein Verschluss zu ernsten Folgen: Teile des Herzmuskels können absterben, was die Pumpfunktion des Herzens dauerhaft beeinträchtigt. In schwerwiegenden Fällen kann es zu lebensgefährlichen Herzrhythmusstörungen kommen.
Übrigens: Zu den häufigsten Ursachen eines Herzinfarktes gehören auch eine ungesunde Ernährung und Bewegungsmangel. Wer Probleme mit dem Herzen vermeiden will, sollte darum auf eine gesunde Lebensweise achten. Auch Stressreduktion kann einem Herzinfarkt vorbeugen.
Herzinfarkt: Das sind die Anzeichen
Eine schnelle Behandlung ist entscheidend, um ernste Folgen eines Herzinfarkts zu verhindern. Wird er frühzeitig versorgt, kann sich das Herz oft vollständig erholen. Je länger ein Infarkt jedoch unbehandelt bleibt, desto mehr Herzmuskelgewebe geht unwiederbringlich verloren.
Deshalb ist es wichtig, die Symptome eines Herzinfarkts zu kennen. Diese sind laut Deutscher Herzstiftung:
- Starke Schmerzen und Druck im Brustkorb: Schmerzen, die im Brustbereich oder hinter dem Brustbein auftreten und möglicherweise in andere Körperbereiche wie Arme, Rücken, Kiefer oder Schultern ausstrahlen, sind typische Warnsignale. Wenn solche Schmerzen länger als fünf Minuten andauern, sollte sofort gehandelt werden.
- Intensives Engegefühl: Ein Gefühl von Druck oder Einschnürung im Brustkorb.
- Brennendes Gefühl im Brustkorb: Ein starkes Brennen kann ebenfalls auf einen Herzinfarkt hindeuten.
- Kalter Schweiß und blasse Haut: Häufig empfinden Betroffene große Angst, was sich durch blasse Haut und kalten Schweiß bemerkbar macht.
- Übelkeit, Erbrechen, Atemnot, Schmerzen im Oberbauch: Vor allem Frauen haben oft unspezifische Symptome. Treten Beschwerden in einer nie zuvor erlebten Intensität auf, sollte sofort der Notruf verständigt werden.
Welcher Arm tut bei einem Herzinfarkt weh?
Laut Deutschem Roten Kreuz tut meist der linke Arm weh, wenn man einen Herzinfarkt hat. Aber warum ist das so? Bei einem Herzinfarkt führt der Verschluss eines der Herzkranzgefäße dazu, dass das Gewebe keinen Sauerstoff mehr bekommt. Dadurch werden Schmerzsignale an das Gehirn gesendet. Das Gehirn kann diese Signale jedoch nur grob der Brustregion zuordnen und verwechselt daher häufig die genaue Schmerzquelle.
Der Grund dafür ist, dass die Schmerzfasern des Herzens an derselben Stelle in das Rückenmark eintreten wie die Nervenfasern des linken Arms und sich dort teils Nervenbahnen teilen. Daher entsteht oft der Eindruck, dass der Schmerz aus dem linken Arm kommt, obwohl die Ursache im Herzen liegt.
Wer den Verdacht auf einen Herzinfarkt hat, sollte nicht zögern, den Notruf 112 zu wählen. Die Deutsche Herzstiftung empfiehlt, sich auch bei kleinem Verdacht in die nächste Chest Pain Unit (CPU) bringen zu lassen. Diese kann man ohne Anmeldung rund um die Uhr für akute Brustschmerzen aufsuchen. Auch die Ambulanz einer Klinik mit Herzkatheterlabor ist eine gute Anlaufstelle.
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