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Welchen Blutdruck hat man bei einem Herzinfarkt?

Herzinfarkt

Welchen Blutdruck hat man bei einem Herzinfarkt?

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    Sollte man beim Verdacht auf einen Herzinfarkt den Blutdruck messen?
    Sollte man beim Verdacht auf einen Herzinfarkt den Blutdruck messen? Foto: Britta Pedersen, dpa (Symbolbild)

    Plötzliche Schmerzen in der Brust, Engegefühl und starker Druck im Brustkorb: Symptome wie diese deuten stark auf einen Herzinfarkt hin. Für die Betroffenen tritt der plötzliche Verschluss eines Herzkranzgefäßes laut dem Berufsverband Deutscher Internistinnen und Internisten (BDI) meist überraschend auf. Trotzdem ist schnelles Handeln gefragt, denn infolge eines Herzinfarkts kann Muskelgewebe im Herz absterben oder es sogar zum Tod kommen.

    Jedes Jahr erleiden laut dem BDI in Deutschland etwa 300.000 Menschen einen Herzinfarkt. Davon verstirbt fast jede zweite Person, bevor sie das Krankenhaus erreicht. Das macht den Herzinfarkt zu einer der häufigsten Todesursachen in Deutschland. Dabei ist die Sterblichkeit bei Frauen höher als bei Männern. Der Grund: Sie weisen häufiger uncharakteristische Herzinfarkt-Symptome wie Luftnot, Bauchschmerzen, Übelkeit oder Erbrechen auf. Dadurch wird der Herzinfarkt oft erst spät erkannt und das Sterberisiko erhöht sich.

    Um einen Herzinfarkt besonders schnell erkennen zu können, arbeiten etwa Forschende des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE), des Deutschen Zentrums für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie der Cardio-CARE in Davos (Schweiz) an einem KI-gestützten Herzinfarkt-Schnelltest. Aber gibt es auch andere Möglichkeiten? Kann man auch am Blutdruck erkennen, ob man einen Herzinfarkt hat?

    Übrigens: Statistisch gesehen treten die meisten Herzinfarkte an einem Montag auf. An den restlichen Tagen der Woche ist das Risiko geringer. Die ersten Anzeichen für einen Herzinfarkt lassen sich außerdem im Mund erkennen.

    Blutdruck messen: Wie hoch oder niedrig sollte er sein?

    Als Blutdruck wird laut der Deutschen Herzstiftung die Kraft bezeichnet, die das Blut auf die Wand von Arterien und Venen ausübt. Ohne den Blutdruck könnte der Blutfluss im Körper nicht aufrechterhalten und in der Folge Organe sowie die kleinsten Zellen nicht mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt werden.

    Angegeben wird der Blutdruck – gemessen in Millimeter Quecksilbersäule (mmHG) – anhand von zwei Messgrößen, dem systolischen und dem diastolischen Wert. Der systolische Wert beschreibt der Deutschen Herzstiftung zufolge den „Druck, der in den Gefäßen herrscht, wenn der Herzmuskel sich maximal anspannt und das Blut kraftvoll in den Körper pumpt“. Der diastolische Wert hingegen „gibt den niedrigsten Druck unmittelbar vor der nächsten Herzkontraktion in den Gefäßen an“. Der Herzmuskel ist dann wieder entspannt und das Herz hat sich wieder mit Blut gefüllt. 

    Der Blutdruck ist nicht immer gleich hoch, sondern schwankt bei jedem Menschen im Tagesverlauf und ist von zahlreichen Faktoren abhängig. So können unter anderem körperliche Anstrengung, Temperaturschwankungen oder seelische Zustände wie Wut, Angst und Ärger den Blutdruck beeinflussen. Gemessen werden sollte der Blutdruck daher in Ruhe und sitzend, sonst können die ermittelten Werte schnell zu hoch sein.

    Als normal gilt der Blutdruck laut der AOK bei einem systolischen Wert unter 130 mmHG und einem diastolischen Wert unter 85 mmHG. Ein Wert von 120 zu 80 mmHG wäre also normal. Ab 140 zu 90 mmHG spricht man von Bluthochdruck (Hypertonie) und Werte unter 100 zu 60 mmHG gelten als zu niedrig.

    Diese Werte gelten laut der AOK als normal, zu niedrig und zu hoch:

    StufeSystolischer WertDiastolischer Wert
    niedrigunter 100 mmHGunter 60 mmHG
    normalunter 130 mmHGunter 85 mmHG
    hoch130 bis 139 mmHG85 bis 89 mmHG
    leicht erhöht (Hypertonie Grad 1)140 bis 159 mmHG90 bis 99 mmHG
    mittelgradig erhöht (Hypertonie Grad 2)160 bis 179 mmHG100 bis 109 mmHG
    deutlich erhöht (Hypertonie Grad 3)über 180 mmHGüber 110 mmHG

    Blutdruck beim Herzinfarkt: Gilt er als Symptom?

    Die Entstehung eines Herzinfarkts kann durch verschiedene Faktoren begünstigt werden, etwa durch Rauchen, Typ-2-Diabetes, zunehmendes Alter, Bewegungsmangel, Übergewicht und bei Frauen auch eine Endometriose. Daneben gilt laut dem Universitätsspital Zürich auch Bluthochdruck als Risikofaktor. Aber spielt der Blutdruck auch beim Auftreten eines Herzinfarkts eine Rolle und kann ein zu hoher oder zu niedriger Blutdruck ein Symptom sein?

    Ganz eindeutig kann man diese Frage nicht beantworten. Laut dem BDI sinkt der Blutdruck bei einem Herzinfarkt zwar oft ab und ist eher niedrig, aber aufgrund der Stresssituation und der Ausschüttung des Stresshormons Adrenalin kann der Blutdruck auch erhöht oder sogar normal sein. Verlässlich kann ein Herzinfarkt über den Blutdruck also nicht ausgeschlossen oder bestätigt werden.

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