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Welche Diabetes-Typen gibt es eigentlich?

Blutzucker

Welche Diabetes-Typen gibt es?

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    Blutzuckermessgerät einer Diabetes-Patientin: Bei der Zuckerkrankheit werden vier Typen unterschieden.
    Blutzuckermessgerät einer Diabetes-Patientin: Bei der Zuckerkrankheit werden vier Typen unterschieden. Foto: Jens Kalaene, dpa (Archivbild)

    Wir leben in anspruchsvollen Zeiten: Einerseits können wir auf ein größeres Lebensmittel-Angebot denn je zurückgreifen, was eine gesundheitsbewusste Ernährung ermöglicht. Andererseits ist unsere Gesellschaft aufgrund der Arbeitswelt als auch privater Gewohnheiten wohl noch nie so viel gesessen. Wenn Bewegungsmangel permanent mit einer kohlenhydrat-, fett- und zuckerhaltigen Ernährung zusammenkommt, sind negative Auswirkungen für den menschlichen Körper unausweichlich. 

    Die Folge ist mitunter ein dauerhaft erhöhter Blutzuckerspiegel, was die Gefahr auf Diabetes drastisch anhebt. Jedoch basieren nicht alle Diabetes-Typen auf schlechten Gewohnheiten: Es handelt sich auch um eine stoffwechselbasierte Zuckerkrankheit. Wir erklären, welche Formen es gibt und wie sie sich medizinisch unterscheiden.

    Welche Diabetes-Typen gibt es?

    Diabetes mellitus ist eine Erkrankung, bei der die Blutzuckerwerte dauerhaft zu hoch sind. Das basiert auf einer Stoffwechselstörung, für die es unterschiedliche Ursachen gibt. Diese werden in vier einzelne Diabetes-Typen eingeteilt. Wir erklären die Formen und was dahintersteckt:

    Diabetes Typ 1: Typ-1-Diabetes (T1D) ist laut dem Deutschen Zentrum für Diabetesforschung eine Autoimmunkrankheit, bei der die Zellen im menschlichen Körper kein Insulin produzieren. Dabei ist dieses Hormon prinzipiell für die Blutzuckerzufuhr (Glukose) zuständig, welche aus dem Blut in die menschlichen Zellen gerät. Bei der Diabetes-Form T1D sammelt sich das natürliche Kohlenhydrat stattdessen im Blutzuckerspiegel, der durch den Anstieg gesundheitliche Probleme erzeugt.

    Diabetes Typ 2: Der Körper produziert zunächst Insulin, das ändert sich jedoch mit dem Heranwachsen aufgrund von mangelhaften Lebensgewohnheiten. Die Empfindlichkeit der Körperzellen auf das Hormon ist herabgesetzt, wodurch die Zellen resistent werden: Die Folge ist, dass das körpereigene Insulin nicht mehr ausreicht, um gesundheitlich wirken zu können. Laut Robert-Koch-Institut (RKI) ist für Typ-2-Diabetes (T2D) neben einer erblichen Veranlagung der Lebenswandel ausschlaggebend: Die Erkrankung resultiert aus Übergewicht durch einen Mix aus Bewegungsmangel und unausgewogener Ernährung (Zucker, Fett, offenbar auch Salz). Auch Rauchen kann diesen Diabetes-Mellitus-Typ verschlimmern. Wie das Bundesministerium für Gesundheit erklärt, erkranken zunehmend auch zunehmend junge Erwachsene, sogar Jugendliche daran.

    Wie das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) schildert, tritt Typ-2-Diabetes wesentlich häufiger auf als die Diabetes-Form T1D: Rund 90 Prozent der betroffenen Diabetes-Erkrankten haben demnach einen Typ-2-Diabetes. Eine Kreuzung der beiden Typen wird Double Diabetes genannt.

    Es gibt mehr als zwei Diabetes-Typen: Zwei weitere sind verbreitet

    Sonstige Diabetesformen: Sie wurden früher teilweise als „Typ-3-Diabetes“ (T3D) bezeichnet, erklärt die Deutsche Diabetes-Hilfe. Weil diese Bezeichnung jedoch missverständlich ist, wird sie demzufolge seit 2019 nicht mehr verwendet. Das Spektrum umfasst diverse Unterformen der Zuckerkrankheit: Sie entsteht durch eine Schädigung, Zerstörung oder (Teil-)Entfernung der Bauchspeicheldrüse, die im Zuge anderer Erkrankungen oder eines Unfalls eintreten. Auf seiner Website listet das Deutsche Zentrum für Diabetesforschung (DZD) Mischformen, bei denen Diabetes Mellitus in Folge von genetischen Defekten, Infektionen, Behandlungen mit Medikamenten oder auch einer gestörten Hormonproduktion auftreten. Weitere Bezeichnung sind den Angaben zufolge „Sekundäre Diabetesformen“ sowie „Sonstige Diabetes-Typen“.

    Schwangerschaftsdiabetes: Bei schwangeren Frauen kann eine besondere Ausprägung von Diabetes auftreten. So kommt es beim Heranwachsen eines Kindes im Mutterleib in vielen Fällen zu einer Insulinresistenz. Bei einer Gestationsdiabetes - so laut Diabinfo.de die fachliche Bezeichnung - sprechen die körpereigenen Zellen während der Schwangerschaft nicht mehr ausreichend auf das Hormon an. In den meisten Fällen verschwindet die Zuckerkrankheit nach der Geburt. Jedoch verweist das Portal darauf, dass bei einer Schwangerschaftsdiabetes frühzeitig gehandelt werden sollte, um kurz- und auch langfristigen Folgen für die Mutter und auch den Nachwuchs zu vermeiden.

    Die Deutsche Diabetes-Hilfe erklärt uns zudem auf Anfrage, dass grundsätzlich jeder Mensch unabhängig vom Typ gut mit der chronischen Stoffwechselerkrankung leben kann - sofern diese individuell abgestimmt kontinuierlich behandelt wird und stabil verläuft.

    Hinweis der Redaktion: Dieser Text dient ausschließlich Informationszwecken und sollte nicht zur Diagnose oder Behandlung von medizinischen Problemen verwendet werden. Wenn Sie Gesundheitsfragen haben, konsultieren Sie bitte einen qualifizierten Arzt oder medizinischen Fachmann. Ihre individuellen Gesundheitsbedürfnisse erfordern eine professionelle Untersuchung und Beratung. Verlassen Sie sich nicht allein auf die Informationen in diesem Text für Ihre Gesundheitsentscheidungen.

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