Nach einem schwierigen Jahr bringt Prinzessin Kate, die im September ihre Chemotherapie abgeschlossen hat, in der Weihnachtszeit wieder Feiertagsstimmung ins Königshaus. Im Dezember wird sie ihr traditionelles Weihnachtskonzert ausrichten, zu dem Kate in diesem Jahr ganz besondere Gäste eingeladen hat.
Doch auch die eigentlichen Weihnachtsfeiertage bei den Royals sind alles andere als gewöhnlich. Auf Sandringham, dem privaten Anwesen der Familie, gelten strenge und teilweise kuriose Regeln, die den Ablauf von Weihnachten bestimmen. An welche Regeln sich König Charles III., Prinz William, Prinzessin Kate und ihre Kinder in diesen Stunden halten müssen, erfahren Sie in diesem Artikel.
Sandringham – Hier feiern die Royals Weihnachten
Sandringham House, das sich in der Grafschaft Norfolk im Osten Englands befindet, ist seit über einem Jahrhundert Schauplatz der königlichen Weihnachtsfeier. Bereits im Jahr 1862 erwarb Königin Victoria das Anwesen, das seitdem als privates Refugium der Royals für die Feiertage dient, erklärt die Tourismus-Seite von Norfolk. Die Feierlichkeiten der Königsfamilie beginnen traditionell kurz vor Heiligabend und enden erst im neuen Jahr, weiß zudem die britische Zeitung The Mirror.
Während die Königsfamilie hier eine Auszeit genießt, unterscheidet sich ihr Weihnachten allerdings deutlich von dem der meisten Menschen. Hier ist kaum Platz für Spontanität – jeder Ablauf ist geplant, und die Regeln werden seit Jahrzehnten eingehalten.
In einem Artikel der Zeitung Sun wurden mehrere Experten und Insider zitiert, die über die Traditionen der Windsors zu Weihnachten gut Bescheid wissen. Unter anderem kommt die frühere Royal-Korrespondentin Jennie Bond zu Wort sowie frühere Angestellte des Haushalts wie Darren McGrady, ein ehemaliger Koch von Königin Elizabeth II. Außerdem äußerten sich auch schon Familienmitglieder öffentlich über Details des Weihnachtsfestes. Darunter Mike Tindall, Schwiegersohn von König Charles III. Schwester, Prinzessin Anne.
Weihnachten bei den Royals: Diese strengen Regeln gelten für Charles III., William, Kate und Co.
Für die meisten von uns ist Weihnachten eine Zeit der Gemütlichkeit: Man genießt gutes Essen, kuschelt sich in bequeme Kleidung und verbringt die Feiertage recht entspannt mit den Liebsten. Hingegen läuft das Weihnachtsfest bei der britischen Königsfamilie nach strengen Regeln ab.
Oberstes Gebot: Pünktlichkeit
Die Feierlichkeiten auf Sandringham beginnen bereits einige Tage vor Weihnachten. Für Gäste der königlichen Familie gibt es allerdings keinen großen Spielraum bei der Anreise: Sie müssen genau zur festgelegten Zeit erscheinen – weder früher noch später. Dies stellt sicher, dass alle Abläufe nach Plan verlaufen und niemand die strikte Organisation der royalen Feiertage stört. „Du kommst nicht einfach nach Sandringham, wann du willst“, erklärt Royal-Expertin Jennie Bond. Pünktlichkeit sei an Weihnachten ein unverzichtbarer Bestandteil der Etikette.
Humorvolle Geschenke statt Luxus
Am Heiligabend tauschen die Royals traditionell Geschenke aus. Doch wer an teure Schmuckstücke oder edle Accessoires denkt, liegt falsch: Hier stehen tatsächlich humorvolle und preiswerte Präsente im Mittelpunkt. Diese deutsche Tradition wurde vor vielen Jahrzehnten eingeführt. Prinzessin Kate, die eine besonders gute Beziehung zu ihrem Schwager gehabt haben soll, schenkte Prinz Harry sogar einst ein „Grow Your Own Girlfriend“-Set. Ziel ist es, die Familie mit witzigen Geschenken zum Lachen zu bringen – und nicht mit besonders teuren Geschenken zu glänzen.
Keine hässlichen Weihnachtspullis – stattdessen strikter Dresscode
Ob am festlichen Tisch am Heiligabend oder beim Kirchgang am Weihnachtsmorgen: Auf Sandringham wird niemals lässige Kleidung getragen. Der Dresscode ist präzise definiert. Am Heiligabend erwartet die Familie Black Tie, und auch der Weihnachtsmorgen erfordert elegante Garderobe. Selbst Kinder sind angehalten, sich passend zu kleiden. Freizeitkleidung, Pyjamas oder gar Sweatpants sind tabu.
Verpflichtender Kirchgang für alle
Der Weihnachtsmorgen beginnt mit einem Besuch der St. Mary Magdalene Church, die sich auf dem Sandringham-Anwesen befindet. Dieser Gottesdienst ist für alle anwesenden Royals obligatorisch. Auch wenn man am Vorabend spät gefeiert hat, ist keine Ausnahme möglich. Während Prinzessin Kate, die während ihrer Krebserkrankung verstärkt zur Religion gefunden hat, damit weniger Probleme haben dürfte, könnte Prinz Williams Haltung zu diesem Programmpunkt gespalten sein. Der britische Thronfolger gilt nicht als großer Kirchgänger.
Weihnachtsessen ohne George, Charlotte und Louis? Deshalb dürfen sie nicht bei ihren Eltern sitzen
Keine kleinen Kinder beim Weihnachtsessen
Das Weihnachtsessen wird mit großer Sorgfalt vorbereitet, doch die jüngsten Familienmitglieder sitzen an Weihnachten nicht mit den Erwachsenen am Tisch. Stattdessen speisen sie an einem eigenen Tisch in einem separaten Raum. Laut dem ehemaligen königlichen Koch Darren McGrady dürfen Kinder erst dann an den Erwachsenentisch, wenn sie die Kunst der „höflichen Konversation“ beherrschen. Diese Tradition spiegelt die Werte des viktorianischen Englands wider, welche von den Royals auch heute noch hochgehalten wird.
Damals war es üblich, dass den Jüngsten zunächst von den Kindermädchen das passende Benehmen beigebracht wurde, bevor sie mit ihren Eltern essen konnten. Während Prinz George (11) und Prinzessin Charlotte (9) sich sicherlich schon in dem Alter befinden, um am Erwachsenentisch zu sitzen, könnte es für ihren jüngeren Bruder Louis (6) der gerne einmal durch Zappeleien oder Grimassen auffällt, möglicherweise noch nicht so weit sein.
Kein Monopoly oder Fernsehen
Nach dem Essen gibt es für die Royals keine gemütlichen Brettspielrunden wie in vielen anderen Familien. Spiele wie Monopoly sind verboten, da sie der verstorbenen Königin Elizabeth II. Insidern zufolge als „zu aggressiv“ galten. Stattdessen bevorzugen die Royals Scharade oder das Kartenspiel „Racing Demon“ – übrigens eines der Lieblingsspiele von Kates Familie, die William bei Spieleabenden regelmäßig ins Schwitzen brachte. Wer meint, dass an Weihnachten Klassiker wie die Weihnachtsgeschichte von Charles Dickens über den Bildschirm flimmern, hat im Übrigen falsch gedacht: Auch der Fernseher bleibt bei den Royals am Weihnachtsabend und -morgen aus. Der einzige Programmpunkt war früher die Weihnachtsansprache der Königin. Diese lässt die Familie anscheinend sausen, seitdem Charles III. seiner Mutter auf den Thron gefolgt ist, da er sich Insidern zufolge nicht gerne selbst im Fernsehen sieht.
Übermäßiger Alkoholkonsum ist tabu
Die Royals genießen dem früheren Koch McGrady zufolge zwar erlesene Weine und Champagner, doch maßvolles Trinken ist Pflicht. Exzesse oder gar Trunkenheit gelten als respektlos und sind strikt untersagt.
Nicht vor dem König schlafen gehen
Selbst nach einem langen und festlichen Tag dürfen die Gäste nicht ins Bett gehen, bevor König Charles III. den Abend beendet hat. Der Monarch ist bekannt dafür, bis spät in die Nacht zu arbeiten, was für die anderen Familienmitglieder manchmal zur Geduldsprobe wird. Diese Regel symbolisiert Respekt vor dem König und ist eine Tradition, die bereits unter der Regentschaft von Queen Elizabeth II. bestand.
Diskretion des Personals
Auch hinter den Kulissen herrschen strenge Regeln. Das Personal ist dazu angehalten, während der Feierlichkeiten unauffällig im Hintergrund zu bleiben. Für die Angestellten ist Weihnachten dennoch besonders: Sie werden großzügig bewirtet und erhalten ebenfalls Geschenke vom Haushalt. Die royalen Gastgeber legen Wert darauf, dass auch das Personal die festliche Stimmung genießen kann.
Weihnachten bei den Windsors stößt nicht bei allen auf Gegenliebe
Wer sich die Weihnachtsregeln der Royals angesehen hat, ahnt es vermutlich schon: Die Feiertage im Hause Windsor treffen nicht jedermanns Geschmack. Insbesondere die verstorbene Mutter von Prinz William und Prinz Harry, Prinzessin Diana, beschrieb die Feierlichkeiten stets als „hochgradig angespannt“ und „enttäuschend“.
Besonders irritiert sei sie einem Bericht von Marie Claire zufolge von der Praxis der Royals gewesen, nur witzige, preiswerte Geschenke zu schenken, während sie selbst mit liebevoll ausgesuchten Luxusartikeln für ihre Schwiegerfamilie ankam. Die strikte Etikette und die kühle Atmosphäre habe sie oft als belastend empfunden. Der Artikel bezieht sich auf die Diana-Biografie „Her True Story in Her Own Words“ von Andrew Morton, sowie den Aussagen von Dianas früherem Friseur, Richard Dalton.
Übrigens: Prinz William und Prinzessin Kate haben kürzlich öffentlich auf den Tod einer 17-Jährigen reagiert. Wie Kate hatte die Teenagerin mit einer Krebserkrankung zu kämpfen. Neben ihrem Ehemann William hat sich während Kates Krebserkrankung eine weitere Royal als große Stütze für die Prinzessin von Wales erwiesen.
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