Startseite
Icon Pfeil nach unten
Panorama
Icon Pfeil nach unten

Wasser auf Urlaubsinsel wird knapp: Trocknet Kreta aus?

Kreta

Wasser auf Urlaubsinsel wird knapp: Trocknet Kreta aus?

    • |
    • |
    Die bei Urlaubern beliebte Insel Kreta hat es mit Wassermangel zu tun.
    Die bei Urlaubern beliebte Insel Kreta hat es mit Wassermangel zu tun. Foto: Lefteris Partsalis, XinHua, dpa (Archivbild)

    Kreta zieht jedes Jahr Millionen Touristen an. Die Insel steht bei Urlaubern hoch im Ranking, denn sie lockt mit ihrer Schönheit und Vielfalt, ebenso wie mit ihrem milden Klima und viel Sonne. Das trockene Klima hat jedoch auch einen Nachteil. Wie im spanischen Katalonien, in Italien und in Frankreich wird das Wasser nun auch auf Kreta knapp.

    In Messara im Süden von Kreta wurde wegen Wasserknappheit der Notstand ausgerufen, wie Euronews berichtet. Der Wasserstand des Faneromeni-Damms, welcher die Region mit Wasser versorgt, sei alarmierend niedrig. Das liegt zum einen daran, dass drei Millionen Kubikmeter Wasser illegal abgepumpt wurden. Zum anderen führt ein deutlicher Rückgang der Niederschläge sowie die Hitze zu einem sinkenden Wasserstand.

    Euronews zitierte einen Landwirt, der über Probleme klagte, seine Felder noch zu bewässern: „Das ist ein großes Problem. Die Hitze geht nicht weg, wir wissen nicht einmal, ob wir einen Winter haben werden. Es wird sehr schwierig werden.“ Ein anderer Landwirt prangerte das Verhalten der Bürgerinnen und Bürger an: „Es ist auch eine Frage der Erziehung. Wir sehen, dass es immer noch eine große Wasserverschwendung gibt. Wasser wird in den Häusern und auf den Straßen verschwendet, überall. Die Maßnahmen müssen eingehalten werden.“

    Übrigens: Nahe Kretas Hauptstadt Heraklion wird ein neuer Flughafen gebaut.

    Experten warnen vor „allgemeiner Dürre“ auf Kreta

    Auswertungen vieler meteorologischer Stationen des Nationalen Observatoriums von Athen haben einen signifikanten Rückgang der Niederschläge von Oktober 2023 bis April 2024 ergeben. Dies zeigte ein Vergleich mit der Dekade 2012 bis 2022, wie der Meteorologe und Forschungsdirektor am Nationalen Observatorium Athen, Kostas Lagouvardos, jüngst in der Zeitung Kathimerini erklärte. 

    Auch das Naturhistorische Museum Kreta der Universität Kreta spricht von „extremen Wetterbedingungen“ mit wenigen Niederschlägen und Schneefällen vergangenen Winter in Verbindung mit sehr hohen Durchschnittstemperaturen in diesem und im vergangenen Jahr. „Im zweiten Jahr in Folge sind die hydrologischen Gegebenheiten Kretas so enttäuschend, dass das Spektrum einer allgemeinen Dürre auf der Insel in der kommenden Zeit immer wahrscheinlicher wird“, heißt es in einem am Dienstag (23. Juni) bei Facebook veröffentlichten Beitrag des Museums.

    „Die minimale bis gar keine Zufuhr aus den (ohnehin schon problematischen) Staudämmen hat zu einer verstärkten Nutzung des Grundwassers geführt [...]“, erklären die Experten. Dabei warnen sie vor den Auswirkungen der Übernutzung von Grund- und Oberflächenwasser auf Ökosysteme und Menschen.

    Sie verlieren kein gutes Wort über den Massentourismus auf Kreta. In Anbetracht des erwarteten Touristenrekords auf der Mittelmeerinsel und dem Höhepunkt der Urlaubssaison im August werde sich die Situation weiter verschärfen – zumal der durchschnittliche Tourist dreimal so viel Wasser verbrauche wie der Einwohner.

    Kreta: Einwohner und Touristen sollen Wasserverbrauch reduzieren

    Neben Messara zählt den Experten zufolge auch Ostkreta zu den trockensten Gebieten der Insel. Die Gemeinde Minoa Pediada, südöstlich von Heraklion, hatte in jüngster Vergangenheit bereits den Notstand wegen Wasserknappheit ausgerufen. Aber auch in den westlicheren Gebieten wie Kissamos, herrsche bereits ein starker Wassermangel, heißt es. Damit droht Kreta auszutrocknen.

    Allerdings gehört die Insel mit einer Länge von etwa 260 Kilometern und einer Fläche von ungefähr 8.000 Quadratkilometern zu den größten im gesamten Mittelmeerraum. Damit dürfte sie so schnell wohl nicht vollständig im Trocknen liegen. Zumal der ausgerufene Notstand längst nicht überall auf Kreta gilt.

    Die Experten des Naturhistorischen Museums Kreta rufen die Menschen aber dazu auf, sparsam mit dem Wasser umzugehen und eine Verschwendung zu vermeiden. So sollte es umgehend einschränkende Maßnahmen etwa für das Waschen von Autos, Straßen und Balkonen geben. In der Landwirtschaft sowie im lokalen Tourismussektor sollte die Verschwendung ebenfalls reduziert werden.

    Übrigens: Kreta hat viele schöne Strände mit kristallklarem Wasser sowie tollen Spots zum Schnorcheln und Tauchen. Die Insel ist sehr reich an Natur und eignet sich gut zum Wandern. Besucher können beeindruckende Schluchten und imposante Wasserfälle besichtigen.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare

    Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.

    Registrieren sie sich

    Sie haben ein Konto? Hier anmelden