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Was ist ein Schaltjahr und wie kommt es zustande?

Schaltjahr

Was ist ein Schaltjahr und wie kommt es zustande?

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    Alle vier Jahre hat das Jahr einen Tag mehr. Aber was sind Schaltjahre eigentlich?
    Alle vier Jahre hat das Jahr einen Tag mehr. Aber was sind Schaltjahre eigentlich? Foto: Jan Woitas, dpa

    Wenn wir keine Schaltjahre hätten, würde nach einigen Jahren Chaos herrschen. Die Jahreszeiten würden sich nämlich verschieben. Feste Termine im Jahr, wie Ostern oder Weihnachten, würden dann immer weiter nach vorne rutschen. Aber wie kommt ein Schaltjahr eigentlich rechnerisch zustande?

    Schaltjahr: So lange dauert ein Sonnenjahr

    Um das Schaltjahr zu erklären, muss die Sonnen- und Erdlaufbahn miteinbezogen werden. Für eine komplette Umrundung der Sonne braucht die Erde ein Jahr beziehungsweise zwölf Monate oder 365 Tage. Der Zyklus wird auch als Sonnenjahr bezeichnet. Allerdings ist die Angabe "365 Tage" nicht ganz korrekt. Laut der Universität Tübingen dauert ein

    Was ist ein Schaltjahr?

    Der Universität Zürich zufolge hat Julius Caesar im Jahr 45 v. Chr. den julianischen Kalender eingeführt, da bis dato die Zeitrechnung zwei Monate hinter dem Sonnenjahr lag. Um den Kalender dem tatsächlichen Sonnenjahr - und somit wieder an die Jahreszeiten - anzupassen, wurde alle vier Jahre ein zusätzlicher Tag eingeführt. Das Datum wurde auf Ende Februar gelegt, weil er nach dem römischen Kalender der 12. Monat im Jahr ist. So wurde der 29. Februar zum sogenannten Schalttag und war damals alle vier Jahre der letzte Tag des Jahres. Die Änderung hat das Problem aber nicht ganz gelöst. Der julianische Kalender ist nämlich länger als das Sonnenjahr.

    So kommt ein Schaltjahr zustande

    Durch den Schalttag hat das Jahr alle vier Jahre einen Tag mehr, weshalb unser Jahr rechnerisch 365,25 Tage hat. Die Universität Tübingen erklärt in einem Video von CampusTV die Rechnung genau:

    • Julianischer Kalender: Jahr + Schalttag = 365,25 Tage
    • Sonnenjahr tatsächliche Dauer: 365,22 Tage
    • Ergebnis: Jedes Jahr weicht die Zeitrechnung 11 Minuten und 17 Sekunden vom Sonnenjahr ab. Das führt dazu, dass es alle 128 Jahre einen Tag zu viel im Kalender gibt.

    Nun kommt Papst Gregor XIII ins Spiel. Im Jahr 1582 sammelten sich durch die Ungenauigkeiten im Kalender laut dem Internetportal der Sendung "Planet Wissen" insgesamt zehn überzählige Tage an. Laut dem Bayerischen Rundfunk war das auch für die Kirche ein Problem, da es schwieriger wurde einen Termin für Ostern zu finden. Papst Gregor XIII führte deshalb den gregorianischen Kalender ein und strich im Oktober die Tage einfach aus dem Kalender. Nach der Nacht vom 4. Oktober 1582 wachten die Menschen somit laut Kalender am 15. Oktober 1582 auf. Das Problem war dadurch zwar zunächst gelöst, allerdings würde sich zum damaligen Stand alle 128 Jahre weiterhin ein Tag anhäufen. 

    Warum es nicht alle vier Jahre ein Schaltjahr gibt

    Die Schaltjahr-Lösung blieb zwar bestehen, trotzdem wurde zusätzlich eine präzisere Lösung eingeführt. Laut der Uni Tübingen fällt das Schaltjahr deshalb alle 100 Jahre aus. Doch auch da gibt es eine Sonderregelung: Wenn sich das volle Jahrhundert glatt - also ohne Dezimalstellen - "durch 400 teilen lässt", wie es im Beitrag von CampusTV heißt. Deshalb war 2000 ein Schaltjahr 2100, 2200 und 2300 werden kein Schaltjahr sein, obwohl es laut dem 4-Jahreszyklus eigentlich ein Schaltjahr wäre. Die gregorianische Kalenderreform wurde in viele Länder übernommen, allerdings nicht ohne Protest. Laut planet-wissen.de wurde die Reform vorerst in katholischen Ländern übernommen. Mittlerweile ist der gregorianische Kalender der weltweit meistgebrauchte Kalender. Durch diesen Schritt ließ sich die Zeitdifferenz zum Sonnenjahr fast komplett ausgleichen.

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