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Was entzieht dem Körper Vitamin B12?

Vitamin B12

Was entzieht dem Körper Vitamin B12?

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    Vitamin B12 ist lebensnotwendig für den Körper. Welche Faktoren dem Körper Vitamin B12 rauben, lesen Sie hier.
    Vitamin B12 ist lebensnotwendig für den Körper. Welche Faktoren dem Körper Vitamin B12 rauben, lesen Sie hier. Foto: Canva.com

    Vitamin B12 ist ein wasserlösliches Vitamin, das eine entscheidende Rolle bei der Blutbildung, der Funktion des Nervensystems und dem Energiestoffwechsel spielt. Obwohl der Körper Vitamin B12 in kleinen Mengen speichern kann, gibt es bestimmte Faktoren und Lebensgewohnheiten, die den Vitamin-B12-Spiegel im Körper senken können. Was genau entzieht dem Körper Vitamin B12?

    Was entzieht dem Körper Vitamin B12?

    Vitamin B12 ist ein großes und komplexes Vitamin. Der chemische Name ist Cobalamin. Im Körper wirkt Vitamin B12 als Coenzym und ist deshalb an vielen verschiedenen Prozessen beteiligt. Es wird unter anderem für die Blutzellenbildung und gesunde Nervenzellen benötigt und ist an der Regulierung des Homocystein-Spiegels beteiligt, der laut der Gesellschaft für angewandte Vitaminforschung (GVF) in Zusammenhang mit Herzerkrankungen steht.

    Ein Vitamin B-12-Mangel kann verschiedene Ursachen haben, aber auch Medikamente oder Krankheiten können dem Körper Vitamin B12 entziehen. Hier der Überblick:

    • Ernährungsgewohnheiten: Wie die GVF berichtet, wird Vitamin B12 nur im Verdauungstrakt von Tieren gebildet. Tierische Produkte dienen deshalb als Quelle für Vitamin B12. Vegetariern, die wenige Tierprodukte essen und Veganern empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung deshalb, Vitamin B12 zu supplementieren.
    • Störungen im Verdauungssystem: Der Körper benötigt den sogenannten Intrinsic Factor, ein Glykoprotein, um Vitamin B12 in den Dünndarm zu transportieren, wie Ärztin Helena Orfanos-Boeckel in ihrem Ratgeber „Nährstofftherapie“ schreibt. Bei bestimmten Erkrankungen produziert der Magen jedoch nicht genügend Intrinsic Factor, was zu einem verminderten Vitamin-B12-Spiegel führen kann. Das ist vorwiegend im Alter der Fall. Auch chronische Magen-Darm-Erkrankungen wie Morbus Crohn, Zöliakie oder die Entfernung von Teilen des Magens oder Dünndarms können die Vitamin-B12-Aufnahme beeinträchtigen.
    • Gängige Medikamente: Einige Medikamente können dem Körper Vitamin B12 entziehen. Dazu gehören Protonenpumpenhemmer (PPI) und H2-Rezeptorantagonisten, die zur Reduzierung der Magensäure verschrieben werden. Laut einer US-Studie stieg das Risiko eines Mangels mit der Einnahme signifikant an. „Apotheker sollten Patienten, die regelmäßig Protonenpumpenhemmer zur Senkung der Magensäuresekretion einnehmen – vor allem ältere Menschen mit Polypharmakotherapie – aktiv auf die Bedeutung der Vitamin-B12-Versorgung und die potenziellen Störungen durch Säureblocker hinweisen“, schreibt die Deutsche Apothekerzeitung. Auch Metformin, ein Medikament zur Behandlung von Typ-2-Diabetes, kann die Aufnahme von Vitamin B12 im Darm beeinträchtigen und auf Dauer zu einem Mangel führen.
    • Hormonelle Verhütung: 38 Prozent der verhütenden Frauen nehmen laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung die Antibabypille. Laut Helena Orfanos-Boeckel besteht bei der Einnahme von östrogenhaltigen Pillen ein erhöhter Bedarf an Vitamin B6. Auch der Bedarf an Zink und Vitamin B12 steigt. Weitere wichtige Nährstoffe für Frauen sind unter anderem Folsäure und Eisen.
    • Alkoholkonsum: Ein übermäßiger Alkoholkonsum kann dem Körper Vitamin B12 entziehen und dafür sorgen, dass man auf Dauer in einen Mangel rutscht. Zum Abbau von Alkohol wird nämlich viel Vitamin B12 benötigt. Apotheker Hugo Schurgast und Professor Michael Zimmermann von der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich schreiben in ihrem „Burgerstein Handbuch Nährstoffe“: „Alkohol verändert die Struktur der Magenschleimhaut und die Leberfunktion, was die Verwertung und Speicherung von Vitamin B12 beeinträchtigt.“
    • Stress: Chronischer Stress und körperliche Belastungen können den Vitamin-B12-Bedarf erhöhen, da der Körper unter Stress mehr Nährstoffe verbraucht. Menschen, die unter dauerhaftem Stress stehen, sollten daher auf eine ausreichende Zufuhr achten, um einem Mangel vorzubeugen.

    Vitamin-B12-Räuber: Im Alter steigt der Bedarf enorm

    Mehr als 50 Prozent der Menschen entwickeln laut den Experten der Burgerstein Foundation im Alter eine „Zellschwäche an der Magenwand“. Dadurch steht weniger vom Intrinsic Faktor zur Verfügung und der Körper kann Vitamin B12 nicht mehr so gut aufnehmen. Sehr viele Menschen ab 60 haben laut Orfanos-Boeckel einen hohen behandlungsbedürftigen Bedarf an B12. „Nein, man stirbt nicht, wenn man das nicht macht, aber die Nerven liegen öfter blank, man wird schusselig oder ohnmächtig (...) und das Altern fühlt sich schrecklich an“, schreibt die Ärztin. Senioren gehören deshalb auch zur Risikogruppe für einen Vitamin-B12-Mangel.

    Übrigens: Eine Gewichtszunahme wird mit einem Vitamin-B12-Mangel in Verbindung gebracht, allerdings ist der genaue Zusammenhang nicht ganz klar.

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