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Was dem Körper Magnesium entzieht - und wie Sie das vermeiden

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Was dem Körper Magnesium entzieht - und wie Sie das vermeiden

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    Der Magnesium-Bedarf kann über eine gesunde Ernährung gedeckt werden. Manchmal sind aber Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll.
    Der Magnesium-Bedarf kann über eine gesunde Ernährung gedeckt werden. Manchmal sind aber Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll. Foto: Canva.com

    Magnesium ist ein essenzieller Mineralstoff, der an über 600 enzymatischen Reaktionen im Körper beteiligt ist. Es ist nicht nur für die Energieproduktion wichtig, sondern wird auch für die Muskel- und Nervenfunktion benötigt. Ein Mangel kann zahlreiche Symptome verursachen, einige davon auch sehr unspezifisch wie Müdigkeit. Aber was entzieht dem Körper Magnesium?

    Gibt es einen Magnesiummangel in Deutschland?

    Wie die Deutsche Gesellschaft für Ernährung berichtet, ist ein „Magnesiummangel (...) bei einer ausgewogenen Ernährung bei stoffwechselgesunden Personen relativ selten.“ Es ist nämlich in vielen Lebensmitteln vorhanden. Die Gesellschaft für Magnesium-Forschung sieht das etwas anders. In einem Positionspapier schreibt sie: „In der Bevölkerung und vor allem bei Risikogruppen muss mit Magnesiummangel gerechnet werden“. Bereits in der VERA-Studie, die viele Jahre zurückliegt, wurde bei zehn Prozent der Erwachsenen ein schwerer Mangel festgestellt, bei Frauen zwischen 18 bis 24 Jahren lag der Anteil bei 20 Prozent.

    Laut der Gesellschaft für Magnesium-Forschung sind weitere Menschen suboptimal versorgt. Derzeit läuft die Nationale Verzehrsstudie III, die bis Anfang 2025 fertiggestellt werden soll. Dann wird es vermutlich aktuellere Daten geben, die den Versorgungsstatus der Bevölkerung gut widerspiegeln. Wie der Verein für unabhängige Gesundheitsberatung (UGB) berichtet, hat die Magnesiumaufnahme in den westlichen Industrieländern allerdings stark abgenommen.

    Was entzieht dem Körper Magnesium?

    • Stress: „Unter Stress benötigt der Körper vermehrt Energie, was nur bei sehr hoher Enzymaktivität reibungslos funktioniert. Dies setzt wiederum voraus, dass ausreichend Magnesium zur Verfügung steht“, sagt uns Manon Struck-Pacyna vom Lebensmittelverband auf Anfrage.
    • Starkes Schwitzen: Bei starkem Schwitzen, etwa durch intensive körperliche Aktivität oder hohe Temperaturen, geht Magnesium über den Schweiß verloren. Schweißverluste bedeuten „immer auch Magnesiumverluste (...), die ausgeglichen werden müssen“, teilt uns die Gesellschaft für Magnesium-Forschung auf Anfrage mit. Wie die DGE berichtet, sind die Verluste aber bei 45 Minuten Training mit geschätzt 0,86 Milligramm Magnesium relativ gering. Sportler gehören aber trotzdem zur Risikogruppe für einen Magnesiummangel.
    • Ernährungsgewohnheiten: Wie der UGB berichtet, kann eine fettreiche Ernährung zu Magnesiumverlusten führen. Die freien Fettsäuren bilden im Darm nämlich schwer lösliche Verbindungen, die mit dem Stuhl wieder ausgeschieden werden, wodurch dem Körper Magnesium entzogen wird.
    • Erkrankungen: Laut der Gesellschaft für Magnesium-Forschung sind bestimmte Krankheiten mit erhöhten Magnesiumverlusten verbunden, insbesondere Typ-2-Diabetes. Auch chronische Magen-Darm-Erkrankungen (z.B. Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa) können dem Körper Magnesium entziehen, weil sie die Magnesiumaufnahme oder -ausscheidung beeinflussen können. Bei Migräne kann sich der allgemeine Nährstoff-Bedarf ebenfalls erhöhen.
    • Alkohol: Auch ein hoher Alkoholkonsum kann zu einem Magnesiumverlust führen und den Bedarf erhöhen. Ein Konsum über einen längeren Zeitraum kann die Aufnahme im Darm beeinträchtigen. Außerdem hemmt Alkohol die Fähigkeit, Magnesium in den Zellen effektiv zu speichern. Auch die Funktion der Nieren kann laut einer Studie durch Alkohol verringert werden, was wiederum zu einer erhöhten Mineralstoff-Ausscheidung über den Urin führen kann.
    • Rauchen: Der Konsum von Nikotin kann den Nährstoffbedarf im Körper allgemein erhöhen, allein aufgrund des oxidativen Stresses, der beim Rauchen entsteht. Untersuchungen zeigten außerdem, dass Raucher niedrigere Magnesium- und Zinkspiegel hatten, als Nichtraucher. Dieser Zusammenhang kann verschiedene Ursachen haben: Zum einen werden Mineralstoffe vermehrt über den Urin ausgeschieden, zum anderen ist die Aufnahme im Darm durch das Rauchen reduziert.
    • Medikamente: Einige Medikamente, wie Diuretika, Antibiotika oder Krebsmedikamente, können den Magnesiumspiegel senken und einen erhöhten Bedarf verursachen. „Diuretika wie Thiazide (HCT), Furosemid und Torasemid ‚kosten‘ Kalium und Magnesium“, schreibt Internistin und Stoffwechselexpertin Helena Orfanos-Boeckel in ihrem Ratgeber „Nährstofftherapie – der Praxisleitfaden“. Übrigens: Eines der am häufigsten verschriebenen Medikamente gegen Sodbrennen – sogenannte Protonenpumpenhemmer - kann ebenfalls zu Vitamin-Mängeln führen.

    Entzieht eine Schwangerschaft dem Körper Magnesium?

    „Bislang gibt es keine konsistenten Hinweise auf einen Mehrbedarf an Magnesium während des Stillens“, schreibt die DGE. Auch bezüglich der Schwangerschaft sei die Datenlage nicht eindeutig, weshalb sich der empfohlene Tagesbedarf für Magnesium nicht erhöht. Laut der Gesellschaft für Magnesiumforschung sei es nach derzeitigem Forschungsstand aber unbestritten, dass in der Schwangerschaft ein Mehrbedarf an Magnesium bestehe. „Einerseits braucht der Fetus Magnesium und andererseits müssen der Bedarf der Schwangeren für die schwangerschaftsbedingten Gewebsveränderungen und die erhöhten renalen Verluste ausgeglichen werden“, heißt es in einem Beitrag der Gesellschaft.

    Welche Krankheiten entziehen dem Körper Magnesium?

    Orfanos-Boeckel gibt in ihrem Ratgeber an, dass sich der Magnesium-Bedarf unter anderem bei folgenden Erkrankungen erhöht: 

    • Demenz
    • Osteoporose
    • Bluthochdruck
    • Chronische Erschöpfung (CFS)
    • Herzrhythmusstörungen
    • Metabolisches Syndrom

    Zu den Risikogruppen für einen Mangel gehören laut der Gesellschaft für Magnesium-Forschung Diabetiker, ältere Menschen, Schwangere, Sportler, Alkoholiker und Menschen, die unter chronischen Krankheiten leiden.

    Übrigens: Welches Magnesium „das beste“ ist, hängt von der individuellen Verträglichkeit ab. Wie Sie Magnesium richtig einnehmen, lesen Sie in unserem weiterführenden Artikel.

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