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Warum heißt die Krankheit Krebs überhaupt Krebs?

Schwere Krankheit

Warum heißt die Krankheit Krebs überhaupt Krebs?

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    Tückische Krankheit: Bei Krebsbehandlungen bestehen in spezialisierten Zentren größere Erfolgsaussichten als in normalen Kliniken.
    Tückische Krankheit: Bei Krebsbehandlungen bestehen in spezialisierten Zentren größere Erfolgsaussichten als in normalen Kliniken. Foto: Angelika Warmuth, dpa

    Eine Krebs-Krankheit gilt oft als Schockdiagnose. Denn oftmals schließt sich eine langwierige Therapie an, das Leben des Patienten wird stark eingeschränkt. Hinzu kommt die tödliche Gefahr, die von Krebs ausgeht. Laut Statistischem Bundesamt war Krebs in Deutschland im Jahr 2020 mit 239.600 Fällen die zweithäufigste Todesursache. Davor lagen nur noch Herz-Kreislauf-Erkrankungen mit 338.000 Fällen.

    Allerdings ging laut dem Zentrum für Krebsregistrierdaten im Robert Koch-Institut in jenem Jahr die "altersstandardisierte Krebssterblichkeit" zurück. Hier wurden 231.271 Todesfälle registriert, davon 105.380 Frauen und 125.891 Männer. Bei den Frauen starben 17 Prozent davon an Brustkrebs, 16 Prozent an Lungenkrebs und zehn Prozent an Darmkrebs. Bei den Männern sind es 22 Prozent an Lungenkrebs, zwölf Prozent an Prostatakrebs und zehn Prozent an Darmkrebs.

    Wir verbinden Krebs daher oft mit dem Tod. Im Deutschen steht das Wort aber nicht nur für die Krankheit, sondern auch für eine Tierart, die zwar aufgrund ihrer Kneifzangen für schmerzhafte Begegnungen sorgen kann, aber keine Lebensgefahr heraufbeschwört. Was eine Frage aufwirft.

    Warum heißt die Krankheit Krebs überhaupt Krebs?

    Tatsächlich ist der Begriff auf das Tier zurückzuführen. So berichtet wissen.de, es handele sich um eine Lehnübersetzung des lateinischen Wortes cancer und des griechischen Begriffs karkinos. Dabei gehe es um die Ähnlichkeit der Geschwüre im Vergleich mit Krebsen.

    SWR Wissen führt weiter aus, die Bezeichnung gehe auf den griechischen Arzt und Lehrer Hippokrates zurück, der etwa von 460 bis 370 vor Christi Geburt gelebt hat. Er fühlte sich demnach gerade bei Tumoren in der Brust äußerlich an die Krebsbeine erinnert. Einerseits bezüglich der Ausbreitung, andererseits, weil die Geschwülste im Vergleich zum umliegenden Gewebe relativ hart sind.

    Daher griff er bei seinen Diagnosen auf den Begriff karkinos zurück - also die griechische Entsprechung von Krebs. Allerdings sei keinesfalls sicher, dass Hippokrates diesen Begriff wirklich geprägt habe. Es sei nach dem Stand der Forschung auch möglich, dass er ihn lediglich übernommen habe.

    Wie bedeutungonline.de weiter ausführt, wurde der Begriff Krebs später in der Renaissance wieder genutzt, also im 15. und 16. Jahrhundert. Die Krankheit existierte ziemlich sicher auch in der Zwischenzeit, doch erst damals nahm die Beachtung der Lehren der Antiken wieder zu. Vorher sei Krebs wahrscheinlich in Vergessenheit geraten, weil die Leichen über Jahrhunderte hinweg nicht mehr geöffnet werden durften und damit auch keine Hinweise auf die Krankheit gefunden werden konnten.

    Bereits weit vor Hippokrates soll der Begriff Krebs aber schon genutzt worden sein. Hinweise seien bei den alten Ägyptern und auch im arabischen Raum gefunden worden. So sei bereits auf einer Papyrusrolle aus dem 15. Jahrhundert vor Christi Geburt im Zusammenhang mit einer geschwürartigen Veränderung der Haut von Krebs gesprochen worden.

    Was genau ist Krebs?

    Das Deutsche Krebsforschungszentrum in der Helmholtz-Gemeinschaft, kurz DKFZ, bezeichnet Krebs als "eine bösartige Gewebeneubildung, eine sogenannte Neoplasie oder ein Malignom". Die Tumorzellen einer Krebsgeschwulst würden sich unkontrolliert vermehren, in Nachbargewebe einwachsen, gesundes Gewebe zerstören und Tochtergeschwülste bilden. Bei Letzteren spricht man auch von Metastasen.

    Dabei würden die Tumorzellen nicht mehr auf "Signale, die das Wachstum in gesunden Geweben steuern", reagieren und sich zudem der Kontrolle durch das Immunsystem entziehen. Es gelte, dass kein Tumor und keine Krebsform wie die andere sei. Ohne Behandlung würden alle Krebserkrankungen jedoch "bei den meisten Betroffenen fortschreiten und zum Tode führen" können. Eine Spontanheilung sei "äußerst selten".

    Die Schweizer Krebsliga zählt mehr als 30 Krebsarten auf. Darunter fallen auch Brustkrebs beim Mann, Knochenkrebs oder Krebs bei Kindern.

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