Startseite
Icon Pfeil nach unten
Panorama
Icon Pfeil nach unten

Warum gehört Kaliningrad zu Russland & wo liegt Kaliningrad? Bedeutung von Russland-Exklave erklärt

Russlands Exklave

Wo liegt Kaliningrad – und warum gehört es zu Russland?

    • |
    Blick über Kaliningrad, der Enklave von Russland.
    Blick über Kaliningrad, der Enklave von Russland. Foto: dpa (Archivbild)

    Kaliningrad gilt als Hauptstadt der westlichen russischen Provinz. Sie ist außerdem Hauptstadt der Oblast , die als russische Insel mitten im Westen gesehen werden kann. Eine Insel ist sie allerdings nur im übertragenen Sinne. Wo Kaliningrad genau liegt und warum die Region zu Russland gehört, wird im Folgenden erklärt.

    Wo liegt Kaliningrad?

    Kaliningrad liegt zwischen den beiden Ländern Polen und Litauen. Die russische Oblast hat auch einen Zugang zur Ostsee. Sie stellt die kleinste Oblast Russlands dar und ist knapp 1100 Kilometer Luftlinie von der russischen Hauptstadt Moskau entfernt. In dem Land werden unter dem Begriff größere Verwaltungsbezirke zusammengefasst. Mit einer Fläche von 15.125 Quadratkilometern ist Kaliningrad etwas kleiner als Schleswig-Holstein.

    In dem Kaliningrader Gebiet leben rund 950.000 Einwohner. Etwa 450.000 davon sind in der Hauptstadt beheimatet, die ebenfalls den Namen Kaliningrad trägt. Sie liegt Luftlinie etwas mehr als 500 Kilometer von der deutschen Hauptstadt Berlin entfernt. In Russland wird Kaliningrad auch gerne als "Bernsteinland" bezeichnet, was auf den Reichtum an Bernstein zurückzuführen ist.

    Warum gehört Kaliningrad zu Russland?

    Schon in mittelalterlichen Zeiten der Hanse kam Kaliningrad wegen der Bedeutung des Hafens eine wichtige Stellung zu. In der Folge gehörte die Region zu Ostpreußen und war bis zum 9. April 1945 die östlichste Provinz des Deutschen Reiches. Die Hauptstadt trug damals den Namen Königsberg. Nach 700 Jahren endete dann die deutsche Geschichte des heutigen Kaliningrad.

    Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges setzte der sowjetische Staatschef Josef Stalin durch, dass Königsberg und insgesamt 15.100 Quadratkilometer des nördlichen Ostpreußens an die Sowjetunion übergeben wurden. Das ist im Potsdamer Abkommen von 1945 festgehalten. Wichtig hierbei: Das Areal wurde in die russische Sowjetunion und nicht in das besetzte Litauen eingegliedert, welches zur Sowjetunion gehörte. Daher blieb Kaliningrad auch nach dem Zerfall der Sowjetunion weiter russisch und stellt heute eine Exklave von Russland dar.

    Die Bedeutung von Kaliningrad für Russland

    In Zeiten der Sowjetunion siedelten viele Russen in die Region, heute stammt ein Großteil der Einwohner von Kaliningrad aus Russland. Viele Teile waren damals militärisches Sperrgebiet. In den 1990er Jahren bekam die Oblast wegen der geografischen Lage dann eine Sonderwirtschaftszone. Allerdings blieb ein Investitionsboom aus.

    Für Russland ist Kaliningrad heute als Tor in den Westen von großer Bedeutung. Vielleicht noch wichtiger wird dem russischen Präsidenten Wladimir Putin aber die Bedeutung der Exklave als wichtiger Militärstützpunkt mitten in Europa sein. Seit dem Krieg in der Ukraine ist die Stellung von Kaliningrad daher noch wichtiger geworden.

    Russland führt Atomwaffen-Übungen in Kaliningrad durch

    Anfang April geriet Kaliningrad in die Schlagzeilen, weil die russischen Truppen einen Atomwaffen-Test simulierten. Laut dem russischen Verteidigungsministerium waren etwa 100 Soldaten im Einsatz, die den Start von mobilen ballistischen Raketensystemen mit Atomwaffen vom Typ Iskander testeten. Auch Übungen rund um einen möglichen Gegenschlag wurden geprobt.

    Russland hält immer wieder groß angelegte Militärübungen in Kaliningrad ab, was im Westen oftmals als Provokation gesehen wird. Wie viele russische Soldaten in Kaliningrad stationiert sind, ist nicht offiziell bekannt. Fakt ist, dass der Hafen von Kaliningrad auch Heimat der baltischen Flotte Russlands in der Ostsee ist. Das macht die Exklave Kaliningrad für Russland noch wichtiger.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden