Nach dem Abnehmen ist die Freude erst mal groß. Doch wie hält man das Gewicht? Viele Menschen kämpfen nach erfolgreicher Gewichtsabnahme mit dem sogenannten Jo-Jo-Effekt. Bei diesem kehren verlorene Kilos schnell wieder zurück. Aber warum genau ist das so? Eine aktuelle Studie zeigt, dass Fettzellen ein „Gedächtnis“ besitzen. Früheres Übergewicht ist darin gespeichert, was das Halten des Idealgewichts erschwert.
Abnehmen: Haben Fettzellen ein Gedächtnis?
Eine in der Fachzeitschrift Nature veröffentlichte Studie von Forschenden der ETH Zürich zeigt, dass unsere Fettzellen Veränderungen durchlaufen, wenn wir Gewicht zunehmen. Nimmt man anschließend wieder ab, bleiben die Veränderungen der Fettzellen aber weiterhin bestehen. Bei diesen Veränderungen geht es um Moleküle in der Zelle, die das Verhalten der Fettzelle beeinflussen. Der Körper bereitet die Fettzellen mit diesen Molekülen auf den Fall vor, erneut Fett einzulagern, sollte die Ernährung wieder fettreicher werden. Hat man also Gewicht verloren, nehmen die Fettzellen schneller wieder Nährstoffe auf als vorher und speichern diese. Dies könnte ein Grund dafür sein, warum ehemals übergewichtige Personen nach dem Abnehmen mittels einer Diät schnell wieder zunehmen.
Warum genau aber spricht man von einem „Gedächtnis“ der Fettzellen? Die Forscher stellten bei ihrer Studie, die an Menschen, aber auch an Mäusen stattfand, fest, dass bei einer Gewichtszunahme die Anzahl der Fettzellen nicht steigt. Stattdessen verändert sich, wie viele Nährstoffe sie speichern können. Und das bleibt, auch wenn man abnimmt. Die Zellen „erinnern“ sich also an die Menge, die sie mal speichern konnten, auch wenn aktuell nicht so viel gespeichert ist.
Abnehmen: Wie lange erinnern sich Fettzellen an Übergewicht?
Dieses sogenannte „obesogene Gedächtnis“, wie die Wissenschaftler es genannt haben, kann noch Jahre später aktiv sein. Zwar vermuten die Forschenden, dass das Gedächtnis der Zellen mit der Zeit verblassen könnte, wenn man es schafft, über Jahre ein gesundes Gewicht aufrechtzuerhalten. Wie lange es aber genau dauert, bis sich die Fettzellen nicht mehr ans Übergewicht erinnern, geht aus der Studie nicht hervor.
Die Studie gibt mit ihren Erkenntnissen aber zumindest Denkanstöße für weitere Forschung. So könnten zukünftige Therapien darauf abzielen, die Erinnerung der Fettzellen zu beeinflussen, um nachhaltigen Gewichtsverlust für vormals adipöse Menschen zu erleichtern.
Abnehmen: Wie hält man langfristig ein gesundes Gewicht?
Aber was genau kann dabei helfen, trotz dieser Umstände nach dem Gewichtsverlust das Idealgewicht zu halten? Vor allem das gesunde Abnehmen sei wichtig. Die Experten der Verbraucherzentrale empfehlen ein paar Maßnahmen, um den Jo-Jo-Effekt zu vermeiden:
- Ausgewogene Ernährung: Bereits bei der Art, wie man abnimmt, sollte man darauf achten, sich ausgewogen zu ernähren. Crash-Diäten führen häufiger zu einem Jo-Jo-Effekt als eine gesunde Ernährungsumstellung, die alle Nährstoffe aufnimmt. Gemüse und Obst bilden dabei die wichtigste Lebensmittelgruppe. Auch sättigende Kohlenhydrate, zum Beispiel aus Vollkornprodukten, sind wichtig. Vermeiden sollte man stattdessen stark fett- und zuckerhaltige Lebensmittel. Die Ausnahme seien gesunde Fette, wie sie in Nüssen enthalten sind.
- Ausreichend Wasser trinken: Um den Stoffwechsel in Gang zu bringen, sollte man auch zum Halten des Gewichts ausreichend Wasser trinken. Die Verbraucherzentrale empfiehlt mindestens 1,5 Liter pro Tag.
- Mehr Bewegung: Bewegung hilft nicht nur beim Abnehmen, sondern unterstützt auch dabei, das Gewicht zu halten. Dazu gehört regelmäßige sportliche Betätigung, aber auch Alltagsbewegung, zum Beispiel ein Spaziergang.
- Ausreichend Schlaf: Wer zu wenig schläft, erhöht laut Verbraucherzentrale das Risiko für Übergewicht. Man sollte also dafür sorgen, dass man dem Körper die Zeit gönnt, die er nachts braucht, um sich zu regenerieren.
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