Zink ist ein Mineralstoff und spielt eine zentrale Rolle bei vielen Körperfunktionen. Nicht umsonst gehört Zink zu den meistergänzten Mineralstoffen in Deutschland - nur Magnesium und Calcium werden häufiger supplementiert. Aber wann sollte man Zink überhaupt einnehmen?
Diese Funktionen hat Zink im Körper
Laut dem Lebensmittelverband Deutschland ist Zink eines der wichtigsten Spurenelemente im Körper. Es unterstützt nicht nur das Immunsystem, sondern wird auch für die DNA-Synthese benötigt und ist somit maßgeblich am Zellwachstum beteiligt. Zink ist auch wichtig zum Erhalt gesunder Knochen, Haare, Nägel und Haut. Den Mineralstoff kann der Körper nicht selbst bilden, weshalb Zink über Lebensmittel aufgenommen werden muss.
Wann soll man Zink einnehmen?
"Es gibt keine bestimmte Tageszeit an dem die Aufnahme von Zink als Nahrungsergänzungsmittel zugeführt werden sollte", schreibt uns Maria Maares, wissenschaftliche Projektleiterin im Fachgebiet Lebensmittelchemie und Toxikologie an der TU Berlin auf Nachfrage. Trotzdem sei es wichtig darauf zu achten, Zink nicht direkt mit Nahrung aufzunehmen. Die Expertin schreibt, dass eine Einnahme ein bis zwei Stunden vor den Mahlzeiten ratsam wäre. Der Grund: Die Zinkaufnahme im Körper wird durch Phytat vermindert.
Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) unterstützt der Stoff Pflanzen bei der Keimung. Phytat kommt deshalb in größeren Mengen in Vollkorngetreide und Hülsenfrüchten vor. Seit 2019 hat die DGE ihre empfohlenen Tagesmengen deshalb an die Phytatzufuhr angepasst. Wer also viele Vollkornprodukte oder Linsen, Kichererbsen und Co. isst, hat auch einen höheren Zinkbedarf. Erwachsene ab 19 Jahren mit hoher Phytatzufuhr sollten laut dem DGE 16 Milligramm (Männer) und 10 Milligramm (Frauen) zu sich nehmen. In der Schwangerschaft und der Stillzeit besteht ebenfalls ein erhöhter Bedarf an Zink.
Wer sollte Zink einnehmen?
Über eine ausgewogene Ernährung kann der Tagesbedarf an Zink laut DGE gut gedeckt werden. Ob eine Einnahme von Zink-Tabletten sinnvoll ist, sollte mit einem Arzt abgeklärt werden, doch leider sind die Zink-Konzentrationen im Blut nur schwer zu bestimmen. "Der Serumzinkstatus ist kein guter Marker für eine leichte Unterversorgung mit Zink, sondern zeigt vor allem einen bereits ausgeprägten Zinkmangel", sagt uns Maria Maares.
Bestimmte Bevölkerungsgruppen sind öfter von einem Zinkmangel betroffen und gehören damit zur Risikogruppe. Laut dem Lebensmittelverband Deutschland sollten vor allem ältere Menschen, Veganer, Vegetarier und Sportler auf eine ausreichende Zink-Zufuhr achten.
Ältere Menschen leiden nämlich häufig an anhaltender Appetitlosigkeit, Veganer und Vegetarier verzichten auf viele tierische Produkte, in denen Zink enthalten ist und Sportler scheiden über den Schweiß mehr Zink aus, was den Tagesbedarf erhöht.
Laut Maria Maares sind auch Menschen mit Erkrankungen - vor allem Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts - häufiger von einem Zinkmangel betroffen.