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Darum ist Wandern gut für die Gesundheit

Wanderslust

Darum ist Wandern gut für die Gesundheit

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    Wandern und zur Ruhe kommen in der Natur, das ist vielen Menschen wichtig.
    Wandern und zur Ruhe kommen in der Natur, das ist vielen Menschen wichtig. Foto: Tobias Hase, dpa (Archivbild)

    "Das Wandern ist des Müllers Lust", lautet der Titel eines bekannten Gedichts von Wilhelm Müller aus dem Jahr 1821. Schon seit vielen Jahrhunderten erfreuen sich Menschen auf der ganzen Welt an der Bewegung an der frischen Luft. Wandern ist wohltuend für Geist und Körper, außerdem handelt es sich um eine generationsübergreifende Tätigkeit, die Jung und Alt gleichermaßen begeistert. Der Nutzen dieser Aktivität ist vielfältig, der gesundheitliche Nutzen steht außer Frage. Wandern ist belebend für die Sinne und den Organismus, dafür gibt es etliche Beispiele. Wir fassen zusammen.

    Wandern verbessert die Kondition und das Immunsystem

    Für den Deutschen Wandererverband (DWV) ist Wandern ein "sanftes und stufenlos verstellbares Ausdauertraining". Durch die Bewegung an der frischen Luft wird - abhängig von Distanz und Geschwindigkeit - die Kondition verbessert. Dies kommt Menschen in nahezu allen Lebenslagen zugute, sei es nun beim Treppensteigen (hat umgekehrt natürlich den gleichen Effekt), oder wenn es darum geht, ein bestimmtes Leistungsziel zu erreichen. Nicht umsonst ist Wandern oftmals auch Bestandteil von Bonusprogrammen der Krankenversicherungen.

    Tobias Erhardt, Studiengangsleiter für Physiotherapie an der SRH Hochschule für Gesundheit, benennt gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa) drei wirksame Faktoren, die Wandern auf die menschliche Gesundheit ausübt: Stärkung des Immunsystems, Reduzierung des Risikos für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie ein Senken der Blutzuckerwerte. Dabei gibt es eine spezielle Abspaltung, bei der die positiven Effekte sogar noch größer sind: Der DWV hat unter dem Stichwort „Gesundheitswandern“ ein Format entwickelt, bei dem das Wandern noch um bestimmte Übungseinheiten erweitert wird. "Beim speziellen Gesundheitswandern kommen in den aktiven Pausen noch die Aspekte der Kraft, Beweglichkeit und Koordination hinzu", erklärt Erhardt dazu. Die Touren sind dem Vernehmen nach zwischen drei und fünf Kilometer lang.

    Wandern reduziert das Stresshormon und steigert das Wohlbefinden

    Warum sich Wandern konkret auf den Blutdruck und das Herz-Kreislauf-System positiv auswirken, erklärt das Portal indenbergen.de: Eine regelmäßige und "nicht übermäßig anstrengende Bewegung" an der frischen Luft stärke den Kreislauf, die Senkung des Blutdrucks erfolge aufgrund von sanfter und gleichmäßiger Bewegung ohne höheren Kraftanteil. Nachgewiesenermaßen reduziert Wandern zudem den Stress, was sich ebenfalls förderlich für einen niedrigeren Blutdruck auswirkt. Das liegt übrigens am Abbau des Stresshormons Cortisol, welches das Immunsystem hemmt. Schließlich verbessert Wandern auch den Stoffwechsel und das allgemeine Wohlbefinden.

    Diesbezüglich spielt auch eine Rolle, dass es nicht wenige passionierte Wanderer bei Wind und Wetter nach draußen zieht: Die Witterung kann noch so schlecht sein, letztlich gibt es nur die "falsche" Kleidung. Sich in die Natur zu begeben, auch wenn die Temperaturen niedriger sind und es regnet, stärkt zwangsläufig das Immunsystem. Schließlich lässt es sich mit der ein oder anderen Schicht mehr auch bei Minusgraden einige Zeit aushalten. Eines sei an dieser Stelle jedoch erwähnt: Wenn es in die Berge geht, ist bei einem Extremwetter höchste Vorsicht angesagt bzw. davon abzuraten, sich unnötig in Gefahr zu begeben.

    Wandern an frischer Luft: Knochen und Konzentration profitieren

    Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung vertritt die These, dass Wandern für übergewichtige Personen sogar einen noch größeren Effekt hat, als für Normalgewichtige: „Durch das hohe Eigengewicht verbrauchen Übergewichtige mehr Energie als der Durchschnitt. Der Anteil der Fettverbrennung am gesamten Stoffwechsel liegt beim Wandern mit 40 bis 60 Prozent doppelt so hoch wie beim Laufen“, so die dem Gesundheitsministerium unterstellte Behörde. Ein weiterer Punkt, warum sich Wandern förderlich auf die Gesundheit auswirkt: Sonnenlicht aktiviert die Bildung von Vitamin D. Dieses ist unter anderem wichtig für den Knochenstoffwechsel.

    Warum Wandern gerade für ältere Menschen von hohem Wert sein kann, erläutert der Sozialverband VdK Deutschland: Speziell diese Personen können so ihre Kraft und Trittsicherheit verbessern, die in höherem Alter generell immer anfälliger ist. Generell kann also das Sturzrisiko verringert werden, während die Leistungsfähigkeit steigt. Aufgrund der unterschiedlichen Beschaffenheit des Bodens erfolgt zudem laut bergwelten.com ein Training der Konzentrationsfähigkeit, einhergehend mit einer kreativen Lösungsorientierung, wenn es zum Beispiel um das Ausweichen von möglichen Hindernissen geht.

    Wandern ist gut für die mentale Gesundheit - und bekämpft Depressionen

    Auch bei Depressionen und Kummer hilft Bewegung im Grünen, so ist der Wald ein geeigneter Ort für eine Therapie. Dementsprechend ist Wandern auch bei einem Burnout ein geeignetes Mittel, um zu besseren Gedanken zu kommen. Das liegt übrigens auch daran, dass im Körper das Glückshormon Serotonin ausgeschüttet wird. Als Beleg dienen die Aussagen vieler Mediziner und Gesundheitsspezialisten. Eine Umfrage des Deutschen Wanderverbandes lässt daran kaum Zweifel: 82,7 Prozent der Befragten würden sich nach einer Wanderung glücklich und zufrieden fühlen, 73,8 Prozent seelisch ausgeglichener.

    Warum Wandern gut für die Gesundheit ist: Zusammenfassung

    Abschließend fassen wir die heilsamen, gesundheitlichen Auswirkungen von der Bewegung an frischer Luft zusammen:

    • Verbessert Kondition und Ausdauer
    • Reduziert das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen
    • Kann den Blutzuckerwert senken
    • Baut Stresshormon ab und verstärkt das Wohlbefinden
    • Stärkt das Immunsystem
    • Beschleunigt die Fettverbrennung
    • Sonnenlicht das Bilden von Vitamin D (gut zum Beispiel für den Knochenstoffwechsel)
    • Fördert Konzentrationsfähigkeit und Zielstrebigkeit
    • Hilft bei Depressionen, Kummer und Gereiztheit
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