Vor gut einer Woche hat die Wallfahrt in Mekka bei glühender Hitze begonnen. Am vergangenen Montag wurden dort laut dem saudischen Zentrum für Meteorologie in der Großen Moschee 51,8 Grad Celsius gemessen und an weiteren heiligen Stätten in der Umgebung ähnlich hohe Temperaturen.
Offenbar mehr als 570 Tote auf Wallfahrt nach Mekka
Das blieb nicht ohne Folgen. Nach offiziellen Angaben sind 1301 Menschen aufgrund der extremen Hitze ums Leben gekommen. Bei etwa 83 Prozent der Toten handele es sich um nicht registrierte Pilger, teilte der saudische Gesundheitsminister Fahad Al-Dschaladschel am Sonntagabend mit. Detaillierte Angaben zu den Nationalitäten der Opfer machte er nicht. "Die unregistrierten Pilger liefen über lange Strecken unter der Sonne ohne Schutz und Pause. Einige von ihnen waren älter und einige andere hatten chronische Krankheiten", erklärte Al-Dschaladschel im saudischen Staatsfernsehen Al-Ekhbariya.
Es werde einige Zeit dauern, die Toten zu identifizieren und deren Familien zu informieren, denn viele hätten keine Ausweisdokumente bei sich gehabt. Nach Angaben der Regierungen mehrerer arabischer Länder war ein Großteil der gestorbenen Pilger nicht offiziell angemeldet und mit normalen Touristen-Visa statt mit speziellen Einreisegenehmigungen für die Hadsch nach Saudi-Arabien gereist. Nicht registrierte Pilger haben in der Regel keinen Zugang zu den für Pilger vorgesehenen Unterkünften und Transportdiensten.
2023 nahmen zwei Millionen Pilger an Wallfahrt nach Mekka teil
Die Behörden riefen die Gläubigen in der vergangenen Woche dazu auf, Sonnenschirme zu tragen, sich zur besonders heißen Mittagszeit nicht draußen aufzuhalten und genügend Wasser zu trinken. Der Nachrichtenkanal Sky News zeigte einen Pilger, der sich in einem Getränkekühlschrank abkühlte. Busse und Züge helfen bereits, die vielen Gläubigen zu den heiligen Stätten zu bringen. Doch die großen Menschenmengen und große Hitze bedeuten für die Pilger und Ordnungskräfte trotzdem eine Herausforderung.
Im Jahr 2023 nahmen rund zwei Millionen Pilger an der Wallfahrt in Saudi-Arabien teil, die zu den fünf Grundpflichten des Islams gehört. In den vergangenen Jahrzehnten kam es bereits zu mehreren großen Tragödien mit jeweils Hunderten Todesopfern durch Gedränge. (mit dpa)