Auf Sardinien sind am Wochenende mehrere Brände ausgebrochen. An verschiedenen Stellen der italienischen Mittelmeerinsel lodern Flammen durch Wald- und Flächenbrände. Zur Sicherheit wurden Wohnhäuser, Ferienwohnungen, Bauernhöfe und andere Gebäude evakuiert. Rund 600 Einwohnerinnen und Einwohner sowie Urlaubende mussten ihre Häuser verlassen.
Am Montag gab es jedoch gute Nachrichten: Ein Feuerwehrmann teilte dem italienischen Sender Sky TG24 mit, dass alle Feuer unter Kontrolle seien. Rund 60 Einsätze absolvierten die Einsatzkräfte in der Nacht von Sonntag auf Montag. Insgesamt 40 Brände wurden am Sonntag verzeichnet.
Waldbrände auf Sardinien sind unter Kontrolle
Betroffen von dem Feuer war vor allem die Mitte Sardiniens. Auch im Süden der Insel, in Cagliari, gab es mehrere Brände. Dort wurde ein Campingplätz geräumt. Nach Angaben der Feuerwehr lösten kleinere Gasflaschen mehrere kleine Explosionen aus. Auch nahe Posada im Nordosten Sardiniens gab es einen Brandherd sowie in Sassari im Norden der Insel.
Laut der Agrarvereinigung Coldiretti litten auch landwirtschaftliche Betriebe unter den Flammen. Pinienwälder und Orangenhaine sollen zerstört worden sein. Vier Löschflugzeuge waren am Sonntag im Einsatz. Starke Winde erschwerten die Löscharbeiten der Feuerwehr und des Zivilschutzes und sorgen dafür, dass sich die Flammen schnell ausbreiten können.
Brandstiftung ist vermutlich Ursache der Feuer auf Sardinien
Die Behörden gehen davon aus, dass eine große Anzahl der Brände durch Brandstiftung verursacht worden sei. Die Staatsanwaltschaft ermittelt. Der Bürgermeister der Kleinstadt Muravera im Südostens Sardiniens sagte: "Es gibt keine absolute Gewissheit, aber es fällt mir schwer zu glauben, dass die Flammen nicht durch Brandstiftung entstanden sind. Der Schaden ist für unser Gebiet enorm, eine Wunde, die nicht leicht zu heilen sein wird." Der Bischof des Bistums Nuoro, Antonio Mura, verurteilte die mutmaßlichen Brandstiftungen: "Diese Taten werden von Menschen begangen, die Sardinien nicht lieben – und nicht einmal ihre eigenen Kinder", sagte er gegenüber verschiedenen italienischen Zeitungen.
In den vergangenen Wochen wüteten schwere Brände auf Sizilien. Drei Menschen kamen dabei ums Leben. Auch auf Zypern sowie in Portugal toben aktuell Waldbrände. (mit dpa)