Fast drei Tage tobte ein großer Waldbrand nahe der griechischen Hauptstadt Athen. Eine Frau kam dabei ums Leben. Feuerwehrleute fanden Medienberichten zufolge die Leiche einer Frau am Dienstagmorgen in einem Gebäude einer Gärtnerei. Dieses war vollständig abgebrannt. Inzwischen ist das Feuer gelöscht. Durch eine Brandwache soll ein Wiederaufflammen von Glutnestern verhindert werden. So nah an der Hauptstadt hatte es Fachleuten zufolge noch nie ein dermaßen großes Feuer gegeben. In Griechenland war es seit Monaten extrem trocken gewesen.
Hunderte Feuerwehrleute waren bei Waldbrand in Griechenland im Einsatz
Hunderte Feuerwehrleute und 200 Löschfahrzeugen aus Griechenland waren im Einsatz, zudem Hunderte Freiwillige und Dutzende Flugzeuge. Feuerwehreinheiten aus Süd- und Westgriechenland kamen nach Athen, um die dortigen Einsatzkräfte zu unterstützen. Außerdem helfen viele Freiwillige unter anderem mit Privatflugzeugen und Wassertransportern der griechischen Streitkräfte. Mehrere Feuerwehrkräfte wurden bei ihren Einsätzen verletzt. Etliche Länder schickten Hilfskräfte nach Griechenland.
Wie kam es zu dem Feuer in Griechenland?
Am Sonntag gegen 15 Uhr brach bei der Kleinstadt Varnavas rund 30 Kilometer nördlich von Athen ein Feuer aus. Medienberichten zufolge könnte ein kaputter Strommast den Brand ausgelöst haben. Die Tageszeitung Kathimerini berichtete, ein Bürger habe beobachtet, dass die Halterung der Stromkabel an dem betreffenden Mast gebrochen sei. Experten hätten die Stelle daraufhin inspiziert und Material zur Untersuchung eingesammelt.
Innerhalb von wenigen Minuten kam ein Löschflugzeug, doch wegen der stürmischen Winde war das Feuer schon völlig außer Kontrolle geraten. Die Feuerfront war am Montag fast 30 Kilometer lang. Die Flammen waren nur noch elf Kilometer vom Stadtzentrum Athens entfernt. „Es war wie eine Atombombe“, sagte ein Anwohner“, sagte ein Anwohner der Zeitung Kathimerini.
Mehrere Ortschaften in der Region um Marathon und Penteli mussten evakuiert werden. Auch Krankenhäuser wurden geräumt. Tausende Menschen wurden per SMS dazu aufgefordert, ihre Wohnung zu verlassen, und flohen vor den Flammen. Viele Gebäude brannten nieder. Das griechische Fernsehen zeigte Bilder von Anwohnern, die sich von Rettungskräften begleitet in Sicherheit brachten.
Die Regierung öffnete für sie die Anlagen des Olympiastadions und andere Sporthallen. Auch Hotels stellten Zimmer zur Verfügung, teilte der Verband der Hoteliers mit. Zahlreiche Einwohner blieben laut Reportern in ihren Häusern und kämpften mit Gartenschläuchen gegen die Flammen an.
Fragen zu Todesopfer bei Waldbrand in Griechenland
Bislang ist unklar, weshalb bei den Bränden eine Frau ums Leben kam und sich nicht aus dem Gebäude retten konnte. Andere Mitarbeiter hätten sich in Sicherheit gebracht, machen sind laut der Zeitung To Proto Thema vom Balkon gesprungen. Womöglich erlitt die Frau eine Rauchvergiftung und wurde ohnmächtig.
Angesichts der Feuerhölle scheint in Griechenland Einigkeit darüber zu herrschen, dass es ein Wunder sei, dass es nicht noch mehr Opfer gab. Die Behörden hatten insgesamt 45 Ortschaften und Stadtteile frühzeitig evakuiert.
Unterstützung nach Waldbränden in Griechenland läuft an
Die finanziellen Hilfen in Höhe von 4,5 Millionen Euro eines ersten Hilfspakets, das die Regierung aufgelegt hat, sollen innerhalb weniger Tage von Betroffenen online beantragt werden können. Bislang ist unklar, wie viele Menschen ihre Wohnungen und Häuser verloren und wie viele Unternehmen und landwirtschaftliche Betriebe Schaden genommen haben.
Anhaltende Trockenheit und Winde: Brandgefahr im Mittelmeer sehr hoch
Wegen anhaltender Trockenheit und starker Winde hatte der Zivilschutz des Landes in einem großen Umkreis um Athen die höchste Brandgefahr-Stufe ausgerufen. Auch das Auswärtige Amt in Deutschland hatte vor möglichen Wildfeuern in Griechenland gewarnt. Reisende sollten die Region in den Sommermonaten meiden und sich über lokale Medien informieren. Grillen im Freien und offene Feuer seien untersagt. (mit dpa)
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