Die Waldbrände in Europa scheinen immer heftiger zu wüten. In fast keinem Land Südeuropas blieben 2023 Meldungen über Feuer aus. Auch Portugal kämpft gegen die Flammen. Rund 1400 Menschen mussten am Wochenende ihre Häuser verlassen und in Sicherheit gebracht werden, tausende Hektar Land wurden bereits zerstört. Trockenheit und Winde begünstigen die Ausbreitung des Feuers. Viele Brände sind nicht unter Kontrolle.
Brände in Portugal: Leiria, Odemira und Algarve betroffen
Die größten Brände gibt es laut der spanischen Zeitung Público aktuell in diesen Regionen:
- Landkreis Odemira im Südwesten
- Landkreise Cinfães und Mangualde im Norden
- Provinz Leiria im Zentrum
Auch in weiteren Regionen des Landes lodern Flammen. Nach staatlichen Angaben handele es sich um rund 15 Gebiete mit aktiven Bränden. Am Dienstag sollen 38 neue Brände ausgebrochen sein, bei denen es sich aber um kleinere Feuer handele, die unter Kontrolle seien. Laut dem portugiesischen Zivilschutz wurden Fortschritte bei den Löscharbeiten verzeichnet.
Waldbrand in Portugal: Nicht alle Feuer unter Kontrolle
Insgesamt 55 Menschen wurden bisher durch die Waldbrände in Portugal verletzt. Es soll sich hauptsächlich um Einsatzkräfte handeln. In Odemira waren rund 900 Feuerwehrleute im Einsatz. 7000 Hektar Fläche wurden allein dort bis Dienstagnachmittag zerstört. Das entspricht in etwa 10.000 Fußballfeldern. Der Bürgermeister der portugiesischen Kleinstadt sagte gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters: "Die Lage ist kritisch, schwierig und komplex." Der Brand von Odemira breitet sich aktuell nach Süden, in Richtung der beliebten Urlaubsregion Algarve, aus.
Den Notstand hat das portugiesische Innenministerium bisher aber nicht ausgerufen. Der Grund: Die Löscharbeiten gingen gut voran und zudem wird auch erwartet, dass die Temperatur in den kommenden Tagen wieder sinkt. Am Mittwoch besteht laut dem meteorologische Dienst IPMA nur noch für den Kreis Bragança im Nordwesten eine Hitzewarnung der höchsten Stufe Rot. Für die Region rund um Faro ist die Warnung von IPMA orange und demnach "sehr hoch".
Trockenheit und Hitze begünstigen Feuer in Portugal
Problematisch am Wochenende waren Werte von über 40 Grad und starke Winde, die auf trockene Wälder und Büsche stießen. IPMA rief deshalb die höchste Waldbrand-Warnstufe in vielen Regionen des Landes aus, unter anderem im Norden und der Hauptstadt Lissabon. Insgesamt 25.000 Hektar Fläche sollen seit Jahresbeginn in Portugal durch Waldbrände zerstört worden sein, teilten die Behörden mit. (mit dpa)