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Waldbrände auf Rhodos aktuell: Alle Feuer gelöscht

Griechenland

Waldbrände auf Rhodos sind unter Kontrolle

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    Die Waldbrände auf der griechischen Insel Rhodos sind noch immer nicht unter Kontrolle.
    Die Waldbrände auf der griechischen Insel Rhodos sind noch immer nicht unter Kontrolle. Foto: Petros Giannakouris/AP, dpa

    Nach mehreren Tagen mit Temperaturen über 40 Grad und einer längeren Trockenperiode sind vor rund zwei Wochen große Waldbrände in Griechenland ausgebrochen. Seit dem 12. Juli soll es in dem Land bereits 500 Brände gegeben haben. Besonders die Urlaubsinsel Rhodos ist von dem Feuer betroffen. Nun gibt es gute Nachrichten: Alle Feuer auf der griechischen Insel sind mittlerweile unter Kontrolle. Weil nach wie vor Trockenheit herrscht, besteht laut griechischem Zivilschutz dennoch die zweithöchste Stufe der Brandgefahr.

    Nach ersten Schätzungen von Experten sind bereits etwa 150 Quadratkilometer Wald und landwirtschaftlich genutztes Land zerstört worden. Zudem seien nach Schätzungen von Tierschützern zahlreiche Rehe, Schildkröten und andere Wild- und Nutztiere verendet. Und die Waldbrandgefahr ist weiterhin extrem hoch. Ein Überblick über die Lage der vergangenen Tage auf Rhodos.

    Brand auf Rhodos aktuell: Waldbrand gelöscht

    Die Feuerwehr und mindestens 3000 freiwillige Helfer kämpften im Südosten der Ferieninsel gegen die nun unter Kontrolle gebrachten Brände. Zwar ist die große Hitze in Griechenland vorerst vorbei. Starken Winde erschwerten die Löscharbeiten und sorgten dafür, dass Feuer immer wieder aufflammten. Im Südosten vor Rhodos sind vergangene Woche an mehreren Stellen Brände wieder aufgeflammt, von denen die Behörden zuvor geglaubt hatten, sie seien gelöscht, berichteten Reporter griechischer Medien.

    Rettungskräften ist es in der Nacht auf Mittwoch gelungen, das beliebte Feriendorf Gennadi im Südosten der Insel zu retten. Am Vortag hatten die Flammen die ersten Häuser des Dorfes erreicht und einige Lagerräume und abgelegene Häuser zerstört.

    Am Sonntag waren die Einsatzkräfte an drei verschiedenen Fronten im Einsatz. Am Dienstag ist ein neuer Brandherd im Südosten der Insel ausgebrochen. Alle Einsatzkräfte seien dorthin abgezogen worden, berichtet die dpa. Ein Feuerwehrmann sagte: "Wir brauchen dringend Hilfe, sonst brennt der Süden der Insel bis morgen komplett ab", sagte ein Feuerwehrmann.

    Der EU-Kommissar für humanitäre Hilfe und Krisenschutz Janez Lenarcic warnte am Dienstagabend auf Twitter: "In den nächsten zwei Tagen wird die Feuer-Gefahr im Mittelmeerraum voraussichtlich extrem hoch bleiben." Das Ende der Hitze wird am Donnerstag kommen. Dann werden Temperaturen um die 35 Grad erwartet. "Die Löscharbeiten gestalten sich wegen der drehenden Winde sehr schwierig", sagte ein Sprecher der Feuerwehr im staatlichen Rundfunk. Auf Rhodos seien zur Zeit neun Löschflugzeuge und vier Löschhelikopter im Einsatz.

    In der Nacht auf Montag kämpften laut dem griechischen Staatsfernsehen ERT bereits hundert Einsatzkräfte gegen die Flammen. Rund um Laerma kamen erneut Löschflugzeuge und Hubschrauer zum Einsatz. Schon am Sonntag waren rund zehn Löschflugzeuge und acht Hubschrauber im Einsatz. Auch aus Frankreich, der Türkei, Kroatien und Jordanien kamen Flugzeuge und

    Waldbrände auf Rhodos 2023: 20.000 Menschen evakuiert

    Der Zivilschutz hatte vergangene Woche die Evakuierung zahlreicher Einwohner angeordnet. Von den ersten Evakuieren waren Kinder-Sommerlager in mehreren Dörfern im Osten Athens sowie in der Nähe des Badeortes Loutraki im Westen der Hauptstadt betroffen. Wie das Staatsfernsehen zeigte, brannten dort auch Häuser aus. Laut Feuerwehr handelte es sich um die Ortschaften Eleousa, Salakou und Dimilia sowie ein Hotel in unmittelbarer Nähe. Die Brände nahe der Hauptstadt sind mittlerweile unter Kontrolle.

    Stand Sonntag wurden rund 20.000 Menschen auf Rhodos in Sicherheit gebracht. Viele Betroffen würden mit Booten evakuiert, weil der Weg über das Land teilweise durch das Feuer blockiert wurde. Laut dem griechischen Ministerpräsidenten Kyriakos Mitsotakis handele es sich aktuell um die größte Evakuierungsaktion, die es jemals in Griechenland gegeben habe.

    Waldbrände auf Rhodos aktuell: Untersuchungen eingeleitet

    Nach Angaben des Ministeriums für Bürgerschutz wurden Untersuchungen eingeleitet, die klären sollen, wie diese Brände ausgebrochen sind. Auch die Justiz ermittele, ob die Feuerwehr richtig gehandelt habe, als der Brand im Südosten von Rhodos noch kleine Dimensionen hatte, berichtete das Staatsfernsehen am Dienstag.

    Doch Vertreter der Gewerkschaft der Polizei und der Feuerwehr dämpften die Erwartungen, dass die Verantwortlichen überhaupt gefunden werden. Erfahrungsgemäß seien die Chancen gering, dass diejenigen ermittelt würden, die absichtlich und heimlich Feuer gelegt hätten, sagte die Gewerkschaften im Staatsrundfunk.

    In der Vergangenheit wurde in den meisten Fällen festgestellt, dass es sich um fahrlässige Brandstiftung gehandelt habe. So war in Athen Anfang Juli ein Großbrand im Westen der Stadt ausgebrochen. Zwei Männer wurden letztlich dafür verantwortlich gemacht. Sie hatten den Ermittlungen zufolge im Freien Schweißarbeiten vorgenommen.

    Keine Entwarnung für den Brand in Griechenland

    In Mittelgriechenland im Raum der Städte Larisa und Volos musste vorübergehend wegen starker Rauchbildung die Nord-Süd-Autobahn Athen- Thessaloniki gesperrt werden, teilte der Regionalgouverneur dem Athener Nachrichtensender Skai mit. Eine Frau soll nach Informationen örtlicher Medien in einem Wohnmobil ums Leben gekommen sein, berichtete der staatliche Rundfunk. Ein Feuerwehrmann erlitt nach Angaben der Regionalgouverneurs von Mittelgriechenland  Verbrennungen. Sein Leben sei aber nicht in Gefahr, hieß es. Nahe Larisa wurde ein Mann in Gewahrsam genommen, der Feuer gelegt haben soll, berichtete der staatliche Rundfunk.

    Auch auf der Insel Euböa im Nordosten Athens toben rund um die Hafenstadt Karystos Brände, die Dörfer bedrohen. Auf der Halbinsel Peloponnes nahe der Hafenstadt Egion sowie auf der Insel Korfu sind die Brände eingedämmt worden. Dort bedrohen sie keine bewohnten Gebiete, wie die Feuerwehr mitteilte.

    Nach Einschätzung von griechischen Behörden und der Feuerwehr könnte es noch Tage dauern, bis die Einsatzkräfte in der Lage sind, die Brände unter Kontrolle bringen. Der griechische Meteorologe Theodoros Giannaros vom Nationalen Observatorium Athen warnte vergangene Woche, dass die Situation mit Hitze, Trockenheit und Bränden in Griechenland noch schlimmer werde. Er bezeichnete das fatale Phänomen als "Hot – Dry – Windy", also "Heiß – Trocken – Windig". Er fühle sich an die klimatischen Bedingungen des Jahres 2021 erinnert, als in Griechenland viele Zehntausende Hektar Wald und Vegetation verbrannten, sagte Giannaros dem Staatssender ERT am Mittwoch und prognostizierte: "Das Schlimmste liegt noch vor uns." (mit dpa)

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