Die Kanareninsel La Palma kommt nicht zur Ruhe. Nachdem 2021 der Vulkan Tajogaite ausgebrochen war, wütet nun ein Waldbrand. Innerhalb eines Tages hat er eine Fläche in der Größe von etwa 5500 Fußballfeldern zerstört. Das Feuer wütet seit Samstagmorgen in der Nähe der Ortschaft Puntagorda im Nordwesten der spanischen Insel und erfasste bereits knapp 4000 Hektar, wie der staatliche TV-Sender RTVE am Sonntag unter Berufung auf die Behörden berichtete. Mehr als 4200 Menschen seien in Puntagorda und der benachbarten Ortschaft Tijarafe aus ihren Häusern in Sicherheit gebracht worden. Inzwischen durften die meisten von ihnen wieder nach Hause zurückkehren.
500 Einsatzkräfte bekämpfen Waldbrand auf La Palma
Den amtlichen Angaben zufolge bekämpfen etwa 500 Einsatzkräfte den Waldbrand. Sie werden unter anderem von insgesamt elf Löschflugzeugen und Hubschraubern unterstützt. Mindestens 20 Häuser seien völlig abgebrannt, hieß es.
Inzwischen hat sich die Lage aber etwas entspannt. Der Wind ist schwächer, die Temperaturen niedriger und die Luftfeuchtigkeit höher geworden. Im Laufe des Montags würden sich die Wetterbedingungen weiter verbessern, dies helfe bei der Bekämpfung des Brandes, sagte der Chef der Inselregierung, Sergio Rodríguez, im Interview mit RTVE.
Waldbrand auf La Palma: Hitzewelle in Südeuropa
Eine Hitzewelle trifft aktuell große Teile Südeuropas. Das Hoch "Cerberus" bringt Temperaturen von über 40 Grad mit sich. Am Wochenende wurden in manchen Ländern bis zu 45 Grad erreicht. Spanien trifft von Montag bis Mittwoch eine neue Hitzewelle. Auf den Kanarischen Inseln und in der südlichen Region Andalusien solle die 40-Grad-Marke wieder geknackt werden. Laut Vorhersagen ist zunächst kein regen in Sicht.
2021 brach Vulkan auf La Palma aus
Der Norden von La Palma, der von dem Waldbrand betroffen ist, ist auch bei Auswanderern aus Deutschland beliebt. Bereits 2021 war die Insel monatelang in den Schlagzeilen. Damals war der Vulkan Tajogaite ausgebrochen. Er spuckte riesige Mengen Lava, die als rotglühende Ströme Richtung Meer flossen. Mindestens 7000 Menschen mussten damals fliehen. Die Lava begrub Landhäuser, Bananenplantagen und Weinberge unter sich. (mit dpa)