Seit Tagen wurde in Österreich wegen Trockenheit vor Waldbränden gewarnt. Nun kam es in Tirol, der Steiermark und Niederösterreich zu Feuern, teilweise mit mehreren Hundert Metern Ausdehnung.
Nordöstlich der Gemeinde Pinswang im Bezirk Reutte brach am Samstagmittag ein größeres Feuer aus. Der Ort befindet sich an der Grenze zu Bayern, rund fünf Kilometer vom berühmten Schloss Neuschwanstein entfernt.
Waldbrand in Pinswang: Feuerwehrmann muss ins Krankenhaus
Das Feuer breitete sich schnell aus - bis zum Grenztunnel Füssen. Am Nachmittag waren deshalb zehn Feuerwehren aus Tirol und Deutschland im Einsatz, um den 300x300 Meter großen Brand zu bekämpfen. Laut dem Bürgermeister von Füssen, Maximilian Eichstetter, haben die Feuerwehren von Füssen, Schwangau und Kempten bei den Löscharbeiten in Österreich geholfen. Die Löscharbeiten gestalteten sich wegen des steilen und felsigen Geländes als schwierig. Am Abend wurde der Löscheinsatz wegen der einsetzenden Dunkelheit abgebrochen, teilte die Polizei mit. Der Brand konnte eingedämmt werden, allerdings kam es immer wieder zum Auflodern von Glutnestern, weswegen die Einsatzkräfte am Sonntag weiterhin versuchen, den Brand zu löschen. Am Samstag musste ein Helfer der Feuerwehr mit Verdacht auf eine Rauchgasvergiftung mit dem Krankenwagen ins Bezirkskrankenhaus Reutte eingeliefert werden.
Waldbrand in der Steiermark: Mann kommt ums Leben
In der Steiermark forderte ein Feuer ein Todesopfer: In Gnas kam am frühen Freitag Abend ein 80 Jahre alter Mann bei einem Waldbrand ums Leben. Das Feuer war von ihm wohl selbst entfacht worden. Der Pensionist hatte Medienberichten zufolge in einem Waldstück Laub zusammengerecht und dann in Brand gesetzt. Nachbarn bemerkten den Rauch und sahen nach, dabei entdeckten sie den verkohlten Leichnam.
Waldbrand in Österreich: Großeinsatz in Raabs an der Thaya
In Raabs an der Thaya brach am Samstagabend ebenfalls ein Waldbrand aus. Rund 130 Mitglieder von 14 Feuerwehren standen nach Angaben des Bezirkskommandos bei den Löschungsarbeiten im Einsatz. Das Feuer breitete sich durch den starken und anhaltenden Wind schnell auf einer Fläche von bis zu 20 Hektar aus. Bereits wenig später wurde die höchste Alarmstufe (B4) ausgelöst.
Deutschland: Waldbrandgefahr auch in Bayern
Nicht nur in Österreich, sondern auch im benachbarten Bayern stieg die Waldbrandgefahr in den vergangenen Tagen. Der sogenannte Graslandfeuerindex des Deutschen Wetterdienstes (DWD) steht bereits in ganz Bayern auf Stufe vier von fünf. Grund dafür ist der lange ausgebliebene Regen oder Schnee. "Den März kann man bayernweit als knochentrocken bezeichnen. Das ist noch nicht mal übertrieben", sagte ein Meteorologe des DWD. An nahezu allen Stationen sei seit März überhaupt kein Niederschlag gefallen.
Unter anderem in den Landkreisen Rosenheim, Passau, Landshut und Dingolfing-Landau kam es bereits zu vereinzelten Feuern. Erst in der Nacht auf Sonntag musste die A3 zeitweise gesperrt werden, weil im Landkreis Regensburg eine Wiese durch eine weggeworfene Zigarette in Brand geraten war.