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Waldbrände in Portugal aktuell: Wo brennt es?

Die Waldbrände ließen Feuerwehr und Zivilschutz in Portugal nicht zur Ruhe kommen. Ende Juli brach ein größeres Feuer nahe der Kleinstadt Mafra nördlich von Lissabon aus. Etwa 400 Feuerwehrleute kämpften dort gegen die Flammen. Insgesamt sind etwa 300 Hektar zerstört worden. Mittlerweile ist das Feuer weitestgehend unter Kontrolle.

Bei Waldbränden im Norden und in der Mitte Portugals waren mehr als tausend Feuerwehrleute im Einsatz. Am Wochenende waren die Temperaturen in diesen Regionen stark angestiegen. Seit Jahresbeginn waren in Portugal mehr als 58.000 Hektar Land von Bränden betroffen.

Große Sorgen bereiteten zwei Feuer in den Gemeinden Chaves und Murça im Bezirk Vila Real östlich der Metropole Porto im Norden des Landes. Allein bei diesen beiden Bränden waren den Angaben zufolge mehr als 900 Einsatzkräfte tätig. Bei der Bekämpfung dieser Feuer habe man zuletzt aber große Fortschritte gemacht, hieß es. Wegen der Brände der vergangenen Tage mussten nach Angaben des ANEPC 1055 Menschen ihre Siedlungen verlassen. Es habe mindestens drei Tote und 223 Verletzte gegeben, sechs davon Schwerverletzte.

Waldbrände in Portugal: Dürre und Gluthitze erzeugen Gefahr

Portugal wird seit Monaten von einer Dürre heimgesucht, die im Zusammenspiel mit starken Winden und weiteren Naturphänomenen den Ausbruch und die Ausbreitung von Waldbränden begünstigt. Nach jüngsten Angaben des portugiesischen Instituts für Meer und Atmosphäre (IPMA) erleiden derzeit etwa 98 Prozent des Territoriums eine schwere bis extreme Trockenheit. Die Regierung in Lissabon führt deshalb Kampagnen zur effizienten Nutzung von Wasser durch.

Zudem herrscht seit Anfang Juli eine Gluthitze, bei der Temperaturen bis zu 47 Grad gemessen wurden. Es wird vermutet, dass die Hitze neben vielen anderen Problemen auch zu einer sogenannten Übersterblichkeit geführt hat. Für die Zeit zwischen dem 7. und dem 18. Juli meldete das Gesundheitsministerium in Lissabon nämlich 1063 Sterbefälle mehr als im Vorjahreszeitraum.

Portugal: Übersterblichkeit wegen Hitzewelle? Waldbrände auch im Landesinneren

In welchem Ausmaß diese Übersterblichkeit mit der Hitze zu tun hat, steht aber nicht fest. So gab es bereits im Juni in Portugal deutlich mehr Sterbefälle als im Vorjahresmonat, obwohl da noch keine Gluthitze herrschte. Die Temperaturen gingen in den vergangenen Tagen zwar etwas zurück, sollen aber ab Samstag wieder ansteigen.

Im Zentrum Portugals sind auch noch tausende von Feuerwehrleuten im Einsatz. Es brannte unter anderem in den Distrikten Leiria, Aveiro und Setúbal. Laut Katastrophenschutz bedrohen die Flammen außerdem die Gemeinden Pombal, Ourém und Alvaiázere. Auch die Südalgarve ist betroffen.

Waldbrand in Portugal: "Meteorologische Situation fast beispielslos"

Im Nordosten Portugals starb ein Pilot beim Absturz eines Löschflugzeugs. Aus bislang ungeklärter Ursache stürzte das Flugzeug in der Nähe der Stadt Vila Nova de Foz Côa ab, berichtete die Zeitung Público.

In Portugal waren in den vergangenen Wochen Temperaturen über 40 Grad gemessen worden. "Wir stehen vor einer fast beispiellosen meteorologischen Situation", sagt der nationale Kommandeur des Zivilschutzes, Andre Fernandes.

In anderen Teilen Europas brennen ebenfalls Wälder. Darunter in Frankreich und sogar in Deutschland.

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