Bis zu 48 Grad und lange Trockenheit haben auch in Italien Waldbrände verursacht. Seit vergangenem Sonntag seien die Feuerwehrleute in Süditalien – zwischen Sizilien, Sardinien, Apulien und Kalabrien – zu mehr als 3200 Einsätzen ausgerückt. Am Dienstagnachmittag wurden in Cinisi bei Palermo in der Nähe des Flughafens der Insel Sizilien zwei verkohlte Leichen gefunden. Zudem starb eine ältere Frau in der Region, weil ein Rettungswagen nicht zu ihr fahren konnte, wie die Nachrichtenagentur Ansa berichtete.
Insbesondere die Provinz Palermo ist von dem Feuer betroffen. In Folge der Brände sind bereits Dutzende Hektar Wald und Buschland verbrannt. In der Nacht zum Mittwoch brannte es auch bei Catania. Mancherorts erschwert der starke und heiße Wind die Arbeit.
Inzwischen hat sich die Lage entspannt. Die Feuerwehr ist zwar weiterhin mit mehreren Teams, Löschflugzeugen und Hubschraubern im Einsatz. Die Lage sei jedoch nicht mehr so kritisch, da der starke und heiße Wind nachgelassen habe, hieß es von der Feuerwehr. Vor allem im Norden in der Provinz Palermo rund um die Hauptstadt Siziliens lodern noch Flammen auf den umliegenden Hügeln.
Waldbrände auf Sizilien: Flughafen in Palermo zeitweise gesperrt
Wegen der Waldbrände musste der Flughafen in Palermo am Dienstag zeitweise gesperrt werden. Das hatte Konsequenzen für den Flugverkehr: Mehrere Flüge müssen ausfallen oder umgeleitet werden. Auch eine Autobahn – die A29 – war betroffen, drei Auffahrten wurden gesperrt.
Auch der Betrieb am Flughafen in Catania ist bereits seit Tagen eingeschränkt. Am 17. Juli war dort ein Feuer ausgebrochen. Reisende müssen sich nach wie vor auf Umleitungen, Einschränkungen und Ausfälle einstellen. Warum das Feuer ausgebrochen ist, ist noch unklar. Laut der Nachrichtenagentur Reuters gebe es bisher keine Angaben über einen möglichen Zusammenhang mit den sehr hohen Temperaturen, die derzeit in Italien herrschen.
Waldbrände in Italien: Auch Apulien und Kalabrien betroffen
Auch das Festland Italiens bleibt nicht von Bränden verschont, wie etwa Apulien und Kalabrien. In der Provinz Lecce im Salento im Süden Apuliens erreichte ein Brand am Donnerstagabend einige Häuser und näherte sich bedrohlich der Küste. Zwischenzeitlich mussten Ferienwohnungen evakuiert werden und in den sozialen Medien kursierten Videos, wie Menschen vom Strand der Gemeinde Ugento vor den sich nähernden Flammen flohen. In der Nacht konnte die Feuerwehr dort jedoch die kritischsten Brände unter Kontrolle bringen, wie ein Sprecher der Feuerwehr sagte.
Die Lage habe sich entspannt. In Apulien waren durch die Brände einige Bauernhöfe betroffen, viele Olivenbäume wurden zerstört. Am Dienstagabend mussten aus dem Ferienort Vieste an der Adria-Küste rund 2000 Menschen evakuiert werden, konnten jedoch am Mittwochmorgen wieder in ihre Häuser und Unterkünfte zurückkehren, da die Brände unter Kontrolle gebracht wurden.
Der italienische Zivilschutz geht davon aus, dass ein Großteil der Brände durch fahrlässiges oder gar vorsätzliches Verhalten, also Brandstiftung, ausgelöst wurde. Die Trockenheit begünstigt die Ausbreitung von Feuern.