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Waldbrände in Deutschland: Waldbrandgefahr steigt mit Trockenheit & gefährdert CO2-Ziele

Waldbrände

Waldbrandgefahr in Deutschland nimmt zu – das gefährdet auch die CO2-Ziele

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    Die Flammen des Dixie-Feuers in Genesee, Kalifornien, im August. Auch in Deutschland steigt die Gefahr der Waldbrände.
    Die Flammen des Dixie-Feuers in Genesee, Kalifornien, im August. Auch in Deutschland steigt die Gefahr der Waldbrände. Foto: Ethan Swope, dpa (Archivbild)

    Der Mai bringt Temperaturen von bis zu 30 Grad nach Deutschland. Was vielerorts sommerliche Gefühle und Freude hervorruft, birgt auch Gefahren. Konkret steigt vor allem die Gefahr für Waldbrände. Das zeigte sich am vergangenen Wochenende im Harz, wo rund 2500 Quadratkilometer an einem steilen Hang betroffen waren. Die Brandfläche breitete sich in der Folge schnell auf etwa 2,5 Hektar aus. Die rasante Verbreitung von Bränden ist bei hoher Trockenheit gefährlich. Bemerkenswert ist zudem: Es war bereits der dritte Waldbrand im Jahr 2022, der im Harz auftrat.

    Waldbrandgefahr in Deutschland steigt

    Momentan lässt sich das Ausmaß der Waldbrandsaison in Deutschland noch nicht vorhersagen. "Wir hatten die letzten Wochen relativ wenig Regen. Das bedeutet, dass prinzipiell die Waldbrandgefahr steigt. Wie schlimm es wirklich wird, wird sich in den nächsten Wochen zeigen. Wenn die Wetterlage so bleibt, ist die Wahrscheinlichkeit natürlich höher", erklärte Forstwissenschaftler Dr. Fabian Faßnacht demRedaktionsNetzwerk Deutschland. Es deutet aber einiges darauf hin, dass es Rekordwerte geben könnte.

    "Ich möchte nicht Schwarzmalen, aber es könnten extreme Situationen auf uns zukommen, wenn es bei der aktuellen Trockenheit bleibt", warnt Faßnacht. Das liegt auch daran, dass die Wälder noch von den Dürreperioden der letzten Jahre, mit Ausnahme des letzten Jahres, beeinflusst sind. Ein Hotspot könnte in Brandenburg liegen, was mit den sandigen Böden zu tun hat. Auf der Karte des Dürremonitor Deutschland des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung können alle Hotspots eingesehen werden. Dort zeigt sich, dass auch Sachsen-Anhalt und vor allem der Harz betroffen sind. Insgesamt besteht an rund 500 Messstationen Waldbrandgefahr.

    Deutschland hat Nachholbedarf bei Bekämpfung von Waldbränden

    Ein Problem in Deutschland ist die Früherkennung von Waldbränden. Ein Lichtblick ist, dass Sachsen-Anhalts Forstminister Sven Schulze (CDU) kürzlich ankündigte, dass sich das Land dafür starkmachen wolle, dass Waldbrände in ganz Deutschland schneller erkannt und damit auch schneller bekämpft werden können. Eine Möglichkeit dafür ist der Ausbau von Kamera- und Computersystemen. Auch der Einsatz von Hubschraubern für Löscharbeiten ist ein wichtiger Faktor.

    Ein anderer Schlüssel könnte in der Feuerwehr liegen. Mit der Verbreitung der Freiwilligen

    Waldbrände gefährden CO2-Ziele von Deutschland

    Ökologe und Waldexperte Hans Jürgen Böhmer warnt davor, dass häufige Waldbrände auch für die CO2-Ziele Deutschlands ein Problem werden könnten. Wegen des Klimawandels haben die Bäume immer weniger Wasserreserven, in einigen Regionen Deutschlands sind diese laut Böhmer sogar leer. Waldbrände sind daher schneller möglich und das Waldsterben kann ein großes Ausmaß annehmen. Das wiederum macht den Plänen einen Strich durch die Rechnung, dass CO2 immer mehr reduziert werden soll.

    "Ich habe manchmal das Gefühl, man hat in Deutschland wenig Ahnung davon, wie sehr sich die Welt verändert hat. Wir fühlen uns noch vergleichsweise sicher und unantastbar. Dabei wohnen wir in einem – global betrachtet – kleinen Land, vor dem der Klimawandel nicht Halt machen wird", sagte Böhmer im Gespräch mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland: "Nur weil es hier gerade noch nicht zu gigantischen Waldbränden kommt, beeinflusst uns das, was schon jetzt im Ausland passiert, doch immer stärker."

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