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Waldbrände in Brasilien: Schon 13.500 Feuer ausgebrochen

Brasilien

Schon 13.500 Feuer ausgebrochen: Rekordwaldbrände wüten in Brasilien

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    Feuerwehreinheiten bekämpfen die schlimmen Waldbrände im Pantanal.
    Feuerwehreinheiten bekämpfen die schlimmen Waldbrände im Pantanal. Foto: Marcelo Camargo/Agencia Brazil, dpa

    In Brasilien stehen aktuell so viele Wälder in Brand wie seit zwei Jahrzehnten nicht mehr. Wie die Tageszeitung O Globo berichtet, gab es in den ersten sechs Monaten des Jahren 13.500 Brände in der Amazonas-Region in Brasilien. Verglichen im dem gleichen Zeitraum im Vorjahr sind das rund 61 Prozent mehr. Nur in den Jahren 2003 und 2004 war die Anzahl höher.

    Die Amazonas-Region leidet gerade unter einer historischen Dürre – Flüsse trocknen aus und Gemeinden werden isoliert. Gründe dafür gibt es mehrere, wie das Wetterphänomen El Niño, die globale Klimakrise, die Erwärmung des Nordatlantiks und die Abholzung des Regenwaldes.

    Waldbrände in Brasilien: Rekord in Feuchtgebiet Pantanal

    Nie zuvor gab es im Pantanal, einem der größten Binnenland-Feuchtgebiete der Welt, in der ersten Jahreshälfte so viele Waldbrände. Bislang waren es 3.538. Zum Vergleich: Im Jahr 2020, das als das Jahr mit der schlimmsten Brandsaison in dem Biom gilt, waren es im gleichen Zeitraum 2.534 Ausbrüche, wie das brasilianische Weltrauminstitut Inpe vermeldete. Das ist ein Rekordwert seit Beginn der Aufzeichnungen 1999. Allein im Juni gab es 2.639 Brände, der Durchschnitt für diesen Zeitraum liegt bei 154. Schon rund 70.000 Hektar Fläche sind in diesem Jahr verbrannt – das sind fast fünf Prozent des gesamten Bioms. Eine Fläche fast dreimal so groß wie das Saarland.

    Das Pantanal erstreckt sich von Brasilien auch auf die Nachbarländer Bolivien und Paraguay. Es besteht aus einem verzweigten System von Flüssen und Seen und ist ein einzigartiges Natur- und Touristenparadies. Traditionell beginnt die Waldbrandsaison dort erst zwischen Ende Juli und Anfang August. Deshalb ist es ungewöhnlich, dass bereits im Juni so viele Feuer ausgebrochen sind. Experten zufolge wurde dieser Zeitraum jedoch aufgrund der langanhaltenden Dürre in diesem Biom vorverlegt. Das Szenario könnte ein noch verheerendes als das von 2020 werden.

    Brasilien: Größte Trockenperiode im Pantanal seit 70 Jahren

    Das Umweltministerium teilte am Sonntag mit: "Das Pantanal ist mit der größten Trockenperiode seit 70 Jahren konfrontiert, verschärft durch den Klimawandel und einen der stärksten El Niños in der Geschichte." Einige Gebiete des Pantanals könnten laut der Umweltbehörde Ibama irreversible Schäden erleiden. "Nach Katastrophen wie dieser kehrt die Natur in vielen Gebieten zurück. Aber an einigen Stellen ist der Verlust beträchtlich. An manchen Orten könnten sie sogar irreversibel sein. Wir sind sehr erschrocken darüber, dass das Pantanal das sechste Jahr in Folge keine Überschwemmungssaison erlebt", sagte Ibama-Präsident Rodrigo Agostinho dem Nachrichtenportal G1.

    Am vergangenen Freitag hatte die brasilianische Luftwaffe das größte in Lateinamerika hergestellte Flugzeug zum ersten Mal zur Brandbekämpfung im Pantanal eingesetzt. Und auch Marine, Soldaten und Feuerwehr kämpfen gegen die Flammen.

    Farmer im Pantanal in Brasilien brennen Waldgebiete ab

    Das Pantanal zählt zu den artenreichsten Gebieten des Planeten und ist Heimat seltener Arten. Dort leben etwa Jaguare, Tapire oder Hyazinth-Aras. In dem Gebiet wird vor allem Rinderhaltung betrieben. Um neue Weideflächen zu schaffen, brennen Farmer traditionell Waldgebiete ab. Wenn diese feuer außer Kontrolle geraten, entstehen teilweise riesige Flächenbrände. (mit dpa)

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